Julia Collection Band 51
schiefgehen.“ Sie drückte seine Hand. „Jenny kann glücklich sein, dass sie dich hat. Du wirst ihr zeigen, wie schön das Leben ist.“
Nick sah keineswegs überzeugt aus. „Hört sich mehr nach den Voraussetzungen für einen Clown an und nicht wie die, mit denen man ein Kind großziehen kann.“
„Das glaube ich nicht“, entgegnete sie sanft. „Du wirst ihr zeigen, wie sie das Beste aus sich machen kann.“
Nick streckte die Hand aus und streichelte ihr zart über die Wange. „Du hast schon immer eine so zuversichtliche Art gehabt, bei der ich mich sofort besser fühle.“
Sie lächelte zurück. Ich habe nie gewusst, dass Blau eine so warme Farbe sein kann, dachte er, als er in ihre Augen blickte. Sein Daumen strich sanft über ihre Unterlippe. Und ihre Haut … die war so weich. Rachels Lippen waren so verführerisch. Pink und feucht und warm, und er erinnerte sich daran, wie sie schmeckten …
In ihren Augen erkannte er, dass sie seine Gedanken gelesen hatte. Ihre Augen weiteten sich, ihre Lippen öffneten sich leicht, und sein Vorsatz, der perfekte Gentleman zu sein, während sie hier in seinem Haus wohnte, war vergessen. Er beugte sich vor, weiter, immer weiter, sie wich nicht zurück, sondern starrte fasziniert auf seinen Mund, und …
Und dann ertönte ein Kratzen aus dem Babyfon, und das bekannte Weinen erklang.
Rachel zuckte zusammen. Ihre Augen waren weit aufgerissen, wie vor Schreck über sich selbst. „Ich … ich sehe besser nach Jenny.“
Und damit eilte sie aus dem Raum, fast so, als würde sie vor etwas flüchten.
4. KAPITEL
Rachel kniete über ihm. Ihr Haar fiel auf sein Gesicht, seidig, weich. Jetzt zog sie den duftigen Schleier über seine Brust, sanft wie Mondlicht. Sie spielte mit ihm, reizte ihn, trieb ihn zum Wahnsinn. So nah und doch nicht zu fassen. Er suchte ihre Lippen, verzweifelt, gierig, hungrig. Er musste sie an sich ziehen, musste sie an sich spüren …
Ein lautes Weinen gellte durch die Dunkelheit. Nick saß kerzengerade im Bett und schaute mit verständnislosen Augen auf den Wecker. 4 Uhr 53.
Himmel, was war mit dem Baby?
Er hörte das Knarren einer Tür, die sich öffnete, das leise Tappen bloßer Füße … Rachel.
Sein wunderschöner Traum war zu Ende, aber das Bewusstsein, dass Rachel in seinem Haus schlief, jagte erneut einen Schauer der Begierde durch seinen Körper. Kein Wunder, dass er erotische Träume hatte. Schließlich dachte er an nichts anderes mehr als an Rachel, seit er sie gestern Abend fast geküsst hätte. Und sie hätte sich nicht gewehrt, im Gegenteil. Wer weiß, wo das geendet hätte. Vielleicht sogar hier, in seinem Schlafzimmer.
Mit einem gemurmelten Fluch schwang er die Beine aus dem Bett. Vom Korridor aus sah er schwaches Licht im Kinderzimmer.
Rachel wechselte Jenny gerade die Windel. Ihr Haar hing locker herunter und erinnerte ihn schmerzhaft an seinen Traum.
„Stimmt was nicht mit ihr?“, fragte er besorgt.
Rachel lächelte ihn an. „Nein, sie hat einfach nur ausgeschlafen.“
Er verzog das Gesicht. „Jeder vernünftige Mensch schläft wenigstens bis sechs Uhr. Vor allem am Sonntag.“
„Tja, leider kann Jenny noch nicht die Uhr lesen. Daher ist es ihr völlig egal.“ Sie ließ die Druckknöpfe von Jennys Strampler einschnappen. „Passt du einen Moment auf sie auf? Ich möchte mir nur eben die Hände waschen.“
Zögernd trat Nick an den Wickeltisch und schaute auf das Baby hinunter. „Hallo, Jenny. Kennst du mich noch?“
Das kleine Gesichtchen legte sich in tiefe Falten. Jenny stopfte die Faust in den Mund und wimmerte leise.
„Tja, sieht so aus, als hättest du mich nicht vergessen“, meinte Nick mutlos und trat einen Schritt zurück.
Rachel kehrte gerade ins Zimmer zurück. „Du machst Fortschritte. Immerhin hat sie nicht sofort angefangen zu brüllen.“
„Vielleicht, aber sie schäumt auch nicht gerade über vor Freude.“
„Trotzdem, es ist ganz bestimmt ein Fortschritt.“
Leider konnte er das mit Hinsicht auf Rachel nicht behaupten. Zumindest nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte. Er war nach Arizona zurückgekommen mit dem festen Entschluss, die Beziehung zu Rachel strikt auf die berufliche Ebene zu beschränken. Und was hatte er getan? Er hatte sie zu sich ins Haus geholt, war völlig abhängig von ihr und hatte sogar erotische Träume.
Der Ausschnitt ihres Morgenmantels öffnete sich ein wenig, als sie Jenny hochhob, und Nick erhaschte den Blick auf ein spitzenumrahmtes Dekolleté.
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