Julia Collection Band 23
Lachlan sagt, er kann jemand empfehlen.“
„Woher kennen Sie meinen Bruder?“
„Er kam in die Werkstatt, als ich an dem neuen System für Ihre Buchhaltung gearbeitet habe.“
„Ich brauche kein neues System, meine Buchhaltung ist in Ordnung.“
„Das ist sie nicht, sie ist chaotisch, und das sagen auch andere. Während ich in Ihrem Büro war, hat ein gewisser Tom Wilson angerufen und nach seiner Rechnung gefragt. Und dann noch jemand aus England, ein Lord … wie hieß er doch gleich wieder? Grant Wood? Nein, das ist der Maler.“
„Lord Grantham.“
„Der war’s. Er möchte, dass Sie ihn in ein paar Tagen nach Miami fliegen, und erwähnte etwas von einem Ausflug für seine Gruppe. Und dass er immer noch auf die letzte Rechnung wartet.“
„Die kriegt er schon“, knirschte Hugh. „Ich bin bloß noch nicht dazu gekommen.“
„Genau das habe ich ihm gesagt – dass Sie überlastet sind und sich nicht darum kümmern konnten. Und dass Sie dabei sind, etwas dagegen zu unternehmen.“
Hughs Augen wurden schmal. „Was wollen Sie damit sagen?“
„Dass Sie einen Buchhalter eingestellt haben.“
„Nie im Leben!“
„Seien Sie doch vernünftig, Mr. McGillivray. Sie und Molly brauchen einen Buchhalter.“
„Kommt nicht infrage. Ich stelle Sie nicht ein.“
„Sie brauchen mich nicht zu bezahlen, für Sie tue ich es umsonst.“
„Warum? Soll ich Sie nach Miami fliegen? Mit dem größten Vergnügen.“
„Ich schulde Ihnen mein Leben“, sagte sie leise. „Und ich möchte …“
„Sie schulden mir nichts, und ich will nichts von Ihnen.“
„Das ist Ihr Pech.“ Sydney zuckte die Achseln. „Sie haben mich gerettet, und dafür revanchiere ich mich.“
„Noch einmal würde ich es bestimmt nicht tun“, brummte er und fuhr sich mit der Hand durch das Haar. Doch bevor er weitersprechen konnte, hörten sie Schritte auf der Veranda. Die Haustür wurde geöffnet, und Lachlan, Fiona und Molly kamen herein.
„He, seht euch das an!“ Sein Bruder sah sich um, als betrete er das Haus zum ersten Mal. „Ich wusste gar nicht, dass du eine Küche hast.“
„Sehr lustig, haha.“
„Nicht schlecht“, lobte Molly. „Wer hätte gedacht, dass es bei dir so hübsch sein kann?“
Fiona stand immer noch in der Tür und sah auf die aufgereihten Motorteile. „Seht euch das an! Fast wie meine Skulpturen. Nichts als Krimskrams, noch dazu in Reih und Glied.“
„Das ist kein Krimskrams“, erwiderte Hugh aufgebracht.
„Ansichtssache.“ Sie grinste. „Habe ich recht, Lachlan?“
Ihr Mann nickte. „Sie müssen wie ein Maultier geschuftet haben“, sagte er, an Sydney gewandt. „Erst das Haus und dann auch noch die Werkstatt.“
„Die Werkstatt?“ Hugh runzelte die Stirn. „Was ist mit der Werkstatt?“
„Ich habe ein bisschen aussortiert“, entgegnete Sydney leichthin. „Außer im Abstellraum.“
„Dem Abstellraum in der Werkstatt?“
Molly nickte. „Jetzt sind wir organisiert und brauchen nicht stundenlang nach einem Teil zu suchen.“
„Aber wenigstens war immer alles da, wenn man es gebraucht hat.“
„Das ändert sich auch nicht, darum kümmert sich Fiona.“
„Fiona?“
Molly nickte. „Sydney hatte eine großartige Idee“, erklärte sie eifrig. „Die Teile, die wir nicht benutzen, nimmt sie für ihre Skulpturen. Ist das nicht cool? Und wenn wir etwas brauchen, dann gibt sie es zurück.“
„Was?“ Hatten sie nun alle den Verstand verloren? „Einen Moment mal, das kommt …“
Molly achtete nicht auf ihn. „Das stimmt doch, oder?“, fragte sie Fiona. „Du kannst sie jederzeit zurückgeben.“
„Natürlich.“
Er wollte erneut protestieren, aber sie ließen ihn nicht zu Wort kommen. Lachlan sagte lediglich: „Ein hübsches Veilchen hast du.“
Hugh knirschte mit den Zähnen; sein blaues Auge hatte er ganz vergessen. „Ich bin gegen die Tür gerannt.“
„Ach ja? Syd sagt, es war die Wand.“ Er grinste. „Ich bin am Verhungern. Wann gibt es endlich etwas zu essen? Ich habe Langusten mitgebracht.“
Danach beschäftigte sich jeder mit den Vorbereitungen zum Abendessen. Fiona enthülste ein Dutzend Maiskolben; Lachlan kümmerte sich um die Langusten; Molly stellte Schüsseln mit Reis und Kartoffelsalat auf den Tisch, während Sydney frische Ananas in Viertel schnitt. Nur Hugh hatte nichts zu tun, er fühlte sich wie ein Gast in seiner eigenen Küche.
„Was ist das?“, fragte Molly und zeigte auf die Tüte, die er immer noch in der Hand hielt.
„Mein
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