Julia Collection Band 50 - Ebook
später war sie immer noch wach. Verärgert warf sie schließlich die Decke zurück, stand auf, zog ihren Morgenmantel über und rannte barfuß aus dem Zimmer. Sie lief die Treppe hinunter und ihr frisch gewaschenes lockiges Haar wippte bei jedem Schritt um die Schultern.
In der Küche wollte sie die Deckenbeleuchtung einschalten, aber nach einem Blick auf Matts Tür überlegte sie es sich wieder anders. Für einen Moment hatte sie ihn völlig vergessen.
Unter der Tür schien Licht hervor, und sie hörte, dass das Wasser in der Dusche lief. Zumindest würde sie ihn nicht wecken. Aber sie hatte auch absolut keine Lust, ihm jetzt zu begegnen. So leise wie möglich durchquerte sie den Raum und schaltete das kleine Licht über dem Herd an.
Als sie sich einige Minuten später eine Tasse warme Milch aus der Mikrowelle holte, hörte sie aus Matts Zimmer einen dumpfen Aufprall, der von einem Stöhnen gefolgt war.
Ohne nachzudenken, setzte sie die Tasse ab und rannte in Matts Zimmer. „Detective Dolan? Geht es Ihnen gut?“, rief sie und sah sich rasch um.
Das Bett war aufgedeckt, aber leer. Die Lampe auf dem Nachttisch warf einen schwachen Lichtschein, der kaum das Zimmer erleuchtete, aber das helle Licht des Badezimmers strömte aus der offenen Tür in den Raum.
„Detective, geht es Ihnen …“ Sie blieb stehen und hielt erschrocken die Luft an.
Matt lag auf dem Boden der Dusche und versuchte sich aufzurichten. Das dampfende Wasser prasselte unbarmherzig auf ihn herab. Jedes Mal, wenn er versuchte, aufzustehen, glitt er aus und fiel erneut. Mit schmerzhaftem Resultat.
Maude Ann reagierte sofort und riss die Glastür der Duschkabine auf. „Verflixt, bleiben Sie ruhig liegen.“
„Hey! Was … was suchen Sie hier?“, stöhnte Matt. „Machen Sie, dass Sie rauskommen. Ich bin nackt.“
„Das sind die meisten Leute, die duschen.“
„Sehr komisch. Würden Sie jetzt bitte rausgehen? Ich komme schon allein zurecht.“
„Oh ja, das sehe ich“, erwiderte sie trocken. „Seien Sie nicht kindisch, Detective. Haben Sie vergessen, dass ich auch Ärztin bin? Ich habe oft genug nackte Männer gesehen.“
„Sie sind vor allem Psychiaterin und mich haben Sie noch nie nackt gesehen.“
„Oh, bitte.“ Sie stieß einen frustrierten Laut aus, griff in die Duschkabine, drehte das Wasser ab und nahm dabei in Kauf, dass die Vorderseite ihres Nachthemdes und ihres Morgenmantels völlig durchnässt war. Dann stieg sie in die Kabine und wäre fast ausgerutscht. „Hilfe, dieses Ding ist so rutschig, als wenn Schmierseife auf dem Boden wäre. Warum haben Sie mir das nicht schon früher gesagt? Sie hätten sich das Genick brechen können.“
„Es ist nicht so wichtig. Würden Sie jetzt bitte machen, dass Sie rauskommen“, stieß er hervor.
„Nein. Ich werde nirgendwohin gehen, bis wir Sie hier herausgeholt und wieder auf die Beine gestellt haben.“
Sie hielt sich an der Haltevorrichtung in der Dusche fest und umfasste mit der anderen Hand seinen Arm. „Nun kommen Sie schon, halten Sie sich an mir fest, ich werde Sie hochziehen. Hören Sie endlich auf, von mir abzurücken. Sie machen alles nur noch schwieriger.“
„Verdammt, geben Sie mir wenigstens ein Badetuch, bevor Sie mich hochziehen.“
„Du lieber Himmel, Sie können sich vielleicht anstellen!“ Maude Ann ließ seinen Arm los, zog ein Badetuch vom Handtuchhalter und ließ das Tuch über seine nackte Hinterseite fallen. „Bitte sehr, dürfte ich jetzt endlich mit Ihrer Kooperation rechnen?“
Stöhnend rollte Matt sich von der einen zur anderen Seite, bis es ihm schließlich gelungen war, das Badetuch um seine Hüften zu schlingen.
„Fertig?“ Sie legte erneut die Hand um seinen Arm und zog ihn mit aller Kraft hoch, bis er schließlich auf den Knien saß.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte sie besorgt, als sie sein schmerzverzerrtes Gesicht sah.
„Mir … mir geht es gut. Lassen Sie mich nur einen Moment ausruhen.“ Er schloss die Augen, atmete mehrere Male tief durch und ergriff dann ihren Arm. „Okay, es kann weitergehen.“
Als Maude Ann erneut zog, legte Matt seine andere Hand auf ihre Hüfte und erhob sich langsam. Es war schrecklich, die Qual auf seinem Gesicht zu sehen und Maudes Anns Herz quoll vor Mitgefühl über.
„Vorsichtig“, ermahnte sie ihn. „Legen Sie nicht zu viel Gewicht auf Ihr verletztes Bein.“
Matt warf ihr einen finsteren Blick zu. „Mein Bein ist meine Sorge. Müssen Sie immer das letzte Wort
Weitere Kostenlose Bücher