Julia Collection Band 55 (German Edition)
um ihre Aufmerksamkeit zu erregen, und sie hob den Kopf aus dem Wasser.
„Da drüben kommt ein Picassofisch.“
„Aha.“
Penelope wollte sich schnell wieder den Schnorchel in den Mund stecken, da warf eine Welle sie von der Luftmatratze. Im nächsten Moment trieb sie, wild um sich schlagend, auf dem Rücken.
Craig schnappte sich die Luftmatratze und half Penelope wieder hinauf.
„Danke“, sagte sie außer Atem.
„Geht’s wieder?“
„Ja.“
„Wollen wir Schluss machen?“
„Nein!“
„Braves Mädchen! Sitzt der Schnorchel wieder?“
Sie nickte. So blieben sie schließlich noch weitere fünfundvierzig Minuten in der Bucht, bis Craig Penelope erneut antippte.
„Ich denke, fürs erste Mal ist das jetzt genug. Ich bringe uns zum Katamaran zurück, okay?“
Penelope gab nickend ihr Einverständnis, obgleich sie viel lieber noch geblieben wäre. Aber mittlerweile taten ihr die Arme weh, und das Mundstück des Schnorchels begann sie zu stören.
Am Katamaran nahm Craig ihr die Luftmatratze ab und half ihr auf die Leiter. Der Seegang war ein wenig heftiger geworden, und sie hatte Schwierigkeiten, an Bord zu gelangen. Doch mit Craigs Hilfe gelangte sie schnell an Deck.
Craig half ihr auch aus der Schwimmweste. „Das nasse T-Shirt sollten Sie jetzt besser ausziehen.“
Sie tat, wie ihr geheißen, und er reichte ihr ein großes weißes Handtuch, das sie sich um die Schultern schlang. Penelope beobachtete, wie nun er sich abtrocknete. Sein kräftiger Oberkörper und die breiten Schultern waren ihr schon vor dem Schnorcheln aufgefallen, und für einen Moment hatte sie sogar ihre Angst vor dem Wasser vergessen.
Während er fortfuhr, seine Hüften und die muskulösen Oberschenkel abzutrocknen, folgte sie mit den Augen den Bewegungen des Handtuchs an seiner blauen Badehose, um dann verlegen zur Seite zu schauen. Er würde sich zwar gut in einem Kalender für Bademoden machen und war bestimmt auch eine Sensation im Bett, aber zu einem regelmäßigen Einkommen hatte er es noch nicht gebracht. So aufregend männlich er auch wirkte, so war er doch keinesfalls der Typ Mann, nach dem sie sich sehnen sollte.
Andererseits hatte sie auch noch nie eine Sensation im Bett erlebt. Das musst du auch nicht, wies sie sich selbst zurecht, legte ihr Handtuch neben sich und fuhr mit der Hand durch ihr Haar.
„Sehen Sie?“, rief Craig, der sie betrachtete. „Ihr Haar ist kaum nass geworden.“
„Stimmt.“ Sie war freudig überrascht.
„Die Luftmatratze hat Sie an der Oberfläche gehalten. Beim nächsten Mal sollten wir es einmal ohne versuchen. Es ist einfach angenehmer, und man hat mehr Bewegungsfreiheit.“
„Mir wäre es lieber, wenn das Mundstück angenehmer wäre.“ Sie rieb sich die Mundwinkel. „Mein Mund brennt ganz schön.“
Als Penelope aufblickte, sah sie, dass Craig auf eine seltsame Weise auf ihre Lippen schaute.
„Dagegen weiß ich ein gutes Mittel“, flüsterte er mit rauer Stimme.
„Ein Mittel?“ Seine Worte hatten eine hypnotische Wirkung auf sie, und sie stand wie gebannt da.
„Lippenmassage“, murmelte er.
Im nächsten Moment hatte er ihre Oberarme umfasst und zog sie an sich. Plötzlich presste er seine Lippen auf ihre. Sie waren warm und fest, und Penelope teilte sie instinktiv, als Craig sanft, aber beharrlich Druck ausübte.
Die Knie wurden ihr weich, und als er den Kuss schließlich beendete, rang sie nach Atem. „Gehört das zu Ihrem normalen Angebot?“
„Nein. Das war umsonst.“
Trotz seiner Frechheit musste sie lächeln, und sie hoffte, dass er dadurch nicht merkte, wie durcheinander sie war. „Sie kennen sich wohl nicht nur mit Booten aus.“
„Stimmt genau. Obwohl Sie eine neue Herausforderung für mich sind.“
„Denken Sie nicht einmal daran.“
In seinen Augen schien ein wildes Feuer zu brennen, und ihr Herz schlug immer schneller. Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. Was war nur auf einmal über ihn gekommen? Oder benahm er sich immer so, wenn er mit einer Frau allein an Bord war?
„Sie sollten sich besser mit Sonnencreme einreiben“, riet er ihr und trat einige Schritte zurück. „Die Creme von vorhin ist jetzt abgewaschen.“ Er holte eine Tube aus seiner Sporttasche, gab etwas davon auf seine Finger und schmierte die Creme spielerisch auf ihre Nasenspitze.
Lachend verrieb sie die Creme auf dem Gesicht. Sie nahm die Tube und begann, sich am ganzen Körper einzureiben. Craig betrachtete sie fasziniert. Bei seinem Blick kam sie sich sehr
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