Julia Collection Band 27
nachzugrübeln, was so furchtbar gewesen war, dass sie nach Royal hatte fliehen müssen, um Travis zu finden. Tief in ihrem Inneren hatte sie immer gewusst, dass sie ihm vertrauen konnte, und dass er sie und ihr Baby beschützen würde. Und dass sie ihn von ganzem Herzen liebte.
Als sie jetzt im Schaukelstuhl saß und auf das Baby auf ihrem Schoß sah, verzog Autumn ihr Gesicht zu einem süßen Lächeln. Die Kleine sah Travis so ähnlich. Mit diesen winzigen Grübchen und dem Wirbel in ihrem hellbraunen Haar war es unverkennbar, dass sie sein Kind war. Und Natalie wusste ohne den geringsten Zweifel, dass er das Baby wirklich liebte. Aber was empfand er für sie?
Er mochte und sorgte sich um sie. Aber bedeutete das auch, dass er sie liebte? Wenn die Gefahr einmal vorbei war, wo sollten sie und Autumn dann hin? Würde er wollen, dass sie nach Chicago zurückkehrten?
Während sie darüber nachdachte, was geschehen würde, wenn Dr. Birkenfeld gefasst war, und was die Zukunft für sie und Travis wohl bereithielt, hörte Natalie Schritte auf der Treppe. Jemand kam den Flur entlang. Als sie aufsah, stand Carrie in ihrer Schlafzimmertür.
„Hallo, Carrie“, sagte Natalie ein wenig verwirrt. „Ich dachte, du hättest dich heute Abend mit deiner Freundin Stephanie verabredet. Wolltet ihr nicht zusammen etwas unternehmen?“
„Wir wollten nur ins ‚Royal Diner‘ gehen und ein wenig plaudern.“ Carrie zuckte mit den Schultern, als sie zum Schaukelstuhl kam. „Nichts, was man nicht auch auf einen anderen Abend verschieben könnte.“ Lächelnd beugte sie sich herab, um Natalie zu umarmen. „Travis hat erzählt, dass du dich erinnert hast, was geschehen ist.“
„Hat er dir auch erzählt …“
„Alles.“ Carrie nickte. „Ich bin so froh, dass du diesem entsetzlichen Mann entwischt bist …“ Ihr versagte die Stimme, und kopfschüttelnd griff sie nach Autumn. „Ich kann nicht einmal den Gedanken daran ertragen.“
Als Carrie Autumn auf den Arm nahm, stand Natalie auf. „Ich weiß. Ich kann es auch kaum glauben, wie nahe ich daran war, sie zu verlieren.“
„Vergiss es einfach, Natalie“, meinte Carrie und drückte das Baby an sich. „Es ist jetzt ja alles vorbei.“
Nickend legte Natalie ein paar Babysachen zusammen, die sie vorher gewaschen hatte. „Ich will mich auf die Zukunft konzentrieren.“
„Gute Idee.“ Travis’ Schwester grinste. „Weißt du, was ich glaube, was eine noch bessere Idee wäre?“
Ihr begeisterter Gesichtsausdruck war so ansteckend, dass Natalie ebenfalls lächeln musste. „Und was wäre das für eine Idee?“
„Ich denke, du solltest nach unten gehen und dich entspannen, während ich es mir hier mit meiner Nichte gemütlich mache.“ Carries braune Augen funkelten vor Aufregung, und Natalie fragte sich, was sie wohl ausheckte.
„Aber …“
„Ein Nein akzeptiere ich nicht“, beharrte sie. „Travis ist aus der Stadt zurück. Warum schaut ihr zwei euch nicht einen Film an oder so.“
„Warum leistest du uns nicht Gesellschaft?“, wollte Natalie wissen. Sie war gern mit Carrie zusammen. Sie war geistreich und steckte voller Energie und Lebensfreude.
„Sei nicht beleidigt, aber ich würde lieber hier oben bleiben und mit Autumn spielen.“ Carrie führte Natalie zur Tür. „Und mach dir keine Gedanken. Ich werde die Nacht über hierbleiben, damit ich morgen mit ihr frühstücken kann.“
Bevor Natalie noch ein Wort sagen konnte, hatte Carrie sie in den Flur geschoben und die Tür geschlossen. Während Natalie grübelte, was hinter Carries merkwürdigem Verhalten steckte, ging sie die Treppe hinunter, wo Travis bereits auf sie wartete.
Sein Lächeln beschleunigte ihren Puls. „Bist du bereit für unser Rendezvous?“, wollte er wissen.
Sie marschierte direkt in seine ausgebreiteten Arme. „Was für ein Rendezvous?“
Er küsste sie so leidenschaftlich, dass ihre Knie nachgaben, und sie wäre auf der Stelle dahingeschmolzen, wenn er sie nicht mit seinen starken Armen gehalten hätte.
Als er schließlich seine Lippen von ihren löste, führte er sie zum Wohnzimmer. „Wir haben einen Babysitter für den Abend, im DVD-Player steckt ein Film, und das Popcorn ist auch fertig.“
„So, so, du hast also Carrie zum Babysitten engagiert.“ Als er nickte, fragte Natalie: „Und welchen Film schauen wir uns heute Abend an?“
„Lass dich überraschen“, wich er aus. Sobald sie gemeinsam auf der Couch saßen, legte er einen Arm um ihre Schultern und zog sie an
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