Julia Collection Band 50 - Ebook
schwer, in einer Kleinstadt etwas für sich zu behalten. Doch dann ging ich aufs College, und mit der Zeit hatte ich diese Jungmädchenschwärmerei und damit Kurt war vergessen. Seltsamerweise war er nach dem Skandal der Einzige, der mich und Zach verteidigte, und ich … nun, ein bisschen muss von der Schwärmerei noch übrig geblieben sein … ich fühlte mich auf jeden Fall sehr geschmeichelt und war überglücklich, dass er für mich Partei ergriff. Als er dann später auch noch sagte, dass er mich heiraten wollte und mich liebte, glaubte ich ihm und …“
Ihre Stimme versagte, und J.T. biss die Zähne zusammen, als er zusehen musste, wie sie um Haltung rang und nur mit Mühe die Tränen zurückhalten konnte.
„Ich war sogar so dumm, ihn hier einziehen zu lassen, nachdem wir uns verlobt hatten. Ich dachte, wir würden bis an unser Lebensende durch dick und dünn gehen und Schulter an Schulter gegen die hässlichen Gerüchte ankämpfen. Dann musste ich eines Tages nach Durango fahren, um etwas zu erledigen. Ich war erst einige Meilen gefahren, als ich merkte, dass ich mein Scheckbuch vergessen hatte. Ich fand Kurt vor, wie er das ganze Haus auf den Kopf stellte, um nach dem Geld zu suchen. Es stellte sich heraus, dass die Leute in der Stadt ihn ausgesucht hatten, damit er mir den Hof machte. Sie hatten sich gedacht, dass ich dem Mann, den ich liebte, verraten würde, wo das Geld versteckt ist. Als die Sache nicht so lief, wie sie es sich vorgestellt hatten, begann er danach zu suchen.“
J.T. legte seine Hände über Kates und wartete, bis sie aufschaute. „Es tut mir sehr leid, Kate“, sagte er liebevoll.
Der Anflug eines Lächelns erschien auf ihrem Gesicht, aber ihre Lippen bebten. „Tja, jetzt bin ich älter und weiser.“
Und das, dachte J.T., erklärt vieles.
Sie schaute ihn unverwandt an und J.T. wusste, dass sie eine ehrliche Antwort von ihm verlangte. „So, nun habe ich dir alles erzählt. Das ist unsere Seite der Geschichte. Wem glaubst du?“
J.T. lehnte sich im Stuhl zurück und betrachtete sie. Ihr Gesicht war verschlossen, aber er spürte, dass sie sich gegen die erneute Kränkung wappnete, die ihrer Meinung nach unweigerlich kommen würde.
Abwesend griff er zu seiner Brust und berührte die Medaille unter seinem Hemd. Konnte es sein, dass seine Gefühle für Kate und die Tatsache, dass Zach Mahoney vielleicht sein Bruder war, seine Urteilsfähigkeit beeinflusste?
Er horchte eine Weile in sich hinein.
Nein, dem war nicht so. Er kannte Zach Mahoney nicht und konnte von daher nicht sagen, wozu dieser Mann fähig war, aber in den vielen Jahren, in denen er als Reporter arbeitete, hatte er sich gute Menschenkenntnisse erworben. Sein Instinkt sagte ihm, dass Kate unmöglich in diesen Betrug verwickelt gewesen sein konnte. In ihren grauen Augen lag keine Spur von Hinterlist, nur Schmerz und Entrüstung.
J.T. zuckte die Schultern. „Das ist ganz einfach. Das Wort dieses Sweet steht gegen das deines Bruders. Und das Wort eines Betrügers ist wohl kaum etwas wert. Die Behörden sind offensichtlich zu demselben Schluss gekommen. Sweet ist ins Gefängnis gekommen. Dein Bruder nicht. Das reicht mir.“
„Dann … dann glaubst du mir?“
„Ja.“
Ihre Augen wurden erneut verdächtig feucht, und er fragte sich, warum sie so überrascht wirkte. Dann wurde ihm klar, dass es lange her sein musste, dass jemand ihr Glauben geschenkt hatte.
Sein Herz zog sich vor Mitgefühl zusammen, und Gefühle, die er nicht näher untersuchen wollte, durchströmten ihn. Er schaute auf ihren bebenden Mund und konnte einfach nicht widerstehen. Bevor Kate noch reagieren konnte, hatte er sich über den Tisch gelehnt, eine Hand um ihren Nacken gelegt und seinen Mund auf ihre Lippen gepresst.
Der Kuss war unendlich sanft – ein leichter Druck warmer Lippen, eine flüchtige Berührung der Zungen. Doch trotz der Zärtlichkeit war dieser Kuss so intensiv, dass er J.T. bis ins Innerste berührte. Kate schien es ebenso zu ergehen, denn sie stöhnte leise auf, als er den Kuss vertiefte, und erwiderte sein Zungenspiel mit einer Hingabe, die ihn erstaunte. Wow! Konnte diese Frau küssen. Wenn sie so weitermachten, könnte er bald für nichts mehr garantieren.
Mit letzter Willenskraft rückte er von ihr ab und lächelte, als sie benommen blinzelte.
„Wa…warum hast du das getan?“, hauchte sie.
J.T. zwinkerte ihr zu. „Um dir zu zeigen, dass ich auf deiner Seite bin. Außerdem hast du ausgesehen, als könntest du
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