Julia Collection Band 50 - Ebook
ihn reiten.“
Zach stellte den Werkzeugkasten in das Regal und ging den Gang zurück zum Ausgang hinüber. Willa folgte ihm dicht auf den Fersen.
„Oh, natürlich, wie dumm von mir. Ich vergaß ja, dass du ein großer Rodeostar bist.“ Sie stieß einen verächtlichen Laut aus. „Glaube mir, es braucht mehr als einen heruntergekommenen Bullenreiter, um dieses Pferd zu zähmen. Du musst länger als mickrige neun Sekunden auf seinem Rücken bleiben, um seinen Willen zu brechen, und das schaffst du nicht.“
„Ich habe nicht vor, seinen Willen zu brechen. Ich werde ihn besänftigen und ihn dann reiten.“
Sie stieß einen kleinen Schrei aus. „Das möchte ich sehen. Bitte lass mich wissen, wann diese Show stattfinden soll. Willst du nicht Eintrittskarten verkaufen?“
„Jetzt reicht es!“ Er drehte sich so abrupt um, dass sie gegen seine Brust prallte. Sie verlor das Gleichgewicht und wäre gefallen, hätte er sie nicht am Arm festgehalten.
„Verdammt, Mädchen. Seit Wochen hast du nichts anderes zu tun, als mich ständig anzugreifen und mich schlecht zu machen“, fuhr er sie wütend an. „Ich weiß, dass Seamus dich verraten hat und dass diese ganze Sache nicht einfach für dich sein muss. Deswegen habe ich auch versucht, geduldig mit dir zu sein, aber genug ist genug.“
Seine Reaktion überraschte sie, doch Willa ließ sich davon noch lange nicht einschüchtern. „So? Und was hast du jetzt vor? Willst du mich schlagen?“
„Ich muss zugeben, dass ich versucht bin, dich übers Knie zu legen und dir deinen hübschen Hintern zu versohlen. Aber ich habe in meinem ganzen Leben noch nie eine Frau geschlagen, und ich werde auch jetzt nicht damit anfangen.“
„Dann gibt es nicht viel, was du tun kannst, nicht wahr?“, erklärte sie selbstzufrieden.
Zach sah sie scharf an. „Darauf würde ich mich an deiner Stelle nicht verlassen. Es gibt mehr als einen Weg, dir den Mund zu verschließen.“ Mit diesen Worten zog er sie näher an sich heran und presste seine Lippen gegen ihre. Willa erstarrte, und die freche Antwort, die bereits auf ihrer Zunge lag, erstarb.
Nach dem ersten Schock spürte Willa, wie sich eine prickelnde Wärme in ihrem Körper ausbreitete.
Ein nie gekanntes Verlangen erfasste sie, als seine Zunge in ihren Mund eindrang. Sie stöhnte vor Erregung leise auf. Ihre Knie schienen sie auf einmal nicht mehr tragen zu wollen, doch Zach presste Willa einfach an sich und küsste sie weiter, bis ihr schwindlig wurde und ihr ganzer Körper vor Leidenschaft pulsierte.
Doch so abrupt, wie der Kuss begonnen hatte, so rasch war er auch wieder zu Ende, und Zach rückte ohne Vorwarnung von ihr ab. Noch ganz benommen blinzelte sie verwirrt. „Was …? Warum …?“
Dann hörte sie draußen Reiter näher kommen und wusste, warum er den Kuss beendet hatte. Doch mit diesem Wissen kehrte auch die Wirklichkeit zurück und mit der Wirklichkeit die Scham. Ihre Gedanken überschlugen sich. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, den Kuss dieses Mannes zu erwidern? War sie denn von allen guten Geistern verlassen?
„Wir haben nicht viel Zeit, bevor die anderen hereinkommen, also hör gut zu“, erklärte Zach rau und schüttelte sie leicht. „Lass dir das eine Warnung sein. Wer mit dem Feuer spielt, kann sich verbrennen. Wenn du also nicht noch mehr von dem willst, was du eben erhalten hast, dann halte ab jetzt deine Zunge im Zaum. Verstanden?“
Willa nickte nur und wünschte, der Boden unter ihren Füßen möge sich öffnen. Sie war zu verlegen, um protestieren zu können. Als Zach sie losließ, taumelte sie zwei Schritte zurück. Doch sie gewann rasch ihr Gleichgewicht wieder und lief auf den Ausgang zu.
„Hey, Willa, wie geht es dir?“, rief einer der Cowboys, als sie aus dem Stall lief. Die anderen grüßten sie ebenfalls.
Normalerweise wäre sie stehen geblieben und hätte einen Moment mit ihnen geplaudert, aber dieses Mal murmelte sie nur einen kaum hörbaren Gruß und lief weiter.
Die Männer schauten ihr erstaunt nach. „Was ist denn mit ihr los?“, fragte einer.
„Wahrscheinlich hat sie sich wieder einmal mit dem Boss angelegt“, erwiderte ein anderer.
Willa ignorierte ihre Bemerkungen und war unendlich erleichtert, dass niemand in der Küche war, als sie schließlich das Haus erreichte. Maria zog sich nach dem Essen immer in ihr Zimmer zurück, und nach dem Geräuschpegel im Wohnzimmer zu urteilen, schienen sich die anderen dort aufzuhalten.
Als sie die Sicherheit ihres Zimmers
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