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Julia Collection Band 50 - Ebook

Julia Collection Band 50 - Ebook

Titel: Julia Collection Band 50 - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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sie?“
    „Natürlich kenne ich sie. Jeder, der eine Ranch hat, kennt sie. Sie ist eine der wenigen, die so groß ist wie unsere.“ Sie kam sich auf einmal sehr dumm vor, jemals Zachs Kompetenz angezweifelt zu haben. „Das hättest du mir auch sagen können.“
    „Hätte das einen Unterschied gemacht?“
    Willa überlegte. „Wahrscheinlich nicht.“
    „Das habe ich mir gedacht.“
    Willa sah ihn fragend an. „Aber eines verstehe ich nicht: warum hast du so einen guten Job aufgegeben, um Rodeoreiter zu werden?“
    „Auf der Double L zu arbeiten hat mir sehr viel Spaß gemacht, aber es war schon immer mein Traum gewesen, eines Tages eine eigene Ranch zu besitzen. Dazu brauchte ich Geld, viel Geld, und das hoffte ich beim Rodeo zu gewinnen. Weißt du, ich habe nie an etwas anderes gedacht, als endlich auf meiner eigenen Ranch arbeiten zu können. Es muss mir im Blut liegen.“
    Willa legte nachdenklich die Stirn in Falten und betrachtete sein gut geschnittenes Gesicht. Ihr war auf einmal schlagartig klar geworden, wie richtig es war, dass Zach und seine Brüder die Ranch geerbt hatten. Wäre Seamus nicht so stur und hartherzig gewesen, wären sie auf der Rocking R aufgewachsen. In ihnen floss Rafferty-Blut, und sie hatten das Recht die Ranch zu besitzen. Sie, Willa, nicht.
    Oh, sie hatte hart gearbeitet und zwanzig Jahre lang alles, was in ihrer Macht stand, für die Ranch getan. Aber sie hatte nie wirklich ihr gehört. Nicht so, wie sie Zach, Matt und J.T. gehörte. Ein scharfer Schmerz durchfuhr ihr Herz, als ihr bewusst wurde, dass sie der Eindringling war, nicht die Brüder.
    „Und was ist mit dir?“, fragte Zach. „Ich weiß, dass du hier in der Nähe auf einer kleinen Ranch geboren wurdest, aber trotzdem ist es außergewöhnlich, dass ein Mädchen diese harte Rancharbeit leistet. Wie ist es dazu gekommen?“
    „Oh, das ist einfach. Ich wollte Seamus beeindrucken.“
    „Warum? Dieser Mann war ein Tyrann.“
    „Das stimmt, aber er war auch die einzige Vaterfigur, die ich je hatte. Also lernte ich, soviel ich konnte.“ Ein wehmütiges Lächeln trat auf ihr Gesicht. „Ich dachte immer, ich könnte ihn damit dazu bringen, mich zu lieben. Aber natürlich hat das nicht funktioniert. Heute bezweifle ich sogar, dass Seamus überhaupt jemals der Liebe fähig war.“
    „Wie alt warst du, als du hierher kamst?“
    „Sechs Jahre alt. Mein Vater starb, als ich fünf war. Ich habe kaum noch eine Erinnerung an ihn, nur ein paar alte Fotos. Meine Mutter hat versucht, die Ranch allein zu bewirtschaften, aber ein Jahr später stand sie bereits vor dem Bankrott. Wir standen kurz davor, auf die Straße geworfen zu werden, als Seamus uns rettete. Ich nehme an, dass er Mutter nur geheiratet hat, um den Sohn zu bekommen, den er sich so sehr wünschte. Und meine Mutter, weil sie keinen anderen Ausweg aus ihrer verzweifelten Situation gesehen hatte. Liebe war da bestimmt nicht im Spiel.“
    „Aber deine Mutter hat ihm nie den Sohn geschenkt, nicht wahr?“
    „Nein, sie war zwar fünf Mal hintereinander schwanger, aber die Kinder wurden alle tot geboren. Ich habe gehört, dass es Seamus’ erster Frau nach Colleens Geburt ebenso gegangen war.“
    „Klingt fast so, als ob das Problem bei Seamus gelegen hätte?“
    „Der Doktor meinte, dass er ein defektes Gen hätte, aber Seamus hat das nie akzeptiert. Seine Entschlossenheit einen Sohn zu zeugen, hat zwei Frauen das Leben gekostet. Meine Mutter ist bei der fünften Totgeburt gestorben, deine eigene Großmutter bei der sechsten.“
    „Du sagtest, dass er dir ständig Befehle erteilt hat.“
    „Ja, er hat entschieden, was ich zu tun hatte, wohin und mit wem ich gehen konnte. Er hat mir sogar vorgeschrieben, was ich anzuziehen hatte und mit wem ich Kontakt halten durfte – und das war niemand, der außerhalb der Ranch wohnte.“
    „Warum hast du ihm das alles durchgehen lassen? Du hast doch sonst keine Probleme, dich zur Wehr zu setzen.“
    Willa zuckte die Schultern. „Zuerst habe ich nicht rebelliert, weil ich mich so sehr nach seiner Anerkennung sehnte. Später, nachdem meine Mutter gestorben war, wagte ich nicht, zu viel zu sagen, aus Angst, er würde mich von der Ranch jagen. Er hatte mich nicht adoptiert und mir gegenüber keinerlei Verpflichtungen. Er hätte mich in ein Heim schicken können, und dieser Gedanke war mir unerträglich. Denn das Einzige, was in meinem Leben zählte, war immer die Ranch gewesen.“
    Zach sah sie lange nachdenklich an, machte aber

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