Julia Collection Band 55 (German Edition)
Oberkörper an ihre Brüste drückte. Seine Körpertemperatur war eindeutig gestiegen.
Endlich trafen sich ihre Lippen. Er küsste sie so verlangend, dass sie an nichts mehr dachte und gar nicht anders konnte, als seine Küsse voller Hingabe zu erwidern. Sie spürte seine wachsende Erregung und fühlte sich gleichzeitig begierig und ängstlich.
Langsam ließ er seine Hände tiefer gleiten. „Jetzt“, flüsterte er rau.
Mit einem Mal war ihr Kopf wieder klar. „Das ist Wahnsinn! Das können wir nicht machen!“ Entsetzt über ihr eigenes Verhalten, schob sie ihn heftig weg. „Ich kenne dich doch kaum. Und wir haben nicht einmal Verhütungsmittel dabei. Meinst du denn, ich möchte schwanger aus dem Urlaub zurückkommen?“ Ihre Hand zitterte, als sie sich über die Lippen fuhr, die noch von seinen Küssen brannten. „Himmel, du bist Jaspers Sohn! Ich sollte lediglich nach dir sehen und nicht mit dir schlafen!“
Craig starrte sie entgeistert an. Sein Atem ging stoßweise. Doch die Erwähnung seines Vaters ernüchterte ihn schnell. Er rieb sich die Augen und richtete seinen Blick aufs Meer, um sich abzulenken. „Du hast ja recht. Tut mir leid. Ich weiß selbst nicht, was in mich gefahren ist. Es ist einfach mit mir durchgegangen. Wahrscheinlich, weil es eine Weile her ist, dass ich mit einer Frau zusammen war.“
Penelope bückte sich nach ihrem Bikinioberteil. Seine Eröffnung war für sie ein Schlag. Denn einige Momente lang hatte sie doch tatsächlich geglaubt, sie persönlich sei der Grund für Craigs Leidenschaft. Nun stellte sich heraus, dass er lediglich sexuell ausgehungert war und sie gerade zur Hand gewesen war. Jede andere Frau in einem Bikini hätte es auch getan.
Aber als Penelope nun mit zitternden Fingern versuchte, das Bikinioberteil wieder zu schließen, wünschte sie sich sekundenlang dennoch, sie hätte Craig nicht zurückgewiesen. Jetzt würde sie niemals wissen, wie es mit ihm gewesen wäre.
Was war bloß mit mir los? fragte sich Craig, als er zum Steuerrad des Katamarans ging. Penelope war eine Bekannte seines Vaters. Das allein hätte ausreichen sollen, die Finger von ihr zu lassen. Dagegen waren sie kurz davor gewesen, Opfer der Kuppeleiversuche seines Vaters zu werden. Dabei war das Dümmste, was er tun konnte, eine Affäre mit dieser Frau zu beginnen – und dann auch noch ohne Verhütungsmittel. Sonst achtete er doch immer darauf, ein solches Risiko zu vermeiden. Wieso benahm er sich auf einmal so unbedacht?
Penelope war unbefangen, fast naiv, dann wieder erstaunlich mutig. Sobald er nur in ihrer Nähe war, brannte er darauf, mehr von ihr zu erfahren. Diese verdammte Neugier hatte ihn nun sogar dazu getrieben, herauszufinden, ob sie als Liebhaberin auch so anregend war.
Seit einem guten Jahr war er an Frauen und Sex nicht mehr sonderlich interessiert. Er konnte sich nicht erklären, warum, aber es war nun einmal so. Doch bei Penelope kam er sich wieder wie achtzehn vor, voller Energie und Lebenslust. Dabei spornte sie ihn nicht an, lehnte sich auch nicht provokant an seine Schulter und flüsterte ihm auch keine Schlüpfrigkeiten ins Ohr. Penelope besaß einfach Klasse und eine gewisse innere Schönheit, die er seit Langem bei Frauen vermisste.
Außerdem wusste sie nicht, dass er reich war. Die Tatsache, dass er der Sohn von Jasper Derring war, machte es ihr eher schwerer, ihm unbefangen zu begegnen. In Wahrheit hielt sie ihn sogar für einen Herumtreiber. Einen „Strandpenner“ hatte sie ihn genannt.
Das war auf der einen Seite zwar unglücklich, stellte andererseits aber eine Erleichterung dar. Er hatte in seinem Leben genug Mitgiftjägerinnen kennengelernt, und selbst unter den einheimischen Frauen sprach sich allmählich herum, wie erfolgreich er mittlerweile war. Penelope schien sich ganz einfach von seiner Person angezogen zu fühlen, sonst hätte sie seine Küsse wohl kaum mit so viel Enthusiasmus erwidert. Sie war so angenehm anders als ein gewisser Typ Frau, der ihm zunehmend auf die Nerven ging.
Zu schade, dass er Penelopes Gegenwart nicht länger genießen konnte. Aber sein Verstand sagte ihm, dass er es beenden musste. Er hatte verdammtes Glück gehabt, dass sie ihn zurückgewiesen hatte.
Jasper starrte durch sein Fernglas und versuchte, einen weiteren Blick auf die Personen auf dem Katamaran zu erhaschen. Er befand sich auf einem Höhenzug, von dem aus man die ganze Bucht überblicken konnte. Bea stand neben ihm und genoss die schöne Landschaft. Jasper war
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