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Julia Collection Band 55 (German Edition)

Julia Collection Band 55 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 55 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Herter
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hatte sie ihn ja doch falsch eingeschätzt, aber als sie ihn in der Ferienwohnung getroffen hatte, war er auf jeden Fall obdachlos und hungrig gewesen. Und er schien viel freie Zeit zu haben, was dagegen sprach, dass er dauerhaft arbeitete. Andererseits wusste sie natürlich nicht, woher er die neuen Sachen hatte, die er heute trug. Dieser Mann war ihr ein Rätsel – ein sehr interessantes Rätsel. Penelope musste sich erst wieder daran erinnern, dass sein Privatleben sie überhaupt nichts anging.
    Plötzlich bemerkte sie, dass Craig sich immer wieder umdrehte. Als er sie schließlich ansah, wirkte er irgendwie verwirrt.
    „Ich habe ja schon viel komisch gekleidete Touristen gesehen, aber das Paar hinter uns schlägt alles.“
    Penelope riskierte einen Blick und entdeckte ein älteres Pärchen, das einige Meter hinter ihnen ging. Der Mann und die Frau trugen grellbunte Hawaiihemden, riesige Strohhüte und riesige Sonnenbrillen. Bei dem Anblick musste sie kichern. „Ich glaube, die haben es mit der Inselmode etwas übertrieben. Na, wenigstens haben sie keine Kameras um den Hals hängen.“
    „Stimmt. Komisch, ich glaube, ich habe die beiden vorhin schon mal gesehen. Sie haben uns vorhin in der Boutique beobachtet. Ob die uns wohl verfolgen?“
    „Warum sollten sie das tun? Kennen Sie die beiden?“
    „Nein. Vielleicht leide ich nur an Verfolgungswahn.“ Craig wirkte ein wenig bedrückt. „Manchmal denke ich sogar, dass mich ein weißer Wagen verfolgt.“
    „Sie werden verfolgt? Warum? Haben Sie vielleicht mit jemandem Ärger?“ Bei seinem lockeren Lebenswandel konnte es gut sein, dass er in dunkle Geschäfte verwickelt war.
    „Nicht, dass ich wüsste.“
    „Sie scheinen eine Menge Freunde hier zu haben.“ Und alles Frauen, fügte sie in Gedanken hinzu.
    „Ich habe auf allen Inseln Freunde. Immerhin lebe ich seit über zehn Jahren hier. Und soweit ich weiß, habe ich keine Feinde. Vielleicht bilde ich mir das alles nur ein.“
    „So wird es wohl sein. Wo wollen wir essen?“
    „Es gibt ein ausgezeichnetes Fischrestaurant am anderen Ende der Stadt. Ich kenne den Besitzer. Lassen Sie uns zum Wagen gehen, ich zeige Ihnen dann den Weg.“
    Sie erreichten das Restaurant um kurz nach fünf. Craig machte sie mit dem Besitzer bekannt, und sie bekamen ein hervorragendes Abendessen serviert. Von der Terrasse des Restaurants aus hatte man einen wunderbaren Ausblick übers Meer, und Craig erzählte Penelope von den verschiedenen Fischen, die man beim Schnorcheln beobachten könnte. Besonders der hawaiianische Name eines dieser Fische hatte es ihm angetan – Humuhumunukunukuapua’a . Aber als sie ihn bat, den Namen zu buchstabieren, verhaspelte selbst er sich.
    „Er hat allerdings auch einen Namen, den man sich leichter merken kann“, erklärte er schließlich. „Der Picassofisch, wegen seiner wilden Farbgebung.“
    „Ich fürchte, ich muss zugeben, dass ich langsam neugierig werde. Aber wahrscheinlich werde ich bei dem Versuch ertrinken.“
    „Das würde ich doch nicht zulassen“, versicherte Craig mit fester Stimme. „Sie können eine Schwimmweste tragen, oder wir nehmen eine Luftmatratze. Wenn Sie möchten, auch beides.“
    „Ich werde darüber nachdenken.“
    Als sie später um die Rechnung bat, stellte Penelope zu ihrer Überraschung fest, dass auch das Restaurant im Moment Sonderpreise anbot und sie nur halb so viel bezahlen musste, wie sie gedacht hatte. Erstaunlich war nur, dass es auf Hawaii offenbar niemand für nötig erachtete, mit seinen Sonderangeboten Werbung zu machen.
    Craig bedankte sich bei ihr, und sie verließen das Restaurant.
    An der Tür hielt sie ihn am Arm fest. „Schauen Sie, an dem Tisch in der Ecke sitzt wieder dieses ältere Pärchen mit den knalligen Hawaiihemden.“
    „Dann sollten wir schnell verschwinden“, sagte er grinsend.
    Also eilten sie zu ihrem Wagen und fuhren in die Wohnung zurück.
    „Kannst du sie sehen?“, fragte Jasper, der sich nach Penelopes Mietwagen umsah.
    „Ich kann überhaupt nicht richtig sehen“, antwortete Bea. „Außerdem hast du zu viele Wagen zwischen uns gelassen.“
    „Ich will nicht von ihnen entdeckt werden.“
    „Ich konnte nicht einmal erkennen, was ich im Restaurant gegessen habe“, beschwerte sich Bea in ungewöhnlich scharfem Ton. „Und nur, weil ich diese dumme Sonnenbrille aufbehalten musste. Und aufessen durfte ich auch nicht, weil wir sie ja wieder verfolgen mussten. Dieser Urlaub ist nicht sehr erholsam.“
    „Da, sind

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