Julia Collection Band 27
Haare offen.
Dann kam Jason nur mit Jeans bekleidet in die Küche, und sie hatte schon wieder Lust auf ihn. Sie wusste, sie würde mit sich kämpfen müssen, um ihm in der nächsten Stunde zu widerstehen. Das heiße Verlangen in seinen Augen machte sie ganz atemlos. „Die Aufnahme“, flüsterte sie, als er sich zu ihr setzte.
„Ja, sicher“, erwiderte er mit heiserer Stimme, zog ihr Gesicht näher zu sich heran und küsste sie.
Nachdem sie ihn sanft wieder weggeschoben hatte, schaltete sie den Rekorder ein. Jason hörte sich die Aufnahme kommentarlos bis zu Ende an, als sie Dorian gesagt hatte, dass er schon noch geschnappt werden würde.
„Verdammt, Merry, jetzt weiß er, dass du ihn für den Mörder hältst.“
„Ich war so wütend.“
„Ja, aber der Mann ist zu allem fähig. Und er weiß nicht, was oder wie viel du weißt. Ich bleibe heute Nacht hier.“
„Nein, das tust du nicht.“
„Ich werde mich ins Wohnzimmer setzen, das verspreche ich dir. Ich habe Angst um dich.“
Meredith dachte an die Nacht, in der die Bombe explodiert war. „In Ordnung. Aber nur heute Nacht. Und du bleibst im Wohnzimmer, während ich im Schlafzimmer auf der Luftmatratze schlafe.“
Sie unterhielten sich noch eine Weile über den Mord, bevor sie sich anderen Themen zuwandten.
Schließlich sah Meredith auf die Uhr. „Es ist schon kurz nach vier Uhr morgens! Ich gehe ins Bett.“
Mit dem Gedanken an Jason schlief sie ein. Als sie am nächsten Morgen aufwachte, war er nicht mehr da, hatte aber eine Nachricht hinterlassen.
Ich denke, dass Du jetzt sicher bist, also fahre ich nach Hause. Wir sehen uns heute Abend.
Meredith lächelte und nahm sich einen Moment Zeit, sich an die Nacht mit Jason zu erinnern. Später an diesem Morgen rief sie Keith Owen an, um ihm zu sagen, dass sie die angebotene Stelle annahm. Dann traf sie erste Vorbereitungen für den Umzug von Dallas nach Royal.
Sie war sich zwar immer noch nicht sicher, ob Jason sie wirklich liebte, wollte ihn jedoch regelmäßig sehen können. Trotzdem schickte sie ihn am Freitagabend nach ihrer Verabredung nach Hause, um die Nacht allein zu verbringen. Nachdem sie die Jalousien geschlossen und sich ein kurzes rotes Nachthemd angezogen hatte, legte sie sich zum Schlafen auf die Luftmatratze.
Ein furchtbarer Krach weckte sie auf. Benommen versuchte sie sich zu orientieren. Draußen spielte eine Band Musik, zu der jemand sehr laut und falsch sang. Und sie kannte die Stimme.
Geschockt sprang Meredith hoch und griff nach ihren Shorts, als das Telefon klingelte. Schnell nahm sie ab. Es war der empörte Willard Smythe, ihr Vermieter.
„Miss Silver, Jason Windover bringt Ihnen vor dem Haus ein Ständchen. Das furchtbare Gejaule ist kaum auszuhalten. Sorgen Sie sofort dafür, dass er den Mund hält, sonst benachrichtige ich den Sheriff.“
„Bin schon unterwegs.“ Sie legte auf und hörte Jasons Versuch zu, „I’ll Always Love You“ zum Besten zu geben, während sie hastig ein T-Shirt anzog.
Sie raste zum Eingang hinunter und bemerkte, dass vor der Tür Scheinwerfer die dunkle Nacht erhellten. „Stopp!“, rief sie außer Atem. Jason sah gut aus, war aufregend, intelligent und noch vieles andere mehr, aber singen konnte er definitiv nicht.
„Ruhe!“, rief eine Männerstimme, und es klang sehr verärgert.
Meredith stöhnte und rannte noch schneller. Schließlich sah sie Jason mit einem Mikrofon in der einen und Blumen in der anderen Hand. Er sang auf Knien vor einer munter spielenden Band.
„Ich liebe dich“, rief er, als er Meredith vor der Tür entdeckte. „Willst du mich heiraten?“
„Jason, stopp!“ In der Entfernung hörte sie Sirenen, und sie bemerkte ein Blitzlicht. Das Aufsehen, das Jason mitten in der Nacht erregte, würde unweigerlich innerhalb der nächsten Minuten Polizei und Medien aufmerksam werden lassen.
„Heirate mich!“, rief er wieder.
„Ja!“, schrie sie. „Aber hör um Himmels willen auf zu singen! Komm her.“
Die Band und die bereits versammelten Neugierigen johlten und klatschten. Jason rannte zu ihr und schlang die Arme um ihre Taille. Dann verschwanden sie schnell im Haus und kehrten in ihr Apartment zurück. Er lachte und zog sie fest an sich.
„Jason, du bist verrückt!“
„Ich habe gehört, dass du Ja gesagt hast.“ Er sah sie prüfend an, während er auf ihre Bestätigung wartete.
Meredith beschloss, das Risiko einzugehen und diesem großen Texaner Glauben zu schenken. Sie schlang die Arme um seinen Hals.
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