Julia Collection Band 50 - Ebook
über ihre Brust.
„Im Moment kann ich dieses Verlangen nicht stillen, aber das kann sich bald ändern. Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal hier hereinplatzen. Sie könnten mehr bekommen, als Sie verlangt haben.“
Maude Ann errötete noch heftiger. „Ich bin nass geworden, als ich Ihnen geholfen habe. Mir ist nicht bewusst gewesen, dass … Ich wollte Sie ganz bestimmt nicht … Ach, verflixt, ich wollte helfen, das ist alles.“
„Oh? Das nennen Sie helfen?“
„Nun, ich …“
„Denken Sie bitte daran, dass Sie das nächste Mal mit Konsequenzen rechnen müssen, wenn Sie mich derart mit Blicken verschlingen.“
Maude Ann kam es gar nicht in den Sinn, ihm zu widersprechen. Es stimmte, sie hatte seinen Körper bewundert und war dabei erwischt worden. Ihr Pech. Sie nickte. „Das ist nur fair.“
Sie wollte gehen. Als er sie nicht losließ, sah sie ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Oder wollen Sie Ihren Hunger befriedigen?“
Ihr Sinn für Humor und ihr gesunder Menschenverstand retteten sie. Sie fand es zum Schreien komisch, dass sie sich ausgerechnet mit Matt Dolan in solch einer Situation befand. Er war der beeindruckendste Mann des ganzen Departments gewesen und hatte ihr während ihrer ganzen Zeit bei der Houstoner Polizei nicht mehr Beachtung als der Büroeinrichtung gewidmet.
Sie schüttelte den Kopf, lachte laut und entzog ihm den Arm. Matt sah sie zuerst überrascht, dann verärgert an. Offensichtlich hatte er nicht diese Reaktion von ihr erwartet.
„So verlockend Ihr Angebot auch ist, Detective, ich muss es leider ablehnen. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen. Ich werde Verbandsmaterial für Ihre Wunden holen.“
„Geben Sie sich keine Mühe, ich komme schon zurecht.“
„Gut, dann sage ich Ihnen jetzt Gute Nacht.“ Noch vor wenigen Minuten hätte sie ihm widersprochen, aber unter den gegebenen Umständen schien ein hastiger Rückzug das Klügste zu sein.
Nachdem Maude Ann die Tür hinter sich zugezogen hatte, ließ sie sich gegen die Küchenwand sinken und fächelte ihr Gesicht mit der Hand. „Wow! Was für ein Mann!“, murmelte sie und seufzte.
Das Zusammentreffen mit Maude Ann rüttelte Matt endlich aus seiner Lethargie auf.
Was Ärzte und Freunde in Wochen nicht erreichten, hatte die demütigende Szene in der Dusche bewirkt. Er war auf einmal fest entschlossen, wieder gesund zu werden und seine Kraft zurückzugewinnen – und damit das Leben, das er einst geführt hatte.
Er hatte es zugelassen, dass der Pessimismus des Arztes ihn angesteckt hatte. Er hatte eine Garantie gewollt, dass er wieder ganz genesen würde, und als er die nicht bekam, hatte er einfach aufgegeben. Es war einfacher, eine Niederlage gleich am Anfang zu akzeptieren, als nach wochenlangem, vielleicht monatelangem Kampf.
Er hatte sich so in Selbstmitleid und Bitterkeit gesuhlt, dass er nicht gesehen hatte, was für ein mitleiderregender Verlierer er geworden war. Er war erst wieder zu sich gekommen, als er hilflos wie ein Baby auf dem Boden der Dusche gelegen hatte.
Es hatte wehgetan, dass Maude Ann ihn so hilflos und schwach gesehen hatte. Maude Ann mit ihrem kehligen Lachen und ihrer Ehrlichkeit. Sie hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass sie ihn nicht wollte. Ihm war klar geworden, dass sie ihn nur so lustvoll betrachtet hatte, weil sie bereits seit längerer Zeit nicht mehr mit einem Mann zusammen gewesen war. Diese Blicke hatten nicht ihm gegolten, sondern nur seinem Körper.
Vom Verstand her wusste Matt, dass er sich diesen Vorfall nicht zu Herzen nehmen sollte. Schließlich neigten Männer von jeher her zu unpersönlicher Lust. Das Problem war nur, dass man sich von einer warmherzigen Frau wie Maude Ann doppelt zurückgestoßen fühlte.
Ach, verdammt, sie war nicht sein Typ und er war ganz bestimmt nicht an einer Beziehung mit einer Frau interessiert …
… trotzdem, ihr Verhalten hatte ihn gekränkt.
Matt kam zu dem Entschluss, dass es am besten war, wenn er so schnell wie möglich dieses Haus mit dieser Frau und diesen Kindern verlassen würde.
Am Morgen nach dem Vorfall in der Dusche stand Matt früh auf und machte seine Gymnastik mit Ausdauer und Hingabe.
Bevor er in die Küche zum Frühstücken ging, wappnete er sich gegen den peinlichen Moment, der unweigerlich entstehen würde, wenn er auf Maude Ann traf. Doch seine Anstrengungen waren vergebens, sie war gar nicht da.
Da er sich nicht traute zu fragen, wo sie war, übersah er geflissentlich ihren leeren
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