Julia Collection Band 50 - Ebook
es gebrauchen.“ Er strich mit dem Daumen über ihre Wange. „Hey, guck mich nicht so an, Katy. Das war nur ein Kuss unter Freunden. Nichts, worüber du dir Sorgen zu machen brauchst.“
Um seine Worte zu unterstreichen, gab er ihr erneut einen leichten Kuss auf den Mund und streckte sich dann. „Ich weiß nicht, was du vorhast, aber ich werde wieder ins Bett gehen, um noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen. Morgen werde ich dir im Garten und mit den Blumenbeeten helfen.“
„Oh nein. Von Gästen wird nicht erwartet, dass sie helfen.“
„Ich dachte, wir hätten abgemacht, dass du mich nicht als Gast siehst.“ Er stupste leicht mit dem Finger auf ihre Nase und lächelte. „Daran werden wir wohl noch arbeiten müssen.“
Er ging auf die Tür zu, blieb aber noch einmal stehen und schaute sie an. „Würdest du mir noch eine Frage beantworten, bevor ich gehe?“
Sie spannte sich sofort wieder an und warf ihm einen misstrauischen Blick zu. „Was für eine?“
„Warum bist du hier?“
„Wie bitte?“
„Warum bleibst du hier und erträgst diese ganzen hässlichen Anschuldigungen.“
Sie zuckte die Schultern. „Was soll ich tun? Das Haus verkaufen? An wen? Selbst wenn sich ein Käufer finden würde, müsste ich es weit unter Wert verkaufen. Doch dazu haben meine Eltern zu viel Geld und Arbeit in dieses Haus gesteckt. Ich werde nicht davonlaufen und es zurücklassen. Außerdem käme mein Weggehen einem Schuldgeständnis gleich. Hinzu kommt, dass das hier mein Zuhause ist. Niemand wird mich hier vertreiben. Niemand.“
J.T. schaute auf ihr stolz erhobenes Kinn und sah den Trotz und die Herausforderung, die in ihren Augen lagen. Er lächelte und schüttelte den Kopf.
„Ah, Kate, da ist er wieder, dein Stolz.“
6. KAPITEL
Kate hatte in dieser Nacht kaum ein Auge zugemacht. Immer wieder musste sie an den Kuss denken, den J.T. ihr gegeben hatte. Ein Kuss unter Freunden! Das war eine Lüge, die zum Himmel schrie. Dieser Kuss war das Zärtlichste und Aufregendste gewesen, was sie je erlebt hatte. Und wie schamlos sie ihn erwidert hatte. Was musste J.T. nur von ihr denken? Auch wenn er gestern Abend so freundlich gewirkt hatte, war er bestimmt wütend auf sie.
Doch sie musste unbedingt den Anfängen wehren. Sie war viel zu schwach, um solchen Küssen lange widerstehen zu können. Also mussten diese Zärtlichkeiten aufhören. Bevor sie endlich in einen unruhigen Schlaf fiel, nahm sie sich fest vor, darüber mit J.T. zu reden.
Sehr zu ihrem Leidwesen kam er erst gegen Abend aus seinem Zimmer. Sie räumte gerade einige Zeitschriften im Wohnzimmer weg, als sie ihn in die Küche gehen hörte.
Kaum hatte sie ebenfalls die Küche betreten, schaute sie entschlossen zu J.T. hinüber. „Ach, J.T., gut, dass du da bist. Ich wollte nämlich mit dir sprechen. Ich … Was da gestern geschehen ist … das ist … Nun, das hätte nie passieren dürfen. Entschuldige. Es war falsch von mir, deinen Kuss zu erwidern. Ich bin nicht …“
„Du bist noch nicht bereit für eine intime Beziehung“, beendete er ihren Satz erstaunlich verständnisvoll.
Kate hatte Frustration erwartet. Vielleicht sogar Vorwürfe. Und sie hätte es ihm nicht übel genommen. Sie hatte seinen Kuss schließlich erwidert. Und wie sie ihn erwidert hatte. Es war der sinnlichste Kuss gewesen, den sie je mit jemandem ausgetauscht hatte. Sie verschränkte nervös die Hände ineinander und warf ihm einen verlegenen Blick zu. „Es tut mir so leid, J.T. Ich wollte dir keine falschen Hoffnungen machen und …“
„Hey, es gibt keinen Grund für eine Entschuldigung.“
„Aber …“
Er war mit zwei Schritten bei ihr und zog sie an sich. „Pst. Es ist alles in Ordnung, Liebling. Ich bin derjenige, der sich Vorwürfe machen muss. Ich wusste bereits, bevor ich dich küsste, dass du für eine Beziehung noch nicht bereit warst. Wenn sich einer entschuldigen muss, bin ich es.“
Kate war über seine Worte so erleichtert, dass sie sich entspannt an ihn schmiegte und die Wärme und Stärke seines Körpers genoss. Es tat so gut, jemanden zu haben, an den man sich anlehnen konnte, wenn auch nur für eine Weile. Und gerade weil es so gut tat, rückte sie schließlich wieder von ihm ab. „Bist du wirklich nicht verärgert?“, wiederholte sie ihre Frage und sah ihn dabei zweifelnd an.
„Nein, ich bin nicht verärgert.“ Er lächelte und strich ihre eine Locke aus dem Gesicht. „Höchstens frustriert. Wenn wir eines Tages miteinander schlafen werden –
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