Julia Collection Band 51
Sie wollte nur vermeiden, dass er diesen Weg weiter verfolgte und sich möglicherweise die Chance ausrechnete, mehr als nur ihr Freund zu sein. Denn das war einfach nicht der Fall.
Mike zog eine Grimasse. „Es ist schon okay. Sie brauchen nicht zu lügen und meine Gefühle zu schonen.“
„Ich lüge nicht“, gab Sophia zurück. Was war nur los mit diesem Mann? Entweder er schmeichelte ihr, oder er irritierte sie maßlos.
„Machen Sie sich keine Gedanken.“ Mike hob die Hände. „Sind Sie bereit nach Hause zu gehen?“
„Also …“ Sie hatte den ganzen Nachmittag überlegt, welche Ausrede sie vorbringen konnte, um ihn nicht fahren zu müssen. „Ich hätte noch viel Arbeit aufzuholen. Soll ich nicht besser ein Taxi für Sie rufen?“
„Machen Sie sich keine Mühe. Ich kann warten. Ich habe nichts vor.“
Das, dachte Sophia, war ja gerade der wunde Punkt. Er hat keine Pläne, keinen Ehrgeiz. Aber sie behielt ihre Meinung für sich und sagte stattdessen: „Es könnte noch mindestens zwei Stunden dauern.“ Sie log ihn nur ungern an, aber ihr Lebensplan war in Gefahr.
„Ich werde warten.“
Großartig. Und nun? Sophia musste ihn irgendwie loswerden. Mit diesem attraktiven Mann allein im Haus zurückzubleiben, wäre wirklich das Letzte. Er konnte ihre Chancen, den tatsächlich erstrebenswerten Mann zu ergattern, leicht zunichtemachen.
„Sie sollten lieber nach Hause gehen, Mike, und zu Abend essen. Ich zahle gern das Taxi für Sie. Immerhin haben Sie mein Auto repariert, und ich schulde Ihnen etwas.“
Mike schob die Blumen beiseite und setzte sich auf den Schreibtisch. „Sie müssen doch auch etwas essen.“ Er ergriff den Telefonhörer. „Ich bestelle Pizza. Was für eine möchten Sie?“
Als Mike ihr zuzwinkerte, starrte Sophia ihn hilflos an. „Peperoni“, erwiderte sie.
„Mit Pilzen?
Sophia nickte.
„Mit grünem Pfeffer und schwarzen Oliven?“
Sophia musste lachen. „Aber keine Anchovis.“
Während Mike die Nummer eines Pizzalieferanten wählte, sank Sophia seufzend in ihren Sessel zurück. Der Kerl ließ einfach kein Nein gelten. Okay. Sollte er da hocken und sich langweilen, während sie arbeitete.
Aber eigentlich hatte sie schon alles aufgearbeitet, und es gab absolut nichts mehr zu tun.
Was ist, wenn jetzt ein Kollege vorbeikommt, überlegte sie dann. Wenn sie mit Mike im Büro beim Pizzaessen erwischt wurde? Das würde den bereits aufblühenden Klatsch noch anheizen, und Michael könnte von diesem unschuldigen Rendezvous Wind bekommen. Würde er sie für eine Lügnerin halten, weil sie beteuert hatte, dass es keinen besonderen Freund gab in ihrem Leben?
Sophia fühlte sich total verunsichert.
„Ist etwas nicht okay?“
Du bist nicht der Richtige, antwortete sie im Stillen.
Sein Blick begegnete ihrem. Er beugte sich über ihren Schreibtisch, bis sie den verführerischen Duft seines Eau de Cologne wahrnahm und sein warmer Atem ihre Haut streifte.
Offensichtlich hatte er sich frisch gemacht, bevor er in ihr Büro kam. Wollte er sie mit seinem aufreizenden Duft verführen?
Seine Augen wurden schmal. Sie wirkten jetzt dunkler als zuvor. Als Sophia das Verlangen darin aufblitzen sah, ging ihr Blick von seinen Augen zu seinem Mund.
Die Ursache ihrer inneren Unruhe …
Ob Michael Barrington ähnlich wie Mike küsste? Würde Sophia auch unter Michaels Küssen erschauern? Würde er sanft und zärtlich, oder stürmisch und fordernd sein?
Was würde sie vorziehen? Ein Feuerwerk der Leidenschaft oder sanfte Glut?
„Gefällt dir, was du siehst?“, fragte Mike mit seiner erotischen Stimme, sodass Sophia augenblicklich die Fassung verlor.
Sie senkte den Blick vor sich auf den Schreibtisch. Ihr Puls raste. Besaß der Mann magische Kräfte? Konnte er Gedanken lesen?
„Sie sind mir im Weg.“ Sophia zeigte auf einen hellblauen Sessel, der nicht weit von ihr im Raum stand. „Setzen Sie sich bitte dorthin.“
Mike lächelte, blieb jedoch, wo er war.
„Los, los.“ Sophia versuchte, ihn mit den Händen fortzuscheuchen.
Aber er rührte sich trotzdem nicht.
„Ich kann nicht arbeiten, wenn Sie mich so anstarren. Wenn Sie die Nacht nicht hier mit mir verbringen wollen, schlage ich vor, Sie steigen von meinem Schreibtisch und lassen mich meine Arbeit erledigen.“
„Ich würde die Nacht überall mit Ihnen verbringen wollen, Sophia.“
Sie wollte nicht erröten, nein. Aber ihre Wangen färbten sich dennoch verräterisch.
„Warum sind Sie so schüchtern? Sie sind eine
Weitere Kostenlose Bücher