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Julia Collection Band 51

Julia Collection Band 51

Titel: Julia Collection Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Wells Vivian Leiber Laura Anthony
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legte sie vorsichtig auf dem Bett nieder und warf sich neben sie.
    Sie würde nie vergessen, wie er sie angesehen hatte – mit dem Blick eines Mannes, der eine Frau liebte. Er öffnete den Mund, als wolle er etwas sagen, schloss ihn wieder, stand abrupt auf, murmelte ein paar entschuldigende Worte und – ging.
    Am Sonntag hörte sie nichts von ihm, am Montag ließ er sie in sein Büro kommen, um ihr zu sagen, dass er versetzt wurde. Er behauptete, er hätte es ihr schon am Samstag sagen wollen, aber nicht den passenden Moment gefunden.
    Sie saß da, völlig erschlagen, ohne ein Wort herauszubringen. Ein Anruf unterbrach die Stille, und sie verließ sein Büro. Den ganzen Tag über hoffte sie auf eine Gelegenheit, mit ihm reden zu können. Doch es ergab sich keine. Am Abend wartete sie zu Hause auf einen Anruf von ihm, doch nichts geschah. Und am nächsten Tag war er abgereist.
    Die Erinnerungen verfolgten sie, und jetzt, hier am Esstisch, fühlte sie nicht nur sich wie eingezwängt, sie kämpfte auch mit den Tränen.
    Energisch erhob sie sich. „Es ist spät geworden. Ich muss gehen“, brachte sie mit einem letzten Rest Würde heraus.
    Nick war ihr in die Diele gefolgt und hielt sie am Arm zurück. „He, du brauchst dich doch nicht so schnell davonzumachen.“
    „Wenn ich mich beeile, kann ich den zweiten Film noch mit den anderen zusammen anschauen.“ Hektisch kramte sie in ihrer Tasche nach dem Autoschlüssel.
    „Ich bringe dich zum Wagen.“ Er fand ihre Ausrede ziemlich dünn, aber er hakte nicht nach.
    „Nein, bleib du besser hier, falls das Baby sich melden sollte.“
    Noch immer lag seine Hand auf ihrem Arm, und sein Blick streifte warm und zärtlich über ihr Gesicht. „Tja, dann nochmals danke für deine Hilfe.“
    Es kostete sie enorme Kraft, ein Lächeln aufzusetzen. „Dafür sind alte Freunde doch da, nicht wahr?“
    Und damit huschte sie zur Tür hinaus, ohne sich umzudrehen.
    Er sah ihr nach, wie sie in ihren Wagen stieg. Alte Freunde! Aber mehr waren sie ja auch eigentlich nicht. Sie hatten nie miteinander geschlafen.
    Er runzelte die Stirn. Alte Freunde! Warum verstimmte ihn diese Bezeichnung überhaupt so? Das war doch das, was er wollte, oder? Eine nette, platonische Freundschaft.
    Warum kam er sich dann vor wie jemand, dem man einen Teller Haferbrei vorgesetzt hatte, obwohl er Heißhunger auf ein Steak verspürte?

3. KAPITEL
    Das schrille Klingeln des Telefons weckte Rachel. Verschlafen öffnete sie ein Auge und sah auf den Wecker. Sieben Uhr. Wer wagte es, sie an einem Samstagmorgen um sieben Uhr anzurufen?
    Da das Klingeln nicht aufhörte, griff sie nach dem Hörer und meldete sich.
    „Rachel, ich bin’s, Nick.“
    Sofort war sie hellwach. Sie setzte sich im Bett auf und strich sich das wirre Haar aus dem Gesicht. Im Hintergrund hörte sie Jenny schreien. „Was ist denn los?“
    „Um drei Uhr in der Nacht ist sie aufgewacht, und seitdem hat sie nicht mehr aufgehört zu schreien. Ich habe alles versucht. Ich habe ihr die Windeln gewechselt, sie gefüttert, sie gewiegt, ihr vorgelesen. Nichts hilft.“ Er klang abgekämpft und ausgelaugt. „Ich wollte dich wirklich nicht stören, aber ich weiß nicht mehr weiter.“
    „Hat sie Fieber?“
    „Ich bin nicht gerade ein Spezialist auf dem Gebiet. Klar, ihr Gesicht ist hochrot, aber das kann auch vom Brüllen sein. Ich weiß ja noch nicht einmal, wie man bei einem Baby Fieber misst.“
    Im Hintergrund schrie Jenny jetzt noch lauter, und Nick fragte völlig gestresst: „Rachel, was soll ich tun?“
    Rachel seufzte. „Na schön, ich komme.“ Sie legte auf und schwang die Beine aus dem Bett.
    Sie hatte kaum geschlafen heute Nacht, hatte sich von einer Seite auf die andere gewälzt. Die alten Gefühle, zwei Jahre unterdrückt, hatten sie mit voller Stärke wieder heimgesucht.
    Es war ein Fehler, zu Nicks Haus zu gehen. Vor allem, da sie jetzt den Grund kannte, weshalb er ohne ein Wort gegangen war. Zwei Jahre lang hatte sie sich gefragt, ob er vielleicht doch nichts für sie empfunden hatte, ob er nur mit ihr gespielt hatte und es leichter für ihn gewesen war, sich versetzen zu lassen. Aber jetzt wusste sie, dass er wirklich etwas für sie gefühlt hatte. Zu viel. Deshalb war er gegangen. Er hatte nicht mit ihr geschlafen – nicht etwa, weil er sie nicht begehrte, sondern weil er sie respektierte und sie nicht noch mehr verletzen wollte.
    Trotzdem änderte das nichts. Gestern Abend hatte er wiederholt, dass er sich nie fest binden

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