Julia Collection Band 28
„Gestern Abend kam wieder was darüber. Sam, ist dir schon mal aufgefallen, dass du diesem Adam Bartlett sehr ähnlich siehst? Geradezu unheimlich ähnlich.“
„Ja, unheimlich ist das richtige Wort“, erwiderte Sam möglichst lässig. „Ich würde lieber wie Brad Pitt aussehen. Dann hätte ich bei Frauen mehr Erfolg.“
Alle lachten, doch Eamon war noch nicht fertig. „Das stimmt. Ich meine, Matthew hat recht. Du siehst wirklich aus wie dieser Typ.“
„Möglich. So etwas kommt vor“, antwortete Sam gelassen.
„Stimmt“, sagte Mick. „Da gerade von Frauen die Rede war – sprechen wir doch ein wenig über meine kleine Schwester. Du hast sicher schon gemerkt, dass wir gut auf sie aufpassen.“
Auch wenn ihm dieses Thema nicht unbedingt angenehm war, war Sam doch froh, dass seine Ähnlichkeit mit Adam nicht weiter diskutiert wurde. „Ja, das ist mir aufgefallen, aber meinetwegen müsst ihr euch keine Sorgen machen. Erin ist ein Juwel. Ich würde alles tun, um sie als Kindermädchen zu behalten. Ich will Erin genau wie ihr beschützen, sie ist bei mir absolut sicher. Versprochen!“
Die Brüder musterten ihn schweigend, ehe sie sich wieder Bier, Pizza, Hähnchenschenkeln und Football zuwandten. Sam beruhigte sich allmählich. Es war ihm gelungen, die Ähnlichkeit mit Adam Bartlett zu überspielen, und er hatte einen weiteren O’Grady-Test bestanden. Jetzt musste er sich nur noch von Erin fernhalten.
Das – so gestand er sich offen ein – war allerdings das Schwierigste von allem.
Einige Tage später rief Matthew bei Erin an und fragte, ob sie demnächst auf seinen Sohn Finn aufpassen könnte. Finn und Jessica waren fast im gleichen Alter und verstanden sich so gut, dass Erin sofort einverstanden war. Sie unterhielten sich noch eine Weile über Familienangelegenheiten, ehe Matt das Thema wechselte.
„Weißt du, wir hatten ein interessantes Gespräch mit deinem Boss.“
„Ach ja?“ Erin bereitete gerade das Abendessen vor. Jessica machte ein kleines Nickerchen.
„Ich weiß nicht, ob du dir in der letzten Zeit Nachrichten angesehen hast …“
„Als ob ich dafür Zeit hätte“, warf sie ein.
„Du solltest dir die Zeit nehmen. Wir finden nämlich, dass Sam diesem Adam Bartlett unglaublich ähnlich sieht, diesem Hersteller von Computer-Software, der vor Kurzem seine Zwillingsschwester Lissa Sowieso gefunden hat.“
„Ach ja, die Geschichte kenne ich. Ist doch zur Abwechslung mal was Schönes.“
„Ist dir die Ähnlichkeit nicht auch aufgefallen?“, fragte ihr Bruder.
„So genau habe ich nicht darauf geachtet, Matthew.“
„Sam sieht jedenfalls wie dieser Typ aus. Das ist wirklich interessant. Natürlich können die beiden gar nicht verwandt sein. Adam und Lissa wurden als Babys adoptiert. Trotzdem ist es geradezu unheimlich.“
Erin stockte für einen Moment der Atem. „Habt ihr Sam schon darauf angesprochen?“
„Ja. Er ist nicht darauf eingegangen und hat nur einen Scherz gemacht. Es heißt doch, dass jeder Mensch auf der Welt irgendwo einen Doppelgänger hat. Also, ich würde gern den Glückspilz kennenlernen, der wie ich aussieht.“
„Schau dich in der Geisterbahn um“, riet Erin. „Da hast du bestimmt Glück.“
„Sehr witzig, Schwesterchen.“
„Na ja, wenn sie wieder etwas über Adam Bartlett bringen, sehe ich es mir an, versprochen. Aber jetzt muss ich auflegen, ich will das Abendessen fertig haben, bevor Jess aufwacht. Wenn man auf ein kleines Kind aufpassen muss, dauert alles zehnmal so lang.“
„Ist gut“, erwiderte ihr Bruder und fügte hinzu: „Weißt du, wir mögen Sam. Er ist in Ordnung.“
„Freut mich, dass du einverstanden bist, Dad“, sagte sie lachend. „Aber ich habe eine Überraschung für dich. Zwischen uns läuft nichts.“
„Ich weiß, ich weiß. Ich meine ja auch nur, dass du ihn jederzeit mitbringen kannst. Er ist ein anständiger Kerl und ein guter Vater, und er passt zu uns O’Gradys.“
„Wie schön, dass ihr Fünf endlich erkannt habt, was ich von Anfang an wusste. Sam Lowery ist ein guter Mensch, und meine Arbeit bei ihm ist großartig.“
„Ja, ja, ist ja gut, du hast recht behalten.“
„O wunderbar. Ich werden diesen Tag im Kalender rot anstreichen“, sagte Erin lächelnd. „Einer der Schrecklichen Fünf gibt zu, dass ich recht habe!“
„Findest du das Wort schrecklich nicht zu hart?“, fragte Matthew.
„Wir hören voneinander, Matt.“
Kaum hatte Erin aufgelegt, als sie auch schon an den Computer lief und
Weitere Kostenlose Bücher