Julia Collection Band 24: WIE KANN ICH DEIN HERZ GEWINNEN? / SPIEL DES LEBENS / DER SCHLÜSSEL ZUM GLÜCK / (German Edition)
gingen dicht nebeneinander, berührten sich jedoch nicht. In den Augen eines ahnungslosen Betrachters waren sie das, was sie immer waren – der Chef und seine Assistentin unterwegs zu einer Besprechung mit einem Direktor, Vizepräsidenten oder Mitglied des Aufsichtsrats – oder einem wichtigen Gast. Einem prominenten Basketballspieler oder einem Ölscheich, der ungeheure Summen verspielte, ohne mit der Wimper zu zucken.
Sah jemand, der genauer hinschaute, ihnen an, dass sie die nächsten beiden Stunden in seiner Suite verbringen würden, nackt im Bett?
Bestimmt nicht, dachte Celia.
Darauf würde niemand kommen.
Sicher, irgendwann würde sich herumsprechen, dass der Präsident und seine Sekretärin eine nicht nur berufliche Beziehung hatten. Eins der Zimmermädchen würde sie bemerken, wenn sie morgens seine Suite verließen oder sie spätabends betraten. Man würde über sie tuscheln. Die Neuigkeit würde sich verbreiten.
Aber noch war das nicht der Fall. Noch wusste keiner etwas davon.
Halb rechnete sie damit, dass jemand sie aufhielt und Aaron zur Seite zog, mit irgendeiner wichtigen Frage oder einem dringenden Problem. Sie dachte die ganze Zeit, das hier geschieht nicht wirklich. Es ist nur ein Tagtraum. Ich bilde es mir nur ein, weil ich es mir so sehr wünsche. In Wirklich sitze ich an meinem Schreibtisch und starre auf meinen Computerbildschirm, ohne etwas zu sehen. Gleich blinzele ich und kehre in die Wirklichkeit zurück.
Aber das tat sie nicht. Und niemand hielt sie auf. Sie verließen das Kasino und gingen durch einen langen Korridor. Der Fußboden war aus Marmor, von der hohen Decke hingen glitzernde Kronleuchter, und die Wände zierten antike Blumenmuster in Gold.
Der livrierte Fahrstuhlführer sprang von seinem Hocker auf, als er sie sah.
„Mr. Bravo.“
„Miles.“ Aaron nickte ihm freundlich zu, wie allen anderen Mitarbeitern, denen sie unterwegs begegnet waren.
Erst hier berührte er Celia zum ersten Mal seit dem Abend, an dem er sie geküsst hatte. Er legte seine Hand an ihren Rücken und ließ ihr den Vortritt in die Kabine. Aber zugleich erhob er mit dieser kleinen Geste auch Anspruch auf sie. In diesem Moment verschwand das unwirkliche Gefühl, das sie befallen hatte.
Das hier geschah wirklich. Es war kein Tagraum, sondern wahr.
Sie lächelte Miles zu, als die verspiegelte Tür sich schloss. Sie betrachtete sich darin – rothaarig, in einem roten Kostüm, eine rote Handtasche unter dem Arm. Neben Aaron Bravo, ihrem Chef und Arbeitgeber. Es verblüffte sie, wie ruhig sie äußerlich wirkte, obwohl eine Mischung aus Verlangen, Vorfreude, Angst und Nervosität in ihr tobte.
Die Kabine fuhr nach oben, erst langsam, dann immer schneller. In weniger als einer Minute hatten sie das oberste Geschoss des Hotelturms erreicht. Die Tür glitt auf, und Celia sah erstaunt, dass vor ihnen das Foyer einer Suite lag.
Aaron nahm ihren Ellbogen, und sie spürte es nicht nur dort, wo sie seine Hand fühlte, sondern das erregende Gefühl breitete sich in ihrem ganzen Körper aus.
„Danke, Miles.“
Der Fahrstuhlführer nickte. Aaron und Celia betraten die Eingangshalle, einen großen, hohen Raum, in den die Morgensonne durch ein rundes Oberlicht schien. Celia sah hinauf. Über der mit einem aufwendigen Muster aus Blättern und Blüten verzierten Kuppel war der blaue Wüstenhimmel wolkenlos.
Hinter ihnen fuhr die Kabine fast geräuschlos nach unten.
Zwei ionische Säulen säumten den Durchgang zum Wohnzimmer.
„Du bist so still“, sagte Aaron.
Celia drehte sich zu ihm. „Ich … hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass ich das hier nur träume. Erst im Fahrstuhl wurde mir klar, dass es wirklich passiert.“
Er strich über das Haar an ihrer Schläfe. „Heißt das, du hast es dir anders überlegt?“
Sie hielt seine Hand fest. „Nein. Wirklich nicht.“
Er schob seine Finger zwischen ihre und zog Celia mit ihren verschränkten Händen an sich, bevor er mit der freien Hand ihr Kinn umschloss.
Dann senkte er den Kopf, bis sein Mund über ihrem schwebte. Ihre Augenlider wurden schwer, und am liebsten hätte sie sie geschlossen.
Doch das durfte sie noch nicht. Noch war nicht alles gesagt.
Er wich ein wenig zurück. „Was ist?“
Sie gab einen leisen Laut von sich.
Sein Arm legte sich fester um sie. „Na los. Sprich es aus.“
Verzweifelt suchte sie nach den richtigen Worten. Es schien keine zu geben.
Mit der Fingerspitze strich er an ihrer Nase hinauf und zog den Wangenknochen und
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