Julia Collection Band 50 - Ebook
nicht einmal die Hälfte der Geschichte“, bemerkte Edward. „So, wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden. Ich muss jetzt wirklich gehen. Bis Bozeman ist es noch ein weiter Weg. Rufen Sie mich bitte an, wenn Sie zu einer Entscheidung gekommen sind.“ Er reichte jedem der Brüder eine Visitenkarte. „Sie können mich jederzeit über das Handy erreichen.“
Er wollte gehen, zögerte aber noch. „Nun … es stimmt, dass die Rocking R ein Erbe von beträchtlichem Vermögen ist, aber ich möchte Sie warnen. Eine Ranch zu leiten ist nicht einfach. Schon gar nicht eine von dieser Größe. Und es gibt keine Garantien. Eine schlechte Geburtenrate bei den Kühen oder Naturgewalten können auch einer Ranch wie dieser schaden. Es wird kein Zuckerschlecken sein.“
Niemand musste Zach über das Ranchleben aufklären. Er kannte alles aus erster Hand. Er hatte bereits auf dem College Agrarwissenschaft studiert und war, bevor er Rodeocowboy wurde, die rechte Hand des Managers der Double L gewesen, einer riesigen Ranch in der Nähe von Ridgeway, Colorado. Zach sah allerdings keinen Grund, warum er das dem Anwalt gegenüber erwähnen sollte.
„Nun, das ist wirklich ein unerwarteter Ausgang der Dinge“, sagte Kate, als Edward gegangen war. „Nach allem, was ihr uns über diesen Seamus erzählt habt, habe ich angenommen, dass wir zur Beerdigung gehen und dann mit leeren Händen wieder nach Hause fahren.“
„Das haben wir wohl alle geglaubt“, stimmte Matt ihr zu. „Ich frage mich, was den alten Mann dazu gebracht hat, seine Meinung zu ändern.“
„Wahrscheinlich hat er bei unserem Besuch mitbekommen, dass wir uns nicht sehr nahestehen“, erklärte Zach. „Der alte Fuchs hat sich wahrscheinlich vor Schadenfreude gebogen, als er das Testament zu unseren Gunsten änderte. Wie Manning schon andeutete, er hat uns nur begünstigt, um Unfrieden zu stiften. Im Grunde genommen will er überhaupt nicht, dass jemand das Erbe antritt. Deswegen hat er es fast unmöglich gemacht.“
„Richtig“, pflichtete ihm J.T. bei. „Wo immer er jetzt auch sein mag, wahrscheinlich hält er sich den Bauch vor Lachen.“
„Er hat sich das Ganze fein ausgedacht. Wenn sich auch nur einer weigert, seine Bedingungen anzunehmen, werden wir alles verlieren.“ Matt schaute die anderen bedauernd an. „So ungern ich es auch tue, ich werde wohl derjenige sein, der euch alles zunichtemacht. Maudie und ich können Henley Haven und die Kinder, die wir betreuen, nicht einfach zurücklassen und hierher ziehen.“
„Da stehst du nicht allein da“, erwiderte J.T. „Ich kann auch nicht von Kate verlangen, dass sie die Alpenrose im Stich lässt. Ihre Eltern haben das Haus über viele Jahre hinweg liebevoll restauriert, und es ist jetzt ein gut laufendes Hotel. Außerdem ist sie in Gold Fever aufgewachsen. Für mich spielt es keine Rolle, wo ich lebe. Ich kann überall schreiben, aber ich will ihr auf keinen Fall das Haus wegnehmen.“
„Bevor ihr beide irgendwelche edlen Opfer bringt, solltet ihr vielleicht Kate und mich fragen, wie wir darüber denken“, warf Maude Ann ein.
„Maude Ann hat recht. Was wären wir für Frauen, wenn wir eurer Erbschaft im Wege ständen? Außerdem brauche ich das Hotel nicht zu verkaufen. Ich könnte jemanden anstellen, der es für mich leitet. Und obwohl ich Colorado liebe, könnte ich mir gut vorstellen, hier zu leben.“
„Das Gleiche trifft auf Henley Haven zu“, betonte Maude Ann mit Nachdruck. „Ich kann eine Psychologin einstellen, die Henley Haven weiterleitet. Außerdem gibt es hier in Montana bestimmt auch vernachlässigte und missbrauchte Kinder, die meine Hilfe brauchen.“
„Aber was ist mit unseren eigenen Ki…“
„Sie werden es hier fantastisch finden“, erklärte Maude Ann, bevor Matt seinen Satz noch zu Ende sprechen konnte. „Kannst du dir einen besseren Platz vorstellen, um fünf lebhafte Kinder großzuziehen? Außerdem wäre das trockene Klima Montanas besser für dein Bein.“
Matt runzelte die Stirn, als sie seine leichte Behinderung erwähnte. Sein Bein war seit zwei Schussverletzungen steif, und er hinkte leicht.
„Trotzdem … ich weiß nicht. Unser Leben wird sich völlig ändern“, meinte Matt. „Außerdem habe ich keine Ahnung, wie man eine Ranch leitet.“
„Nein, aber Zach“, sagte J.T. nachdenklich. Langsam begann er sich für die Idee, auf dieser Ranch zu leben, zu erwärmen. „Und du und ich, wir könnten es lernen.“
„Vielleicht. Trotzdem, wir
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