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Julia Collection Band 51

Julia Collection Band 51

Titel: Julia Collection Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Wells Vivian Leiber Laura Anthony
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doch gerade mal nach fünf. Mildred verlässt das Büro nie vor sechs oder sieben Uhr.“
    „Ja, das wundert mich auch, aber ich schwöre dir, es war Mildred. Sie hat uns gesehen, deshalb habe ich dich geküsst. Da, da ist sie. Sie geht gerade in das Schuhgeschäft auf der anderen Straßenseite.“
    Verwirrt und enttäuscht lenkte Patricia sich damit ab, dass sie versuchte, die losen Strähnen wieder in den Chignon zu stecken.
    „Lass“, sagte Sam, als er ihre Bemühungen sah, „so sieht es auch großartig aus. Und danke, dass du mitgespielt hat. Es blieb ja keine Zeit, um dich zu warnen.“
    „Kein Problem“, antwortet sie leise. Sie hätte sich ohrfeigen können. Wie dumm sie doch war, sich einzubilden, Sam würde in ihr endlich die Frau sehen – selbst nach drei Stunden im Schönheitssalon.
    Aber dazu bräuchte es wohl mehr, wesentlich mehr. Nur – mit ihrem Mangel an Erfahrung hatte sie keine Ahnung, woraus dieses „wesentlich mehr“ zu bestehen hatte.
    „Sollen wir zusammen essen gehen?“, schlug Sam vor.
    „Sicher.“
    „Freunde?“ Er streckte ihr die Hand hin.
    Vielleicht ist das wirklich alles, was ich je für ihn sein werde, dachte Patricia bedrückt. Aber nicht nur, dass sie ihn liebte, sie mochte ihn auch als Mensch. Und wenn sie nicht mehr haben konnte als Freundschaft, so wollte sie diese nicht verlieren.
    Sie nahm die ausgestreckte Hand. „Ja, Freunde.“
    Doch bei sich dachte sie still, dass sie so schnell nicht aufgeben würde. Nein, dieser Kuss war erst der Anfang gewesen …
    Sie fuhren in Sams Cabrio zu einem netten Restaurant, und das Essen war exzellent. Patricia entspannte sich langsam, als sie merkte, dass dieses Abendessen sich kaum von den vielen gemeinsamen geschäftlichen Essen oder dem Imbiss in der Kantine der Firma unterschied.
    Allerdings – normalerweise hatte Sam keine Schwierigkeiten, einen zusammenhängenden Satz zu Ende zu bringen. Auch verlor er sonst nicht so oft den Gesprächsfaden und stieß völlig zusammenhangslos immer wieder leise Ausrufe des Erstaunens aus. Aber das konnte daran liegen, dass er müde war. Patricia war auf jeden Fall müde. Es waren zwei anstrengende Tage gewesen. Und ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es bereits nach zehn war.
    Aber die Abschiedsfeier für Rex war morgen Abend, und wenn sie sich nicht bloßstellen wollte, würde sie sich heute noch die mexikanische Kunstsammlung in Sams Haus ansehen müssen.
    Die Nachtluft war kühl und belebend, als sie über die schnurgerade Straße durch die einsame Wüstengegend fuhren. Patricia ließ ihren Gedanken freien Lauf und genoss es, schweigend neben Sam zu sitzen. Als er auf die Auffahrt zu seinem Haus einbog, ließ sie einen bewundernden Laut hören.
    Das Haus war im Stile einer spanischen Villa gebaut, mit weiß getünchten Mauern und roten Ziegeln.
    „Ich habe es vor fünf Jahren gekauft“, erzählte Sam. „Damals hatte es fast zwanzig Jahre lang leer gestanden. Zuerst habe ich mal die Kaninchen und Mäuse aus dem Haus verjagt, die sich hier seit Generationen niedergelassen hatten, und dann habe ich alles von Grund auf renovieren lassen. Dazu habe ich die Leute aus meiner alten Nachbarschaft angeheuert, sie haben die ganze Arbeit geleistet.“
    „Es ist wunderschön“, sagte sie, während sie aus dem Wagen stieg und sich staunend umsah.
    Sie gingen über einen mit Kopfsteinen gepflasterten Innenhof auf eine schwere, mit Ornamenten verzierte Haustür zu.
    „Wenn du mit Rex redest, erwähne, dass dir der Brunnen schon immer besonders gut gefallen hat.“ Sam deutete auf den Brunnen, der inmitten einer kleinen Rasenfläche sprudelte. „Den hat er mir nämlich zum Einstand geschenkt.“
    „Ich werde es mir merken“, versprach sie.
    Er schloss die Tür auf und führte sie durch die mit rustikalen Terracottafliesen ausgelegte Eingangshalle ins Wohnzimmer.
    Er warf den Hausschlüssel achtlos auf eine geschnitzte mexikanische Kommode und ließ den zwölfarmigen Lüster an der hohen Decke aufflammen. „Mach es dir bequem.“ Er deutete auf das große Sofa. „Ich werde uns einen Kaffee machen.“
    Patricia ließ sich auf die weichen Polster nieder. Sie hörte Sam in der Küche hantieren. Hörte, wie er Wasser laufen ließ, hörte, wie er die Kühlschranktür aufzog und wieder zuschlug. Er redete aus der Küche mit ihr, tadelte sich selbst dafür, dass er ihre Zeit so lange in Anspruch nahm und sie vom Schlafen abhielt, fragte sie, wie sie ihren Kaffee trank, mit Milch und

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