Julia Collection Band 51
zwei Dinge, die ich dir erst sagen muss.“
Er sah sie fragend an. „Wenn es um Verhütungsmaßnahmen geht, da habe ich bereits …“
Sie sah plötzlich erschreckend traurig aus. „Nein, das ist es nicht.“
Er lehnte sich mit dem Rücken an die Tür und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nein, bitte … sag nicht, dass du nicht mit mir schlafen willst.“
„Doch, das will ich. Nichts will ich mehr. Aber ich muss dir sagen …“
„Ja?“ Er wartete darauf, was jetzt kommen würde. Er verlangte so sehr nach ihr, dass er sich sogar vor sie hinknien würde. Was immer sie wollte, er würde es ihr geben. Auch wenn ihre Forderung ihm nur bestätigte, dass kein Mensch etwas umsonst tat.
„Also … erstens … Ich bin noch Jungfrau.“
Er wäre geschwankt, hätte die Tür ihm nicht Halt gegeben. Es war wie ein Schock. Das hatte er mit Sicherheit nicht erwartet. Und doch – kaum dass sie die Worte ausgesprochen hatte, erkannte er, dass alle Zeichen direkt vor seinen Augen gelegen hatten. „Eine Jungfrau?“
Sie nickte stumm und senkte den Kopf.
Oh Himmel! Sam fühlte sich, als müsse er im Boden versinken. Er hatte etwas Schreckliches getan! Er hatte sie angestachelt, hatte sie weiter und weiter vorangetrieben, bis zu einer Stelle, von der sie nicht einmal wusste, dass sie existierte. Und jetzt war sie kurz davor, das wertvollste Geschenk, das eine Frau einem Mann machen konnte, zu verlieren. Ihr war nicht einmal bewusst, dass ihre ganze Haltung, ihre Miene, einfach alles an ihr sexuelle Erregung ausstrahlte.
Er ließ sich auf die Stufen der Treppe sinken, die zu seinem Schlafzimmer im ersten Stock führte. „Und das Zweite, was du mir zu sagen hast?“
Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er erhob sich wieder und kam auf sie zu. Jetzt wusste er, dass er nicht nur eine unerfahrene Frau zu weit getrieben hatte, jetzt wusste er, dass er das Herz seiner besten Freundin gebrochen hatte. Sie liebte ihn.
„Du brauchst es mir nicht zu sagen“, flüsterte er. „Ich glaube, ich weiß es bereits.“
Patricia nahm den Blumenkranz aus dem Haar. „Jetzt kennst du also mein schreckliches Geheimnis.“
„Was ist denn daran so schrecklich?“ Er rieb sich das Kinn. „Ich hätte dich nie um diesen dummen Gefallen bitten dürfen.“
„Aber du wusstest es doch nicht. Ich schämte mich und hatte Angst, du würdest mich für eine abartige Laune der Natur halten.“
„Die Jungfräulichkeit ist keine Laune der Natur, sie ist das wertvollste Geschenk, das eine Frau einem Mann machen kann.“
„Dieses Geschenk möchte ich dir machen, Sam, aber du siehst keineswegs begeistert aus.“
Er nahm sie zärtlich in seine Arme. Doch bei seinen Worten, die folgten, stürzte ihre anfängliche Hoffnung ins Bodenlose.
„Nein, Patricia, ich werde dich nicht ausnutzen.“
„Aber ich will es doch! Ich bitte dich darum!“ Das Verlangen nach ihm war stärker als ihre Scham.
„Nein, ich gehöre nicht zu dieser Sorte Männer“, erklärte er ruhig. „Ich werde das Schlafzimmer für dich herrichten.“
„Und wo schläfst du?“
„Auf der Couch.“
Er sprach leise und zärtlich, und doch war ihr, als ob jedes Wort einen Pfeil in ihr Herz treiben würde. Sie wischte die Tränen aus den Augen, ohne darauf zu achten, dass sie ihr Make-up verschmierte, und stieg hinter ihm die Treppe hinauf.
„Ich gebe es ja zu, Sam.“ Sie stand im Türrahmen und sah zu, wie er das Bett bezog. „Ich hatte so sehr darauf gehofft, dass du – wenn wir nur genug Zeit miteinander verbringen würden, als Paar –, dass du endlich erkennen würdest, dass ich …“
Er sah auf. „Dass du was?“
„Dass ich hübsch genug bin. Intelligent genug. Dass man mich lieben kann.“
„Aber Patricia, das warst du doch immer.“
„Aber dir ist es nie aufgefallen.“
„Stimmt. Aber vielleicht bin ich auch nicht der Mann, dem das auffallen sollte. Aus diesem Grund warst du bereit, alles für mich zu tun?“
Sie nickte. „Aber das war nicht der einzige Grund. Ich wünsche mir, dass du das erreichst, was du dir vorgenommen hast. Dass du das Glück findest, das du verdient hast.“
„Selbst wenn du keine Gegenleistung erwarten konntest? Selbst wenn ich dir sage, dass ich kein Mann bin, der eine Frau rückhaltlos lieben kann? Selbst wenn meine Karriere und meine Ambitionen für mich immer an erster Stelle stehen werden?“
Sie nickte.
Sam schüttelte daraufhin vehement den Kopf. „Patricia, wenn jetzt, hier und sofort, der
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