Julia Collection Band 50 - Ebook
Agrarwissenschaft studiert hat, wendete er gegen ihn. Er erzählte allen, dass Zach sich zu gut gewesen wäre, um wie alle anderen in der Mine zu arbeiten. Das machte Zach bei den Leuten natürlich nicht beliebter.“
Sie seufzte. „Natürlich war alles gelogen, aber alle schluckten es, und die ganze Stadt begann Zach zu hassen. Ridgeway liegt nicht sehr weit von hier, aber Zach besuchte uns seitdem nur noch selten. Ich bin sicher, dass er überhaupt nicht mehr gekommen wäre, wenn ich nicht hier gewesen wäre.“
J.T., der hoffte, etwas über Zachs Aufenthaltsort zu erfahren, zog fragend eine Augenbraue hoch. „Arbeitet er noch dort? Ich meine, auf dieser Ranch?“, fragte er und hoffte, ungezwungen zu klingen.
„Nein. Zach hat immer jeden Penny, den er übrig hatte, gespart, aber ihm wurde klar, dass er sehr viel mehr Geld verdienen müsste, wenn er sich irgendwann einmal den Traum von einer eigenen Ranch erfüllen wollte. Deswegen wurde er Rodeocowboy. Das macht er jetzt seit sieben Jahren und er hat auch schon einige große Geldpreise gewonnen, doch leider hat er immer noch nicht genügend Geld zusammen.“
Enttäuschung breitete sich in J.T. aus, aber er gab sich Mühe, gelassen zu wirken, und ging wieder zu dem Thema Bob Sweet und seinem Betrug über.
„Die Alpenrose lief schon immer gut“, fuhr Kate nach seiner Aufforderung fort. „Aber der Gewinn lag trotzdem weiter unter Bob Sweets Erwartungen. Er wollte immer mehr.“
„Ich dachte immer, dass Prediger nicht an materiellen Dingen interessiert wären“, bemerkte er.
Sie warf ihm einen ironischen Blick zu. „Echte Prediger vielleicht, aber nicht Bob Sweet. Sobald er herausfand, wie es wirklich um Moms Finanzen bestellt war, wollte er das Haus verkaufen, aber er konnte es nicht. Um uns vor der Erbschaftssteuer zu schützen, hatte mein Vater es fest in einen Fond eingebunden.“
„Ich wette, dass ihn das erst recht wütend gemacht hat.“
J.T. musste lächeln, als er ihren zufriedenen Blick sah. Diese Frau sollte kühl und leidenschaftslos sein? Oh nein, sie war weit entfernt davon.
„Bob größtes Talent war seine Fähigkeit, mit Leuten umzugehen, ihre Schwächen und Fehler auszunutzen. Die Minen begannen ungefähr vor zehn Jahren zu schließen. Eine nach der anderen. Die Shamrock-Mine hat sich am längsten gehalten, aber einige Monate nachdem Bob nach Gold Fever kam, musste auch sie zumachen. Viele Minenarbeiter waren gezwungen Gold Fever verlassen, um sich woanders einen Job zu suchen. Denen, die das nicht wollten, blieb nichts anderes übrig, als etwas Neues anzufangen oder am Hungertuch zu nagen. Hilflosigkeit, Wut und Sehnsucht nach der Vergangenheit waren das Ergebnis.“
„Das habe ich gestern Abend gemerkt“, warf J.T. ein.
„Das überrascht mich nicht.“
„Bob brauchte einige Jahre, aber schließlich hatte er einen Weg gefunden, von dem Unglück der anderen zu profitieren. Er kam mit einem raffiniert ausgedachten Plan daher und überzeugte jeden, dass er all ihre Probleme lösen könnte. Er sagte, er hätte Burleson Mining , den neuen Besitzer der Shamrock-Mine, kontaktiert und seine Fühler ausgestreckt. Bob behauptete, Burleson hätte nicht die Absicht, die Mine wieder zu eröffnen oder die alte Ausrüstung abholen zu lassen, aber er wäre bereit ein Angebot zu machen. Bob meinte, wir sollten alle unser Geld zusammenlegen, dann könnten wir die Shamrock-Mine für einen Apfel und ein Ei kaufen und sie wieder in Betrieb nehmen.“
„Das verstehe ich nicht. Wie kann eine Goldmine, deren Vorkommen doch zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich erschöpft war, den Minenarbeitern helfen?“
„Oh, es gibt immer noch viel Gold in der Shamrock-Mine. Wahrscheinlich noch viel mehr, als bereits herausgeholt worden ist. Jeder weiß das, auch die Leute von Burleson Mining . Sie schlossen die Mine, weil der Goldpreis gefallen war und die hohen Betriebskosten den Gewinn so geschmälert hatten, dass die Investoren ausstiegen. Falls die Konditionen sich änderten, würde der Betrieb wahrscheinlich wieder aufgenommen. Aber Bob erzählte überall, dass die Besitzer der Mine des Wartens müde seien und bereit wären, zu verkaufen. Er redete den Leuten ein, dass jeder einen Teil der Mine besitzen könnte und gleichzeitig Arbeit hätte, wenn Gold Fever die Mine kaufte.“
„Hört sich gut an“, bemerkte J.T.
„Ja. Vielleicht hätte das sogar funktioniert, wenn ein anderer als Bob Sweet diese Idee gehabt hätte. Jeder hatte vollkommenes
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