Julia Collection Band 51
denke, wir sollten Jenny jetzt besser abtrocknen und sie zu ihrem Mittagsschlaf hinlegen, sonst ist sie heute Nachmittag bestimmt miserabel gelaunt“, meinte sie schließlich prustend.
„Einverstanden.“ Nick kniete sich auf dem Gras nieder. „Außerdem ist mein Repertoire an Grimassen langsam erschöpft.“
Rachel lachte. „Unmöglich. Du scheinst sämtliche Gesichter aller Slapstik-Komiker zu kennen.“ Sie erhob sich aus dem Wasser.
Das nasse T-Shirt klebte an ihrer Haut, schmiegte sich um ihre Brüste, betonte ihr Hinterteil, als sie sich bückte, um Jenny aufzuheben. Eine Welle der Erregung überkam Nick, und mit Anstrengung riss er den Blick los. Er beschäftigte sich angelegentlich damit, die Spielsachen aus dem Becken einzusammeln, doch er konnte nicht verhindern, dass seine Augen einen eigenen Willen entwickelten und immer wieder zu Rachel wanderten.
Er räusperte sich. „Kann ich noch irgendwie helfen?“
„Ja. Du kannst das Buch aus ihrem Zimmer holen, während ich sie wickle. Und du kannst ihr die Gute-Nacht-Geschichte vorlesen.“
Kurze Zeit später war Nick wieder zurück und setze sich neben Rachel auf die Decke. Der Hauch ihres nassen Haares und ihrer sonnengewärmten Haut wehte zu ihm herüber. Als er es sich bequem machte, berührte sein Schenkel den ihren, und eine verräterische Wärme kroch durch seine Adern.
Jenny klammerte sich an Rachel und beäugte Nick misstrauisch.
„Keine Angst, junge Dame, ich werde dich nicht anfassen.“ Er zeigte ihr das bunte Märchenbuch. „Hier, ich werde nichts anderes tun als vorlesen.“ Und damit begann er, laut die Geschichte von Goldlöckchen und den drei Bären zu lesen.
Jenny entspannte sich zusehends in Rachels Armen, und als die Geschichte zu Ende war, schlief sie fest.
Rachel stand vorsichtig auf und trug das Baby zum Laufstall auf der Terrasse. Nick folgte ihr und sah zu, wie sie die Kleine behutsam hinlegte und mit einer leichten Decke zudeckte. Dann drehte Rachel sich zu ihm um, verschränkte die Arme vor der Brust und rieb sich die Oberarme.
„Ist dir kalt?“, fragte Nick fürsorglich.
„Ja, ein wenig.“ Aber es war weder das nasse T-Shirt noch die leichte Sommerbrise, die ihr Gänsehaut verursachte. Es war die Art, wie Nick sie ansah. Er hatte sie schon den ganzen Tag über mit diesem seltsamen Blick angesehen …
„Komm mit in die Sonne und wärm dich auf. Ich will mir auch ein paar Sonnenstrahlen auf den Pelz brennen lassen.“
Rachel folgte ihm zurück zu der Decke auf dem Rasen. Noch vor wenigen Augenblicken hatten sie genau an derselben Stelle gesessen, aber jetzt, ohne das Baby, schien alles ganz anders zu sein.
Nick nahm die Flasche mit der Sonnenmilch und begann, sich einzucremen. Wie hypnotisiert starrte Rachel auf seinen Oberarm, an dem sich die Muskeln bei jeder Bewegung unter der Haut spannten und entspannten. Unwiderstehlich wurde ihr Blick von dem seidigen Glänzen seiner dichten dunklen Brusthaare angezogen, und sie merkte, dass ihr Mund trocken wurde.
„Willst du dich auch einreiben?“ Nick hielt ihr die Flasche hin.
Erst jetzt merkte sie, dass sie ihn unverwandt anstarrte, und etwas verlegen nahm sie die Flasche. „Ja, danke.“
Er grinste sie jungenhaft an, während er sich die Schultern einrieb. „Du wirst ein Streifenmuster bekommen, wenn du das T-Shirt anlässt.“
„Oh ja, natürlich“, stammelte sie. Auch wenn das T-Shirt mehr erahnen ließ, als es verhüllte, und sie einen Badeanzug trug – sie wurde trotzdem verlegen, als sie sich vor Nick auszog.
Er musterte sie bewundernd. „Im Badeanzug siehst du großartig aus.“
Sie merkte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss.
„Noch besser, als ich es mir ausgemalt hatte.“
Dass Nick sich sie im Badeanzug vorgestellt hatte, erregte und erschreckte sie zugleich. Mit gesenktem Kopf machte sie sich scheinbar konzentriert daran, sich einzucremen.
„Schon seltsam“, meinte Nick nachdenklich. „In der ganzen Zeit, in der wir zusammen waren, sind wir nie schwimmen gegangen.“
„Das ist nicht seltsam, sondern völlig normal, wenn man bedenkt, dass ich nie schwimme.“
Nick drehte abrupt den Kopf zu ihr. „Du kannst nicht schwimmen?“, fragte er fassungslos.
Warum hatte sie dieses Thema nur aufgebracht? Damals war es ihr zwei Jahre lang gelungen, vom Thema Schwimmen abzulenken. „Doch, ich kann schwimmen, aber ich tue es nicht.“
„Wieso?“
Es war mehr als peinlich, diese Schwäche vor Nick zugeben zu müssen. Ausgerechnet vor
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