Julia Collection Band 55 (German Edition)
orange und auch noch blau. Ich möchte mit dir nicht so auf der Straße herumlaufen.“
„Dann kaufe dir lieber genauso ein Hemd, damit du zu mir passt.“
„Bist du verrückt geworden?“
„Nein. Das hat alles seinen Sinn. Je mehr wir wie typische Touristen aussehen, desto weniger werden Craig und Penelope uns erkennen. Wir brauchen noch Hüte und Sonnenbrillen. Dann können wir uns ganz frei bewegen und müssen uns keine Sorgen machen.“
Bea zog eine Augenbraue hoch. „Ach, nein? Ich habe eher die Sorge, dass man uns in dieser Aufmachung wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses festnimmt.“
„Das ist der Laden“, erklärte Craig.
„Wow!“ Mehr brachte Penelope nicht heraus, als sie vor dem prächtigen, bunten Schaufenster standen.
„Hi, Craig“, begrüßte ihn Sophie, die Geschäftsführerin.
Sie war um die fünfzig und hatte goldblondes Haar. Craig hatte früher neben ihr gewohnt und kannte sie von daher gut.
„Sophie, darf ich dir Penelope vorstellen. Sie ist gerade aus Chicago gekommen und braucht einen Badeanzug.“
„Wie schön. Einen Bikini oder einen Einteiler?“, fragte Sophie Penelope, die noch immer erstaunt das Schaufenster betrachtete. „Welche Farbe bevorzugen Sie?“
„Einen Einteiler. Über die Farbe habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht.“
Sophie betrachtete sie genau und mit Kennerblick. „Bei Ihrer Taille würde ich einen Bikini empfehlen. Aber ich habe auch Einteiler, die für Ihre Figur zugeschnitten sind.“
„Nehmen Sie ruhig einen Zweiteiler“, warf Craig ein.
Penelope warf ihm einen vielsagenden Blick zu. „Ich dachte mir schon, dass Sie Bikinis bevorzugen.“
„Ich zeige Ihnen erst mal, was wir haben.“ Sophie führte sie in den Laden.
Während Penelope sich die Kollektion von Bikinis anschaute, nahm Craig Sophie beiseite.
„Sie macht sich Gedanken wegen der Preise. Könntest du vorgeben, heute zum halben Preis zu verkaufen? Ich zahle die Differenz dann später.“
„Aber natürlich. Ist das deine neue Freundin?“
„Nein. Sie ist eine Bekannte von meinem Vater und wohnt ein paar Wochen in seinem Apartment.“
Das überraschte Sophie. „Hat dein Verhältnis zu deinem Dad sich denn verbessert?“
„Keinesfalls. Darum möchte ich dich auch bitten, in ihrer Anwesenheit weder von meinem neuen Haus noch von meinen Geschäften zu sprechen.“
„Okay. Wie ist denn dein neues Haus?“
„Da sieht’s noch ziemlich chaotisch aus. Ned arbeitet gerade den Fußboden auf.“
„Es wird bestimmt toll aussehen, wenn es erst einmal fertig ist. Gibst du eine Einweihungsparty?“
„Erst, wenn ich neue Möbel habe.“ Craig beobachtete, wie Penelope mit mehreren Badeanzügen zu ihnen kam.
„Die Umkleidekabine ist dort hinten“, erklärte Sophie.
„Und vergessen Sie nicht, uns die Modelle vorzuführen“, fügte Craig hinzu.
Penelope stieß einen tiefen Seufzer aus und verschwand in der Kabine.
„Sie ist wirklich kein Paradiesvogel, sondern eher der züchtige Typ. Eigentlich wollte sie sich nicht einmal im Badeanzug zeigen“, erklärte Craig, und Sophie lachte.
„Du wirst sie schon dazu bringen, dass sie sich dir hüllenlos zeigt.“
„An ihrem Körper bin ich nicht die Bohne interessiert“, stellte Craig klar. „Mein Vater hat sie gebeten, bei mir eine Bootsfahrt zu buchen. Ich möchte ihr nur das wirkliche Hawaiigefühl vermitteln. Vielleicht schaffe ich es sogar, sie ins Wasser zu bekommen und ihr das Schnorcheln beizubringen. Ich will nur ihren Horizont erweitern, mehr nicht.“
Sophie lachte erneut. „Ihren Horizont wirst du bestimmt erweitern. Ich kann mich noch gut an all die Mädchen erinnern, die früher bei dir ein und aus gegangen sind. Sie wirkten immer, als hätte sie durch dich eine ganz neue Welt kennengelernt.“
Craig, der genau wusste, worauf Sophie anspielte, sah sie entsetzt an. „Daran denke ich nun wirklich nicht. Sie ist überhaupt nicht mein Typ. Ja, sie ist nett, aber viel zu behütet. Sie hat keine Ahnung, wie der Rest der Welt aussieht.“
In diesem Moment öffnete sich die Tür der Umkleidekabine, und einen blauen Strandrock um die Hüften geschlungen, der gut zu ihrem Bikini passte, trat Penelope zögernd heraus. Craig hielt den Atem an. Ihre Haut schimmerte wie Elfenbein, als ob sie sich niemals gesonnt hätte. Ihre Figur war schlank und anmutig. Die Brüste waren zwar klein, wirkten in dem knappen Bikinioberteil aber äußerst reizend. Craig musste sich eingestehen, dass sie wirklich sehr
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