Julia Collection Band 23
beteiligt sind.“
„Das sind sie auch.“
„Ich weiß. Trotzdem … Außerdem sind tropische Stürme hier nichts Neues. Die Leute wissen, wie man sich vorbereitet, und Trina hält sie auf dem Laufenden. Und Lachlan hat das Funkgerät an, er sagt dir Bescheid, sollte sich etwas ändern. Mach dir keine Sorgen.“
„Wenn du meinst …“
„Bestimmt. Viel Spaß beim Kaffeekränzchen, trink eine Tasse auf mein Wohl.“
„Mach ich.“ Sydney ging zur Tür, doch dann blieb sie stehen. „Was ist mit Hugh? Hast du nicht gesagt, dass er heute Abend zurückkommt? Er wird doch nicht fliegen, wenn ein Sturm angesagt ist, oder?“
„So dumm ist er hoffentlich nicht.“
Damit musste sie sich zufriedengeben. Draußen warf sie erneut einen Blick auf den Himmel: Nichts hatte sich verändert. Sie schüttelte den Kopf. Sicher, es war heiß, und kein Lüftchen bewegte sich. Besser als zu windig, dachte sie.
Im Hotel kam Lachlan auf sie zu, um sie den Gästen vorzustellen, und Sydney dachte nicht länger an Trina und den Sturm.
Molly hatte sich nicht getäuscht: Die Einladung ins Moonstone war ein Hit. Jeder kam. Nathan Wolfe und Carin gehörten zu den Ersten, denen sie begegnete. Beide schienen sich zu freuen, Sydney kennenzulernen, und Carin sagte: „Ich bin so glücklich für Sie und Hugh. Er ist ein wundervoller Mensch.“
„Ja“, erwiderte Sydney. „Der Meinung bin ich auch.“ Es wäre mir allerdings lieber, wenn er nicht so viel an dich denken würde, fügte sie im Stillen hinzu.
Sie unterhielten sich noch eine Weile. Carin und Nathan stellten ihr Lacey und den kleinen Josh vor, dann machten sie Sydney mit den Künstlern bekannt, zu denen auch einige gehörten, mit deren Erscheinen niemand gerechnet hatte.
Turk Sawyer zum Beispiel. Er fabrizierte entzückende Briefbeschwerer aus Korallen und Muscheln, die in der Hotelboutique verkauft wurden. Lachlan behauptete von ihm, dass er sein kleines Haus unten am Hafen nie verließ, aber heute machte Turk anscheinend eine Ausnahme.
„Ich war noch nie hier“, vertraute er Sydney schüchtern an, während er sich neugierig umsah. „Die Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen.“
Erasmus und Euclid Cash, zwei knorrige Alte, gesellten sich zu ihnen. Sydney kannte ihre Segelboote aus Holz und die hübschen Kinderspielzeuge bereits von einem Besuch in Carins Boutique. „Wir auch nicht“, sagten sie mit einem bewundernden Blick auf die elegante Einrichtung. „So was bekommt man nicht alle Tage zu sehen.“
Sydney lächelte freundlich – sie war in ihrem Element. „Kommen Sie.“ Sie führte die Männer zu einer bequemen Sitzgruppe. „Machen Sie es sich bequem. Ich hole uns etwas zu essen und zu trinken, und dann erzählen Sie mir von sich.“
Vorsichtig ließ sich das Trio auf dem Rand der Polstersessel nieder und wartete, bis sie mit Kaffee und Kuchen zurückkam. Sie setzte sich zu ihnen und begann die Unterhaltung. Nach und nach tauten die Männer auf; sie erzählten von ihrer Arbeit und von Pelican Cay, und Sydney dachte bei sich, wie viel Interessantes sie zu sagen hatten. Man musste sie nur so weit bringen, ihre Scheu abzulegen.
„Stimmt es, dass Sie für Ihre Arbeit nur Material verwenden, das man hier auf der Insel findet?“
Euclid sah sie verständnislos an. „Was sollten wir denn sonst nehmen?“, fragte er.
Das war wohl keine sehr intelligente Frage, dachte sie und wechselte das Thema. „Und was halten Sie vom Sturm?“
„Der ist nicht von schlechten Eltern“, erwiderte Euclid und wiegte bedächtig den Kopf.
„Wie wollen Sie das wissen?“
„Man sieht’s an den Bäumen und an den Blättern.“
„Und an den Vögeln“, fügte Turk hinzu.
Interessiert beugte Sydney sich vor. „An den Vögeln?“
„Ja, sie fliegen viel niedriger als sonst“, erklärte er geduldig. „Und Trina sagt auch, dass er kommt.“
Euclid und Erasmus nickten zustimmend.
Der Nachmittag ging dahin, und jeder, der sich mit ihr unterhielt, erzählte ihr ein wenig mehr über die Anzeichen eines nahenden Sturms. Die Fische schwammen nicht mehr an der Oberfläche, das Wasser am Riff wurde dunkel, die Eidechsenschwänze färbten sich lila. Und natürlich betonte jeder, dass Trina ihn vorhergesagt hatte.
Währenddessen blieb der Himmel weiterhin blau und wolkenlos.
„Glauben Sie das?“, fragte Sydney, als Lachlan sich zu ihr gesellte, nachdem der letzte Besucher gegangen war. „Dieses ganze Gerede über den Sturm?“ Sie wurde den Eindruck nicht los,
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