Julia Collection Band 51
zauberhafte Frau.“ Mike beugte sich vor und nahm Sophias Hand.
„Bitte lassen Sie das“, flüsterte Sophia. „Wenn jemand über den Flur geht und uns sieht?“
„Was sollte schon sein?“
„Wir wären das Tagesgespräch im Büro.“
„Lassen wir die Leute doch reden. Mir ist das egal. Ihnen nicht?“
Sophia entzog ihm ihre Hand. „Nein. Mir ist das nicht egal. Aus diesem Grund möchte ich mich auch nicht mit Ihnen einlassen, Mike. Ihnen ist alles egal. Der Job, der Klatsch – einfach alles.“
Sophias Worte schienen Mike zu ernüchtern. Er richtete sich auf und schaute sie mit verschleiertem Blick an. Sophia klopfte das Herz bis zum Hals.
„Sind Sie sicher, Sophia? Oder wollen Sie sich nur die Chance nicht verderben, Michael Barrington zu heiraten?“
Sophia richtete sich auf, und obgleich sie all ihren Mut zusammennehmen musste, blickte sie Mike gerade in die Augen. „Ich mag Michael sehr gern, jawohl.“
„Sagen Sie mir eins.“ Mike streckte eine Hand aus und streichelte Sophia sanft über die rechte Wange. „Wenn ich der Wohlhabende wäre, der Mann mit dem vielen Geld, den Autos und Häusern, würden Sie Michael Barrington dann vergessen?“
„Nein“, gab Sophia scharf zurück, obwohl seine Überlegung durchaus nicht abwegig war.
Kein anderer Mann hatte ihr Blut je so in Wallung gebracht wie Mike. Sie begehrte ihn. Das Verlangen ihres Körper war viel stärker als der Wunsch, Mrs Michael Barrington III. zu werden. Aber Mike war nicht fähig, für eine Familie zu sorgen. Er hatte nicht das Verlangen, sich fest zu etablieren. Er liebte es zu spielen, Partys zu feiern. Wie ihr Vater.
Wie konnte sie sich für einen solchen Mann entscheiden? Auf keinen Fall würde sie in die Fußstapfen ihrer Mutter treten und mit einem Mann schlafen, nur weil ihre Hormone in Aufruhr waren.
Und doch begehrte sie ihn. Töricht und von Blindheit geschlagen, mit jeder Faser ihres Herzens.
„Sagen Sie die Wahrheit, Sophia?“ Mike senkte die Stimme und neigte den Kopf ein wenig zur Seite. „Glauben Sie im Ernst, dass dieser verklemmte Harvardabsolvent attraktiver ist als ich?“
„Um Attraktivität geht es hier gar nicht.“
„Liebling.“ Das Wort ließ Sophia glücklich erschauern. „Attraktivität bedeutet einfach alles. Leugnen Sie etwa, dass das, was heute Morgen in Ihrem Wagen geschah, uns nicht beide zutiefst erschüttert hat?“
„Leidenschaftliche Gefühle sind für mich keine Basis für lebenswichtige Entscheidungen“, erwiderte Sophia steif. „Ich ziehe es vor, meine Ziele nach einem wohldurchdachten Plan zu erreichen.“
„Sie denken zu viel.“ Mike beugte sich näher zu ihr, sodass nur wenige Zentimeter sie trennten.
Gerade, als Sophia fürchten musste, dass Mike sie küssen würde, tauchte der Pizzalieferant auf. Der Duft nach Hefe und Tomatensoße breitete sich im Raum aus.
Dankbar für die Unterbrechung, sprang Sophia aus ihrem Stuhl auf und lächelte den Retter in der Not an. Sie kramte ihr Portemonnaie aus ihrer Handtasche hervor und reichte dem Pizzalieferanten einen Zwanzig-Dollar-Schein. Der Mann gab ihr dafür die Pizza und etwas Wechselgeld.
Zwei Sekunden später war sie wieder mit Mike allein.
Mike schlug vor, Sodawasser zu besorgen. Er verließ Sophias Büro und ging zum Aufzug, der zum Pausenraum im Souterrain führte. Was will ich eigentlich von Sophia, fragte er sich auf dem Weg dorthin.
Er wollte, dass sie ihn um seiner selbst willen begehrte. Nicht wegen seines Geldes oder wegen seines Namens. Nicht wegen der Sicherheit, die er zu bieten vermochte. Er wollte, dass er , der ganz normale Mike, ihr gefiel, ohne Rex Michael Barrington III., der erfolgreiche Geschäftsführer eines großen Unternehmens zu sein. Er wollte der Grund sein für ein Lächeln auf ihrem Gesicht und ein Lied in ihrem Herzen. Er wollte sie dazu bringen, vor Glück zu stöhnen und seinen Namen im Sinnentaumel zu flüstern.
Aber Sophia widerstand all seinen Bemühungen. Sie war total verbohrt in den Gedanken, ihren Boss zu heiraten.
Mike betrat den Pausenraum und steckte einige Münzen in den Automaten.
Sophia war eine äußerst attraktive Frau. Sie strahlte Ruhe und Vertrauen aus. Mike ahnte, dass sie eine natürliche Sexualität haben musste. Er hatte erkannt, dass sie nicht wusste, wie sie mit dem Verlangen der Männer umzugehen hatte, das sie unbeabsichtigt in ihnen weckte.
Was sollte er tun? Aufgeben, ihr den Hof zu machen? Konnte er auf eine Frau verzichten, die vielleicht sogar die
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