Julia Collection Band 27
ihre eigenen noch an die von Keith.
Sie verbrachten jede freie Minute zusammen. Als sie am Montag aus der Schule kam, wartete Keith auf sie. Am Nachmittag lud er sie in sein Haus ein, und es war tatsächlich ein riesiges Anwesen, aber nicht nach ihrem Geschmack. Doch sie ging mit ihm durch alle Zimmer, und in einem der Schlafzimmer liebten sie sich so zärtlich, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen.
Dann redeten sie miteinander. „Wenn wir verheiratet sind, wo möchtest du dann wohnen?“, fragte Keith.
„Na ja …“ Sie wollte ihm nicht sagen, dass sie sein Haus nicht mochte, denn ihm schien es zu gefallen, sonst würde er nicht darin wohnen.
„Ich schlage vor, dass wir entweder in dein Haus ziehen oder ein neues bauen“, meinte er.
Seine Selbstlosigkeit berührte sie tief, und sie küsste ihn überglücklich. Später sprachen sie über ihren Beruf, und er sagte, sie solle tun, wozu sie Lust hätte. „Du weißt, dass du niemals mehr einen Tag in deinem Leben zu arbeiten brauchst, aber ich weiß, wie viel Freude dir das Unterrichten macht, und kann das auch verstehen. Es ist deine Entscheidung, Liebling.“
Auch das fand sie lieb von ihm.
Am Abend aßen sie zusammen bei „Claire’s“, dem besten französischen Restaurant der Stadt. Alle, die sie sahen, erkannten, dass sie jetzt ein Paar waren.
Am Dienstag gingen sie mit einigen Freunden aus dem „Texas Cattleman’s Club“ zu „Claire’s“, und Andrea stellte fest, dass Keiths Freunde sehr erfreut waren, sie kennenzulernen. Einige von ihnen hatte sie bereits auf dem Ball getroffen, und es wurde ein sehr netter Abend.
Mittwoch war der letzte Schultag vor den Frühjahrsferien, und Andrea nahm Kekse für die Kinder mit in die Schule. Außerdem lud sie Keith zu der Party ein und bat ihn dann, die Geschichte, die er neulich schon einmal vorgelesen hatte, erneut vorzutragen.
Während er las, dachte Andrea an das winzige Wesen, das in ihrem Bauch heranwuchs. Keith sprach oft von dem Baby – stellte Dutzende von Fragen, wie sie sich fühlte, und ob sie es schon spürte –, und mittlerweile glaubte sie, dass er sich genauso auf das Kind freute wie sie.
Abends lud Andrea ihre Freunde ein und stellte ihnen Keith vor. Sie bemerkte einige überraschte Mienen, aber der Abend verlief gut, und Keith wurde in den Kreis aufgenommen. Nachdem alle nach Hause gegangen waren, umarmte er Andrea und meinte lachend: „Ich glaube, ich habe die Prüfung bestanden.“
„Das hast du, Darling“, stimmte sie zu und schmiegte sich an ihn.
Den Donnerstag hatten sie ganz allein für sich, und sie machten einen herrlichen Ausflug, lachten viel, neckten sich und sprachen auch von ihrer gemeinsamen Kindheit. Gegen acht Uhr abends kehrten sie nach Royal zurück und beschlossen, im „Royal Diner“ zu essen.
Während Keith kurz zur Toilette verschwand, wurden Gläser auf den Tisch gestellt. Als Andrea aufschaute, sah sie Laura Edwards. Voller Sorge bemerkte Andrea, dass die Kellnerin noch schlechter aussah als beim letzten Mal.
„Hallo, Laura.“
„Hallo.“ Laura nickte ihr zu, bevor sie sich ängstlich umsah. Andrea lief ein Schauder über den Rücken, denn es war offensichtlich, dass Laura sich bedroht fühlte. „Ist es immer noch in Ordnung, wenn ich Sie zu Hause anrufe?“, flüsterte Laura. „Morgen habe ich frei, und ich denke, ich könnte einen Weg finden, Sie anzurufen, ohne … ohne …“ Ihre Stimme versagte, und das bestärkte Andreas Verdacht, dass Laura schreckliche Qualen auszustehen hatte. „Vielleicht könnten wir uns irgendwo treffen“, fügte Laura leise hinzu.
„Natürlich können wir das. Ich treffe mich mit Ihnen, wo Sie wollen.“
Keith kam wieder, und Laura eilte davon. Er lächelte Andrea an und fragte: „Hast du für uns bestellt?“
Andrea schüttelte den Kopf. „Laura und ich haben uns unterhalten. Keith, sie hat schreckliche Angst vor jemandem, und sie will mich morgen anrufen, damit wir uns treffen können. Ich glaube, sie ist jetzt so weit, dass sie mit jemandem reden muss.“
Keith war so verblüfft, dass ihm die Worte fehlten. Laura Edwards war die Schlüsselperson im Mordfall Eric Chambers. Sie hatte Dorian ein Alibi verschafft. Sie konnten Dorian nichts beweisen, solange Laura bei ihrer Aussage blieb, dass Dorian an dem Abend die ganze Zeit im „Diner“ gewesen war. Er durfte nicht riskieren, dass Andrea in diese Sache hineingezogen wurde.
„Andrea, bitte geh kein Risiko ein, um jemand anderem zu helfen“, sagte
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