Julia Collection Band 28
früher als erwartet fertig geworden“, sagte sie. „Hast du den eleganten Wagen auf dem Parkplatz gesehen? Wem der wohl gehört?“ Als Claire die Küche betrat und Adam entdeckte, blieb sie stehen. „Sie kenne ich doch, oder? Sind Sie nicht …?“
Adam kam ihr entgegen. „Adam Bartlett. Wir haben uns lange nicht gesehen, Mrs. Peters.“
Claire betrachtete anerkennend seine Seidenkrawatte, die teure Hose und das makellose Hemd. „Leigh hat mir gar nicht erzählt, dass Sie sich wiedergetroffen haben“, sagte sie statt einer Begrüßung, zog den Mantel aus und hängte ihn auf einen Haken.
Leighs Mutter trug einen schwarzen Hosenanzug mit einem bunten Schal. Mit dreiundvierzig wies das blonde Haar bereits einige grauen Strähnen auf, die ihr jedoch gut standen.
Claire war schon mit siebzehn Mutter geworden. Deshalb hatte sie Leigh damals gedrängt, sich von Adam zu trennen. Sie hatte behauptet, ihre Tochter sei noch zu jung, um sich durch eine feste Bindung das ganze Leben zu ruinieren.
„Ich habe Leigh im Portland General getroffen“, antwortete er.
„Nun, ich will euch nicht stören“, sagte Claire. „Ich habe ohnehin noch am Computer zu tun.“
„Du brauchst dich nicht zurückzuziehen, Mom.“
Claire ging jedoch schon an ihren PC. „Ich muss an die Arbeit, Schatz.“
Sie schaltete das Gerät ein, und Adam horchte sofort bei dem Geräusch auf, das der Computer von sich gab. „Das klingt, als müsste der Ventilator gereinigt werden. Steht der Rechner immer in der Ecke?“
Claire nickte. „Sollte er das nicht?“
Adam holte den Computer unter dem Pult hervor. „Er muss gelegentlich gereinigt werden. Soll ich das für Sie machen?“
„Geht der Computer denn sonst kaputt?“
„Der Ventilator sorgt für Kühlung, und wenn er nicht mehr läuft, gibt es Probleme.“
„Aber Sie sind doch nicht zum Arbeiten hier! Ich möchte Ihnen keine Umstände machen.“
Leigh sah ihrer Mutter an, dass die nicht sicher war, ob Adam auch wirklich wusste, was er tat. „Hast du schon einmal von der Firma Novel Programs Unlimited gehört, Mom?“
Claire nickte.
„Sie gehört Adam.“
Der Gesichtsausdruck ihrer Mutter war unbezahlbar! Adam genoss es bestimmt so sehr wie Leigh.
„Ich mache garantiert nichts kaputt, versprochen“, sagte er lächelnd.
3. KAPITEL
Adam war mit dem Studium von Unterlagen beschäftigt, als Dylan mit einer Kaffeetasse in der Hand ins Büro kam. Da Dylan am frühen Vormittag eine Besprechung mit Großhändlern gehabt hatte, nahm Adam an, sein Freund würde ihm nun Bericht erstatten wollen.
„Hast du einen Moment Zeit?“, fragte Dylan.
Adam wandte sich vom Computer ab. Seit dem gestrigen Abendessen mit Leigh und ihrer Mutter konnte er sich ohnedies auf nichts konzentrieren. „Sicher. Ist alles gut gelaufen?“
„Keine unerwarteten Vorkommnisse.“ Dylan setzte sich. „Ich wollte dich gestern anrufen, aber du hattest sogar dein Handy ausgeschaltet.“
„Du hast keine Nachricht hinterlassen.“
„Nein, weil wir das auch jetzt besprechen können. Warst du im Stall?“
Adam lachte. „Muss ich denn im Stall sein, wenn ich nicht im Büro arbeite?“
„Ja, so ungefähr“, meinte Dylan. „Trifft es vielleicht nicht zu?“
„Es trifft nicht zu.“
„Hast du deinen Vater besucht?“
Die Frage gefiel Adam nicht. „Du meinst Jared Cambry? Nein, ich habe nichts mehr von ihm gehört. Offenbar will er von mir nichts weiter als Knochenmark.“
„Sei geduldig mit ihm. Wahrscheinlich steht er momentan wahnsinnig unter Stress.“
„Ja“, räumte Adam ein, auch wenn er davon überzeugt war, dass es Cambry tatsächlich nur um seinen kleinen Mark ging.
„Und wo warst du nun gestern Abend?“, drängte Dylan. „Oder machst du ein Geheimnis daraus?“
Adam hatte seinem Freund zwar von Cambry und der Untersuchung im Krankenhaus erzählt, aber nichts von Leigh. Sie hatte er überhaupt nie erwähnt. „Das ist eine lange Geschichte.“
„Erzähle sie mir! Ich bin schon seit sechs Uhr morgens hier am Rechner und brauche eine Verschnaufpause.“
Vielleicht konnte Dylan ihm mit seiner Meinung helfen, die Dinge klarer zu sehen. „Das Krankenhaus hat eine Frau als Ansprechpartnerin für alle Beteiligten abgestellt, damit die ganze Spendersache glatt abläuft. Zufällig kenne ich sie von der Highschool.“
„Du kennst sie?“, fragte Dylan erstaunt.
Adam wollte eigentlich nicht mehr enthüllen. Andererseits … Dylan besaß große Erfahrung mit Frauen. „Ja, und wir
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