Julia Collection Band 51
bloßen Schenkel gegen seine Beine presste. Schlanke, feste, sonnengebräunte Beine. Und dann diese knallroten Schuhe mit ihren hohen Stöckelabsätzen. Himmel noch mal!
Ihre Brüste an seinem Rücken lenkten ihn nicht weniger ab. Ihre Bluse war so weich und seidig, dass er das Gefühl hatte, mit Sophia zu verschmelzen.
Vielleicht war seine Idee gar nicht so genial gewesen, Sophias Wagen fahruntüchtig zu machen, um ihr eine Fahrt auf seiner Harley anzubieten. Nie hätte er gedacht, dass er sich durch solch unbedeutenden körperlichen Kontakt so wenig unter Kontrolle haben würde.
„Welche Richtung?“, fragte er, als sie an einer Ampel vor einer Kreuzung zum Halten kamen.
In diesem Teil von Phoenix kannte Mike sich nicht so gut aus. Viele Schaufenster waren leer, Graffiti verunzierten Bushaltestellen und Häuserwände. Junge Männer in ärmellosen Tops und mit Tätowierungen standen in Gruppen an der Straßenecke und schauten begehrlich hinter der Harley und Sophia her. Mike wurde ein wenig mulmig. In dieser Gegend lebte Sophia?
„Biegen Sie recht ab“, wies Sophia ihn an. „Sechs Blocks und dann wieder rechts. Dann kommt der Santa Teresa Drive. Beim nächsten Stoppschild geht es wieder nach links. Das ist der Red Rock Circle. Er endet an meiner Sackgasse.“
Mike folgte ihren Anweisungen und fuhr die engen Straßen hinunter. Überall roch es nach Essen. Die meisten Häuser waren klein und baufällig, mit Hauswänden, von denen der Putz abblätterte. Die Vorgärten wirkten ungepflegt.
Vor einem Haus im Santa Teresa Drive spielten Kinder in schmutzigen T-Shirts auf dem Bürgersteig. Sophia winkte. Nur zögerlich erwiderten die Kinder ihren Gruß.
„Señorita Sophia“, riefen sie. „Woher haben Sie das Motorrad?“
„Es gehört meinem Freund Mike.“
Mein Freund.
Das hörte sich gut an. Aber Mike wollte mehr als ihr Freund sein.
Das Haus, vor dem Sie am Red Rock Circle hielten, war in ebenso schlechtem Zustand wie die anderen. Aber hier blühte es im Garten. Die Blumen waren hübsch anzusehen in ihrer Farbenpracht, und ihr feiner Duft wirkte wie ein herzliches Willkommen. Eine weiße Katze lag zusammengerollt unter einem Olivenbaum, und, nachdem Mike den Motor abgestellt hatte, eilte Sophia sofort zu ihr.
„Hallo Shu-Shu.“ Sophia legte den Helm ab und nahm die Katze auf den Arm.
Warme Gefühle erwachten in Mike, als er beobachtete, wie sie das Tier zärtlich an ihre Wange schmiegte.
Von einer Minute zur nächsten hatte Sophia sich verändert. Sie war nicht mehr die Assistentin des Vizepräsidenten, verschwunden war die Sekretärin, und an ihre Stelle war ein glückliches junges Mädchen getreten.
Mike schluckte. Hatte er nicht geplant, Sophia in sich verliebt zu machen, statt umgekehrt?
Sie drehte sich um und lächelte Mike an. „Danke fürs Mitnehmen. Das war sehr nett von Ihnen.“
Nett. Himmel noch mal. Er hatte schließlich das Zündkabel gelöst. „Gern geschehen.“
„Ich glaube, ich schulde Ihnen ein Abendessen.“ Sophia hob den Kopf und roch. „Wenn ich mich nicht täusche, hat Mutter heute Abend ihr köstliches Hühnerragout mit Reis zubereitet.“
„Vielleicht sollte ich lieber gehen.“ Mike fühlte sich abscheulich, weil er Sophias Auto manipuliert hatte. Er war entschlossen, zum Firmenparkplatz zurückzufahren, und es zu reparieren.
„Und weil heute mein Geburtstag ist, hat sie bestimmt meinen Lieblingsnachtisch zum Dessert gemacht: Quarktorte mit Erdbeeren“, lockte Sophia. „Deshalb hatte ich heute nur ein leichtes Mittagessen.“
Als ob sie irgendwelche Probleme mit ihrem Gewicht hätte. Mike ließ den Blick über ihre schlanke Figur wandern. Er zögerte. „Ein unerwarteter Gast …“
Sophia winkte ab. „Sie kocht immer viel zu viel. Kommen Sie schon.“
Die lockere Art, mit der Sophia ihre Einladung aussprach, zeigte, dass sie hinter Mikes Motiven nichts Unehrenhaftes vermutete. Deshalb fühlte er sich umso elender.
Vergiss nicht, ermahnte er sich, du hattest bloß die Absicht, ihr eine Lektion zu erteilen.
„Mutter“, grüßte Sophia, während sie die Fliegentür öffnete. Im Haus war es beinahe ebenso warm wie draußen. Alle Fenster standen offen. Der Duft nach Reis und Huhn machte Mike den Mund wässrig.
„Ich bin in der Küche, Liebling. Du kommst spät.“
„Ich weiß.“ Sophia kickte ihre Schuhe in eine Ecke.
Das Wohnzimmer war klein, aber sauber und vollgepfropft mit billigem Schnickschnack. Die Möbel schienen alt und von der Sonne
Weitere Kostenlose Bücher