Julia Collection Band 27
dir das noch nicht reicht, zeige ich dir meine Bankauszüge und meine Geburtsurkunde.“
Sie blickte ihn voller Zweifel an, doch schließlich nickte sie. „In Ordnung.“
Travis beschloss, am Anfang zu beginnen. „Wie du schon sagtest, war ich bei der Marine. Ich meldete mich freiwillig, wenige Tage nach meinem Highschool-Abschluss. Und ich habe auf dem College Kurse belegt, während ich beim Militär war, und anschließend meinen Abschluss gemacht.“
„Aber …“
Er legte ihr einen Finger auf die Lippen. „Denk dran, du hast versprochen, mich nicht zu unterbrechen.“ Als sie nickte, fuhr er fort. „Ungefähr drei Monate, nachdem ich die Grundausbildung hinter mir hatte, starben meine Eltern bei einem Autounfall.“
„Oh, Travis, das tut mir leid“, sagte Natalie und berührte seine Wange mit ihrer zarten Hand. „Das muss ja entsetzlich hart für dich und Carrie gewesen sein.“
Travis nickte und musste den Kloß, den er im Hals verspürte, hinunterschlucken. Obwohl das alles schon vierzehn Jahre her war, fiel es ihm noch immer schwer, darüber zu sprechen. „Es war die schlimmste Zeit in unserem Leben.“
„Hat Carrie bei Verwandten gewohnt, bis du deine Zeit bei der Marine abgeleistet hattest?“, fragte Natalie.
Er schüttelte den Kopf. „Wir hatten keine Verwandten, bei denen sie hätte leben können, und ich hatte noch dreieinhalb Jahre Militärzeit vor mir.“
„Wo hat sie dann gewohnt?“
„Glücklicherweise haben die Eltern von Ryan Evans Carrie aufgenommen. Unser Dad war der Vorarbeiter auf der Ranch der Evans gewesen, und sie haben sich um Carrie gekümmert, als wäre sie ihre eigene Tochter.“
„Ich bin froh, dass sie die beiden gehabt hat“, meinte Natalie.
„Ich auch. Ich weiß nicht, was ich ohne ihre Großzügigkeit getan hätte. Es wäre unmöglich für mich gewesen, außerhalb der Kaserne zu leben und jemanden für Carries Betreuung von meinem mageren Sold zu bezahlen.“ Er warf Natalie einen bedeutungsvollen Blick zu. „Aber ich hatte einen Plan, wie ich ihre und meine Zukunft sichern konnte.“
„Und wie lautete der?“, fragte sie, fasziniert angesichts der Entschlossenheit, die sie in seinen braunen Augen las.
Er lächelte. „Ich nahm das Geld von der Lebensversicherung unserer Eltern und legte es an. Ich habe alles, zusammen mit jedem Penny, den ich übrig hatte, in den Rindermarkt investiert. Der Markt war gut, und ich habe viel Geld verdient.“
Sie runzelte die Stirn. „Ich wusste nicht, dass man damit so reich werden kann.“
„Kann man, wenn man weiß, was man tut“, meinte er. „Ich kam glücklicherweise aus einer Rancherfamilie und besaß außerdem ein Gespür für gute Geschäfte.“ Er zuckte mit den Schultern. „Als meine Militärzeit zu Ende war, investierte ich in Grundstücke und ließ das Geld arbeiten, während ich mein Jurastudium beendete. Nach meinem Abschluss hatte ich sowohl Carries als auch meine eigene Zukunft gesichert.“ Er berührte zärtlich Natalies Wange. „Und, Darling, ich musste niemanden verletzen oder schlecht behandeln, um das zu erreichen, was ich erreicht habe.“
Natalie verdaute erst einmal, was Travis ihr erzählt hatte. Sie musste einsehen, dass er sich seinen Reichtum erarbeitet und wahrscheinlich niemanden ausgenutzt hatte, um sein Vermögen aufbauen zu können. „Aber warum hast du mir das nicht an dem Abend erzählt, als ich deine Unaufrichtigkeit herausgefunden hatte?“
„Ich war in eine verdeckte Ermittlung involviert und musste mir eine falsche Identität zulegen, um an bestimmte Informationen zu kommen und den Fall aufklären zu können.“ Als er sie in die Arme zog, schaute er ihr direkt in die Augen, und bei dem Blick, den er ihr zuwarf, wurde ihr abwechselnd heiß und kalt. „Aber ich habe versucht, dir gegenüber so ehrlich wie möglich zu bleiben, ohne meine Deckung auffliegen zu lassen.“ Er lächelte. „Weißt du auch, warum?“
Sie schüttelte den Kopf. Seine Nähe und seine starken Arme, die er so beschützend um sie geschlungen hatte, machten sie sprachlos.
„Abgesehen von der Tatsache, dass ich es hasse zu lügen, wollte ich, dass du mich so kennenlernst, wie ich wirklich bin.“ Er lehnte seine Stirn gegen ihre. „Ich habe niemals gesagt, dass ich ein armer Mann bin. Ich habe dir nur nicht erzählt, wie viel Geld ich besitze. Und wirklich belogen habe ich dich nur in Bezug auf meinen Namen und den Grund für meine Anwesenheit in Chicago.“ Bevor sie etwas darauf erwidern
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