Julia Collection Band 55 (German Edition)
möchtest. Aber ein Hawaiihemd würde dir bestimmt fantastisch stehen. Wir sollten gleich in die Stadt fahren und einkaufen.“
„Heute nicht mehr. Der Flug war so lang, und ich bin jetzt müde. Und du denk daran, was der Arzt dir gesagt hat. Wir sollten uns jetzt ausruhen, und nachher ein leichtes Abendessen zu uns nehmen.“
Obwohl er voller Tatendrang war, hielt Jasper sich doch an die Anweisungen seines Arztes, sich nicht zu übernehmen. „Na gut“, stimmte er Bea unwillig zu. „Aber morgen gehen wir einkaufen!“
Am nächsten Morgen sah Penelope Craig nur kurz. Er aß gerade eine letztes Stück Toastbrot, als sie in die Küche kam.
„Ich habe genug Kaffee für uns beide gekocht“, sagte er. „Jetzt muss ich aber los. Ich hole Sie um zwei Uhr ab und bringe Sie zu meinem Katamaran.“
„Okay.“ Obgleich sie noch etwas verschlafen war, fragte Penelope sich verwundert, was er wohl so früh zu tun habe. Aber eigentlich ging sie das ja wirklich nichts an. „Wir sehen uns dann später.“
Nach dem Frühstück fuhr sie die südliche Küstenstraße entlang und schaute sich die Gegend an. Sie war begeistert von der exotischen Landschaft und erblickte Blumen und Vögel, die sie niemals zuvor gesehen hatte. Mittags suchte sie sich ein kleines Lokal zum Essen und fuhr danach zur Wohnung zurück.
Sie packte gerade ihren Badeanzug in ihre Sporttasche, als Craig hereinkam. Zu ihrem Erstaunen hatte er sich umgezogen und war sogar rasiert. Er trug nun ein Hawaiihemd und passende blaue Shorts. Penelope stellte fest, dass die Sachen nicht nur anständig aussahen, sondern auch gebügelt waren.
„Fertig?“, fragte Craig lächelnd, doch dann erspähte er ihren Badeanzug, und seine Miene änderte sich. „Was ist denn das?“
„Mein Badeanzug.“
„Oh.“ Er beäugte ihn mit unverhohlener Neugier.
„Ich weiß, dass er nicht mehr der neuesten Mode entspricht“, gab Penelope lachend zu. Sie hatte ihn vor Jahren für den Schwimmunterricht an der Highschool gekauft. Bikinis waren dort nicht erlaubt gewesen. Es mochte vielleicht albern sein, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, die Existenz dieses Badeanzugs Craig erklären zu müssen. „Ich gehe doch eigentlich nie baden, und Badeanzüge sind ziemlich teuer. Darum wollte ich mir nur für den Urlaub nicht extra einen neuen kaufen.“
Craig stemmte die Hände in die Hüfte. „Sie sind Tausende von Meilen nach Hawaii geflogen und wollten den ganzen Urlaub eigentlich keinen Badeanzug tragen?“
Erst war sie ein wenig ungehalten, dass er ihr in die Gestaltung ihres Urlaubs hereinredete, aber dann musste sie sich eingestehen, dass ihre Freunde auch lachen würden, wenn sie ihnen erzählte, dass sie auf Hawaii niemals einen Badeanzug getragen hatte.
„Aber wenn ich ihn mir so anschaue, kann ich verstehen, wieso nicht.“ Craig schüttelte den Kopf. „Nun, dafür gibt es eine einfache Lösung. Sie kaufen einen neuen.“
„Ich sagte doch schon, dass die mir viel zu teuer sind.“
„Ich kenne da einen Laden, wo man immer ein Schnäppchen machen kann.“
„Sie meinen, Sie wollen mitkommen?“
„Wenn Sie an einer günstigen Gelegenheit interessiert sind, ja.“
„Was wird mit der Bootsfahrt?“
„Die machen wir danach. Kommen Sie, lassen Sie uns keine Zeit verschwenden.“
Bevor sie etwas erwidern konnte, waren sie auch schon auf dem Weg nach draußen.
Jasper war gerade in einem Bekleidungsgeschäft in Kailua-Kona und debattierte mit Bea über weitere Hawaiihemden, als er zufällig aus dem Schaufenster sah.
„Sieh doch!“ Er deutete auf einen jungen Mann und eine junge Frau, die gerade vorbeigingen. „Da sind sie ja! Und zusammen!“
Bea musste lächeln. „Tatsächlich! Penelope hat Wort gehalten und Craig aufgesucht. Komm, wir begrüßen sie.“
Jasper hielt seine Frau am Arm fest. „Nein, das können wir nicht tun. Sie dürfen nicht wissen, dass wir auf der Insel sind.“
Bea verzog das Gesicht. „Wo habe ich nur meinen Kopf? Ich habe doch glatt vergessen, dass wir uns auf Geheimmission befinden. Da darf ich meinen Sohn, den ich seit zwei Jahren nicht mehr gesehen habe, doch nicht einfach begrüßen!“
„Manchmal müssen Eltern zum Wohl ihrer Kinder Opfer bringen.“
„Danke schön, dass du mich an meine elterlichen Pflichten erinnerst.“
Jasper warf einen kurzen Blick auf das Hemd, über das er sich mit Bea gerade gestritten hatte. „Ich glaube, es ist meine Größe. Ich nehme es.“
„Dieses Hemd ist einfach zu grell. Es ist rot,
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