Julia Collection Band 50 - Ebook
Zähne zu verschlucken? Vielleicht wären Ihre Leser von so einem Artikel ganz begeistert?“
J.T. schaute von einem Mann zum anderen und rechnete sich seine Chancen aus. Er war so groß und durchtrainiert wie Matt, aber er wusste, wann es besser war, den Rückzug anzutreten. Er hob beide Hände und ging langsam rückwärts zur Tür. „Also gut, ich gehe.“ Er schaute noch einmal zu Matt hinüber und winkte. „Gute Besserung, mein Freund.“
„Junge, der Typ hat Nerven“, murmelte Hank, nachdem J.T. das Zimmer verlassen hatte.
Der Lieutenant schien von dem Zwischenfall unberührt und wandte sich wieder Matt zu. „Falls du hier in der Stadt bleibst, kannst du damit rechnen, noch öfters von der Presse belästigt zu werden. Am See jedoch wirst du deine Ruhe haben. Nur Hank, ich und noch ein paar andere werden wissen, wo du dich aufhältst.“
„Du lieber Himmel, gibst du denn niemals auf?“, stöhnte Matt. „Also gut, ich werde in dieses verflixte Haus am See ziehen.“
John strahlte. „Gut, sehr gut.“ Er rieb sich die Hände. „Ich werde alle Vorkehrungen treffen. Hank wird zu deinem Haus fahren, alles Nötige für dich zusammenpacken und dich dann morgen, direkt nach der Entlassung, zum See fahren.“
„Ich kann es kaum erwarten“, bemerkte Matt trocken.
„Wir werden jetzt gehen, damit du dich ausruhen kannst“, erwiderte John, der Matts sarkastische Bemerkung ignorierte. „Kommen Sie, Hank.“
Nachdem Hank draußen im Flur einige Schritte neben John Werner hergelaufen war, blieb er stehen und räusperte sich. „Hm, Lieutenant, ich habe da eine Frage, weiß Matt denn, wer noch im Haus am See wohnt?“
„Nein.“
„Das dachte ich mir. Sind Sie sicher, dass Sie wissen, was Sie tun, Boss?“
Sie hatten die Fahrstühle erreicht, und John drückte auf den Liftknopf. Die Tür des Fahrstuhls öffnete sich, und die beiden Männer traten ein.
„Natürlich. Ich habe lange darüber nachgedacht“, erwiderte John und drückte auf den Knopf fürs Erdgeschoss. „Matt ist im Moment wie ein verletztes Tier. Er faucht und verteidigt sich gegen jeden, der in seine Nähe kommt. Am liebsten würde er sich irgendwo allein in einer dunklen Ecke verkriechen und seine Wunden lecken. Nun, genau das werde ich auf keinen Fall zulassen.“
Der Lieutenant lehnte sich mit dem Rücken gegen die Fahrstuhlwand und warf seinem Detective einen selbstzufriedenen Blick zu. „Liebevolle Fürsorge und menschliche Wärme ist für Matt das beste Rezept. Mit anderen Worten: Matt braucht eine ordentliche Dosis Maude Ann.“
2. KAPITEL
Matt spürte jedes Schlagloch und jeden Stein, als der Wagen die ungeteerte Landsraße entlangrumpelte. Er umklammerte die Armlehne, biss die Zähne zusammen, wenn der Schmerz zu stark wurde, und gab sich Mühe einen stoischen Gesichtsausdruck beizubehalten. Aber bei einem besonders tiefem Loch hielt er es nicht mehr aus. „Ahh … verdammt. Das ist keine Straße, sondern eine Zumutung.“
„Entschuldige.“ Hank warf ihm einen bedauernden Blick zu. „Ich werde so langsam fahren, wie ich kann. Das Haus liegt gleich hinter der nächsten Kurve.“
Matt schaute sich den dichten Wald zu beiden Seiten der Straße an. Durch die Bäume zu seiner Rechten konnte er hin und wieder einen kurzen Blick auf den See werfen, aber man sah weder Häuser noch Menschen. Johns Haus lag ungefähr zwei Meilen vom Highway entfernt, und dieser Kiesweg, den John stolz Straße nannte, war die einzige Verbindung zur Zivilisation.
John hatte das Haus und das Land zwischen dem See und dem Highway von seinem Onkel geerbt. Er vermietete hin und wieder einige Zimmer in dem riesigen Haus und hatte vor, eine Pension für Angler zu eröffnen, wenn er in den Ruhestand ging.
„Weißt du, ich beneide dich richtig, dass du den ganzen Sommer über hier bleiben darfst“, sagte Hank, als er den Wagen schließlich anhielt und den Motor abstellte. „Es ist wunderschön hier.“
Das große zweistöckige Gebäude befand sich auf einer Lichtung nur hundert Meter vom See entfernt. Es besaß eine Veranda, die ums ganze Haus führte. Hübsche Sitzgruppen aus Rattan luden ein, die schöne Aussicht zu genießen. Zusätzlich zu Johns Wohnung, die im Erdgeschoss lag, gab es einen großen Aufenthaltsraum, eine geräumige Küche und ein Esszimmer und im ersten und zweiten Stock acht Schlafzimmer und sechs Badezimmer.
„Man kann verstehen, warum der Lieutenant so stolz auf diesen Ort ist“, fuhr Hank fort. „Du wirst dich hier
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