Julia Collection Band 50 - Ebook
Zeiten nicht mehr gekämmt worden wäre. Bartstoppeln zierten sein Gesicht. Er sah schrecklich aus.
Und gefährlich.
„Ich, also … ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass das Abendessen fertig ist.“
„Das Abendessen?“ Er sah sie ungläubig an. Dann stöhnte er und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
Schließlich öffnete er wieder die Augen und sah sie mit einem Blick, so scharf wie ein Laserstrahl, an. „Du hast mich gestört, nur um mir zu sagen, dass das Abendessen fertig ist? Verdammt, Kate, ich arbeite hier!“, brüllte er. „Ich habe ausdrücklich darum gebeten, mich nur im Notfall zu stören. Und damit meine ich Feuer oder irgendeinen tragischen Unfall, bei dem Blut fließt. Verstanden?“
Kates erster Impuls war, einen Schritt zurückzutreten. Doch stattdessen hob sie stolz das Kinn und wies auf den Türknauf. „Du sagtest, ich solle nicht stören, wenn das Schild draußen hängt. Das ist aber nicht der Fall. Ich dachte, du wärst eingeschlafen.“
Er lehnte sich vor, bis ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. „Wenn das so gewesen wäre, wäre ich auch nicht glücklicher über eine Störung als jetzt“, zischte er.
Kate war so wütend, dass auch die letzte Angst verschwand. Ihre Stimme wurde so frostig wie der Winter in Wisconsin. „Ich habe mir nur Sorgen um dich gemacht. Du hast nur gefrühstückt und bist nicht zum Mittagessen erschienen. Du musst doch Hunger haben.“
„Wenn ich Hunger hätte, wäre ich zum Essen gekommen“, konterte er wütend. „Stell das Essen einfach in den Kühlschrank. Gute Nacht.“
Er trat einen Schritt zurück und schlug ihr die Tür vor der Nase zu, bevor sie noch etwas erwidern konnte.
Kate konnte es nicht fassen. Noch nie in ihrem Leben hatte ihr jemand die Tür vor der Nase zugeschlagen. Sie war so wütend, dass sie am liebsten kräftig mit dem Fuß gegen die Tür getreten hätte. Wenn es ihr nicht so leid um das schöne Holz der Tür täte, hätte sie es sicherlich gemacht.
Mit zusammengebissenen Zähnen und geballten Fäusten blieb Kate einen Moment vor der Tür stehen und überlegte, ob sie noch einmal anklopfen und diesem Herrn einmal die Meinung sagen sollte, dass ihm Hören und Sehen verging.
Doch dann drehte sie sich um und lief die Treppe hinunter. Sie würde sich hüten, noch einmal nett zu ihm zu sein. Von jetzt an konnte dieser sturköpfige Tyrann so lange vor Hunger darben, wie es ihm beliebte.
Und sie hatte befürchtet, sich in dieses Ekelpaket zu verlieben. Ha! Wie lächerlich. Eher würde Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen.
Kate sah J.T. weder an diesem Abend noch am nächsten Tag, aber sie erlaubte sich nicht, sich deswegen Sorgen zu machen. Er konnte in seinem Zimmer bleiben, bis er verrottete, wenn es ihm Spaß machte. Wenn sie gewusst hätte, dass er vom Typ Dr. Jekyll und Mr Hyde war, hätte sie ihm niemals erlaubt, bei ihr zu wohnen.
Am zweiten Tag fand sie wenigstens schmutziges Geschirr in der Spüle vor. Was sie etwas beruhigte, wenn sie das auch auf keinen Fall zugeben wollte. Nachdem sie sich auch noch mit dem Holzlieferanten wegen einer Lieferung am Telefon gestritten hatte, machte sie sich erst einmal eine gute Tasse Tee, um sich zu beruhigen, und beschloss dann zu waschen. Waschen und Bügeln und all die übrigen Aufgaben, die sie an diesem Tag noch erwarteten, würden sie hoffentlich von ihrem verrückten Gast und dem Ärger mit dem Lieferanten ablenken.
Während des ganzen Tages hatte sie kein Lebenszeichen von J.T. gesehen und als sie schließlich müde die Treppe hochging, um zu duschen, warf sie nicht einen einzigen Blick in Richtung seines Zimmers.
Eine Stunde später stellte Kate den Salat, den sie gerade frisch zubereitet hatte, in den Kühlschrank und gab Nudeln in das kochende Wasser.
„Hm, hier riecht es aber gut.“
Kates Herz machte einen kleinen Satz, aber sie riss sich schnell zusammen und warf einen kurzen Blick über ihre Schulter. J.T. streckte den Kopf zur Tür herein.
Er wirkte ausgeschlafen und gut gelaunt, und sein Lächeln war so charmant wie immer. Kate drehte sich rasch wieder zu ihren Töpfen um.
„Hallo.“
Kate reagierte immer noch nicht und sah aus dem Augenwinkel, wie er langsam näher kam. Um sich zu beschäftigen, hob sie rasch einen Topfdeckel hoch. Dampf hob sich wie eine Wolke und erfüllte die Luft mit dem Duft von Babykarotten, die in Orangensaft garten.
„Du bist immer noch böse auf mich, nicht wahr?“, drang seine Stimme
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