Julia Collection Band 27
er ein wenig ungewöhnlich ist. Hat es mit dem Namen eine besondere Bewandtnis?“
„Ich habe den Herbst schon immer geliebt“, antwortete Natalie. Sie zuckte ein wenig zusammen, als ihr bewusst wurde, dass sie sich gerade wieder an etwas über sich selbst erinnert hatte. Es stimmte. Sie hatte den Herbst immer mehr gemocht als alle anderen Jahreszeiten, und sie wusste genau, warum sie ihrer Tochter den Namen Autumn gegeben hatte. „Ich liebe die bunten Farben und die frische Herbstluft. Als ich herausfand, dass ich mein Baby Ende Oktober, Anfang November bekommen würde, wusste ich, dass ich sie so nennen wollte.“
Carrie küsste Autumn auf die runde, kleine Wange. „Ich hätte so gern ein Baby. Sie sind einfach zu süß.“ Sie grinste. „Aber zuerst muss ich noch den richtigen Daddy dazu finden.“
„Ja, das ist ziemlich wichtig“, entgegnete Natalie, nicht sicher, was sie sonst sagen sollte. Sollte sie Carrie erzählen, dass Autumn ihre Nichte war?
„Hallo, Carrie-Bärchen. Mose hat mir gesagt, dass du auf der Suche nach mir bist.“ Travis kam ins Zimmer geschlendert und stellte sich neben seine Schwester. „Wie ich sehe, hast du Natalie und unsere Tochter schon kennengelernt.“
Carrie starrte ihn entgeistert an. „Eure Tochter?“ Sie sah einen Augenblick lang auf das Baby, bevor sie von Travis zu Natalie blickte. „Soll das heißen, dieser kleine Darling ist meine Nichte?“
Er nickte lächelnd. „Meinst du, du hättest Lust, ab und zu auf sie aufzupassen?“
„Wenn du jemals jemand anderen engagierst, um für diesen kleinen Engel den Babysitter zu spielen, dann kannst du was erleben, großer Bruder“, sagte Carrie und lächelte Autumn an. Als sie wieder aufsah, verzog sich ihre Miene missbilligend. „Aber warum hast du mir nicht erzählt, dass du Vater werden würdest, Travis?“
Travis sah zu Natalie. „Ich wusste …“
„Es ist Zeit, dass Autumn ihr Nachmittagsfläschchen bekommt“, unterbrach ihn Natalie, der die Wendung, die das Gespräch genommen hatte, unangenehm war. Sie trat zu Carrie und nahm ihr das Baby ab. „Travis kann alles erklären, während ich sie füttere.“
Travis schaute Natalie zu, wie sie ein Tuch über ihre Schulter legte und dann ohne ein weiteres Wort mit ihrer Tochter das Zimmer verließ.
„Okay, großer Bruder, Zeit für ein paar Antworten“, meinte Carrie. Sie deutete zur Tür. „Was auch immer du mir zu erzählen hast, es scheint Natalie Probleme zu bereiten.“
„Lass uns nach unten in mein Arbeitszimmer gehen, dann erkläre ich dir alles“, schlug Travis vor, während er überlegte, inwieweit er Carrie einweihen sollte.
So wie er seine Schwester kannte, würde sie sich vermutlich gleich auf den Weg machen wollen, um denjenigen zu suchen, der Natalie und das Baby bedrohte. Er amüsierte sich, als er ihr die Treppe hinunter folgte. Und Gnade Gott dem Kerl, wenn sie ihn finden sollte!
Carrie besaß ein gutmütiges Naturell, hatte Spaß am Leben und war so warmherzig, wie man es nur sein konnte. Doch sie verfügte über einen riesengroßen Beschützerinstinkt, wenn jemand diejenigen bedrohte, die sie liebte. Es war einer ihrer liebenswertesten Charakterzüge, aber er bereitete Travis auch die meisten Sorgen. Wenn sie sich erst mal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann war sie nicht mehr davon abzubringen.
„Also, was geht hier vor, Travis?“, fragte Carrie, kaum dass er die Tür zu seinem Büro geschlossen hatte. „Wusstest du nichts von dem Baby?“
„Nein.“
„Du meinst, Natalie hat dir nicht gesagt, dass sie schwanger ist?“, fragte Carrie entrüstet.
Travis ging hinter seinen Schreibtisch und ließ sich auf den Lederstuhl fallen, bevor er dem kritischen Blick seiner Schwester begegnete. Sie würde nicht eher Ruhe geben, bis sie jedes Detail gehört hatte. „Ich habe erst von Autumn erfahren, als ich Silvester nach Hause kam.“
Während er Carrie über das informierte, was er bisher über Natalie und das Baby wusste, bemühte Travis sich ganz gezielt, die Rolle des „Texas Cattleman’s Clubs“ in dieser Sache nicht weiter zur Sprache zu bringen. Die Bevölkerung in Royal spekulierte zwar über die Aktivitäten des Clubs und über die periodische Abwesenheit einiger Mitglieder. Aber es war ein ungeschriebenes Gesetz des Clubs, dass so wenig wie möglich davon nach außen dringen sollte. Nicht einmal die engsten Familienmitglieder kannten das ganze Ausmaß dessen, was der Club im Namen der Gerechtigkeit unternahm.
„Arme
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