Julia Collection Band 27

wieder auf die Zwiebeln konzentrierte, die sie für Mose hackte, der sie für die Zubereitung des Abendessens brauchte, wunderte sie sich erneut, dass er Travis’ einziger Hausangestellter war. Sie hatte immer geglaubt, dass jemand, der so reich wie Travis war, eine Menge Angestellte hatte, die ihm sämtliche Arbeit abnahmen.
    Doch das schien nicht der Fall zu sein. Abgesehen von Mose, hatte Travis nur zwei weitere Leute, die ihm auf der Ranch halfen, und das waren Cowboys, die sich um das Vieh und die Pferde kümmerten.
    „Mose, wo ist mein verflixter Bruder, der sich immer in alles einmischt?“, ertönte eine weibliche Stimme, kurz bevor eine gut aussehende rothaarige Frau mit ausdrucksvollen braunen Augen in die Küche gestürmt kam. Beim Anblick von Natalie, der die Tränen über die Wangen liefen, blieb die Frau abrupt stehen. Ehrliche Sorge ersetzte ihre wütende Miene. „Ist alles in Ordnung? Was ist passiert?“
    Natalie nickte. „Mir geht es gut. Es sind nur die Zwiebeln.“
    „So viel, wie ich für die Dinger bezahlt hab’, kann man ja wohl verlangen, dass sie nicht so in den Augen brennen“, beschwerte sich Mose, humpelte herbei und tätschelte Natalie unbeholfen die Schulter. „Na, na, Mädchen. Warum hast du denn nichts gesagt, als dir die Augen zu tränen anfingen?“, fragte er brummig.
    „Ich hatte doch versprochen zu helfen“, schniefte Natalie. „Ich wollte mich nicht beschweren.“
    „Oh, Sie armes Ding“, sagte die Frau und ging direkt zur Spüle. Sie holte Geschirrtücher aus dem Schrank, befeuchtete sie mit kaltem Wasser und reichte Natalie dann eins. „Passen Sie auf, dass Ihre Hände nicht in die Nähe der Augen kommen, aber legen Sie sich das Tuch darauf. Es müsste eigentlich helfen. Mose, nimm das Brett mit hinüber zur Arbeitsplatte, während ich den Tisch abwische“, befahl sie.
    „Bärchen, musst du mich immer so herumkommandieren?“, murrte Mose. Aber Natalie bemerkte, dass er ihrem Befehl sofort Folge leistete.
    Die Frau, die er Bärchen genannt hatte, küsste seine faltige Wange. „Ich werde weiterhin so herrisch sein, solange du mich Bärchen nennst, statt mich mit meinem richtigen Namen anzureden“, verkündete sie grinsend, während sie sich umdrehte und den Tisch mit dem anderen Tuch abwischte. Als sie fertig war, wandte sie sich an Natalie. „Geht es Ihren Augen wieder ein wenig besser?“
    Natalie nickte. „Danke.“ Sie verstummte, als ihr bewusst wurde, dass sie den Namen von Travis’ Schwester vergessen hatte. Und es war klar, dass sie nicht Bärchen genannt werden wollte.
    „Oh, Entschuldigung, ich habe mich gar nicht vorgestellt. Ich bin Travis’ Schwester Carrie“, sagte Carrie und sah Natalie mit einem warmen, freundlichen Lächeln an.
    „Danke, Carrie“, wiederholte Natalie und fand sie sofort sympathisch. Sie stand von ihrem Stuhl auf und ging zur Spüle, um sich die Hände zu waschen. „Ich bin Natalie Perez, eine Freundin Ihres Bruders.“
    Bevor noch mehr gesagt werden konnte, hörten sie über das Babyfon, dass Autumn aus ihrem Nachmittagsschläfchen aufgewacht war.
    „Sie haben ein Baby?“, fragte Carrie, wobei ihre hübschen Augen vor offensichtlicher Begeisterung funkelten. „Ich liebe Kinder.“
    Natalie nickte. Sie musste sich beeilen, um den Zwiebelgeruch von ihren Fingern zu bekommen, bevor sie zu Autumn ging. „Ich hoffe, die Kleine regt sich nicht zu sehr auf, bis ich nach oben komme.“
    „Keine Angst“, sagte Carrie und drehte sich um. „Ich sehe nach ihr.“
    Natalie griff nach der Seife und schäumte sich die Hände ein. „Ich komme sofort hinterher.“
    „In welchem Zimmer ist sie?“, rief Carrie von der Treppe aus.
    „Travis sagte, es wäre das Schlafzimmer, in dem Sie immer wohnen, wenn Sie hier sind“, antwortete Natalie.
    Innerhalb von Sekunden ertönte Carries Stimme durch das Babyfon. „Oh, was bist du für ein niedliches, kleines Ding.“
    Als sie sicher war, dass ihre Hände gründlich gereinigt waren, eilte Natalie in das Schlafzimmer. Sie lächelte, als sie sah, dass Carrie gerade die Klebestreifen an der neuen Windel befestigte, die sie dem Baby umgelegt hatte.
    „Danke“, sagte Natalie erleichtert. „Sie wird furchtbar wütend, wenn sie nicht sofort eine frische Windel bekommt.“
    Carrie nahm die Kleine hoch und drehte sich lächelnd zu Natalie um. „Wie heißt sie?“
    „Autumn.“
    „Herbst. Ein hübscher Name für ein hübsches kleines Mädchen“, meinte Carrie. „Er gefällt mir. Obwohl