Julia Collection Band 55 (German Edition)
als sich herausstellte, dass er nicht in der Lage war, für sie und das Kind zu sorgen, ging alles in die Brüche. Er hat sie belogen, Versprechen gebrochen und sie schließlich verlassen. Er hat ihr Leben ruiniert.“
Entschlossen ging Craig hinter den Tresen und packte Penelope bei den Schultern. „Ich bin nicht dein Vater.“
„Du bist genau wie er!“
„Ich liebe dich und werde immer für dich sorgen.“
„Nein. Es wird darauf hinauslaufen, dass ich dich unterstützen muss. Und wie sollte ich das machen? Brauchen sie in Kailu-Kona noch ein Handarbeitsgeschäft? Am Ende müsste ich T-Shirts verkaufen.“
Craig schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Du kannst arbeiten, wenn du möchtest, aber du musst es nicht. Du kannst deine Zeit auch ausschließlich damit verbringen, das Haus einzurichten – oder dich nur um unsere Kinder kümmern.“
Jetzt musste sie lachen. „Du willst Vater werden?“
Er grinste sie verlegen an. „Irgendwie gefällt mir die Idee immer besser. Solange du ihre Mutter bist, werde ich auch kleine Schreihälse ertragen, die mich Daddy nennen, wenn ich von der Arbeit komme.“
Auch wenn er ganz ernsthaft wirkte, warum sollte sie ihm trauen? „Von welchem Arbeitsplatz würdest du denn kommen?“
„Aus meinem Büro.“
„Welches Büro?“
Er atmete voller Ungeduld aus. „Das erzähle ich dir später. Jetzt möchte ich nur wissen, ob du mich heiraten willst.“
„Nein.“
„Aber du liebst mich doch.“
„Ja, aber ich will dich nicht heiraten.“
Sein entsetzter Gesichtsausdruck tat ihr körperlich weh.
„Kommst du dann wenigstens mit mir nach Hawaii und lebst mit mir?“
„Mit dir leben?“
„Ja, mein Haus und mein Leben mit mir teilen.“
„Ach, Craig.“ Sie schüttelte traurig ihren Kopf. „Ich weiß ja, dass ich zu schnell mit dir ins Bett gegangen bin, denn eigentlich bin ich recht viktorianisch eingestellt. Auf Dauer würde ich nicht so leben können.“
„Eben, und ich auch nicht. Es wäre, als ob wir uns gegenseitig nicht vertrauen würden. Außerdem möchte ich, dass unsere Kinder meinen Namen tragen.“
„Natürlich, so sollte es eigentlich auch sein.“
„Okay. Wenn wir also zusammenleben wollen, müssen wir heiraten. Richtig? Ist doch logisch.“
„Bei dir hört jede Logik auf. Du musstest mich auf dem Boot nur küssen, und schon war es um mich geschehen.“
Seine Augen strahlten. „Schön. Dann sollte ich meinen Antrag wiederholen.“ Er nahm ihre Hände und zog sie an sich.
„Nein.“ Sie unternahm einen zaghaften Versuch, sich ihm zu entziehen, bekam aber gleichzeitig weiche Knie. „Bitte nicht“, hauchte sie, als er zart eine ihrer Brüste umfasste. Dann trafen sich ihre Lippen, und sie schloss vor Verzückung die Augen. Sie hatte keine Kraft mehr, ihm zu widerstehen. Sie würde die Fehler ihrer Mutter wiederholen. Aber was war das alles, verglichen mit dieser heißen Leidenschaft, die sie in seiner Umarmung erlebte?
„Ich liebe dich“, flüsterte er heiser. „Ich begehre dich. Du musst mich einfach heiraten. Siehst du denn nicht, dass wir zusammengehören?“
„Die Menschen treffen immer wieder dumme Entscheidungen und müssen dann mit den Folgen leben.“
„Was für eine dumme Entscheidung triffst du denn?“
Sie ließ den Kopf gegen seine Brust sinken. „Ich weiß es nicht. Es ist nicht fair, wenn du mich mit Küssen und Zärtlichkeiten beeinflusst. Du weißt, wie du mich zu nehmen hast. Ich werde dann einfach schwach.“
„Dann gib dich dem doch einfach hin. Sag mir, dass du mich heiraten wirst. Bitte.“
Ihre Finger umklammerten den Kragen seines Hemdes. Sie war gerade dabei, den größten Fehler ihres Lebens zu begehen. Wahrscheinlich würde sie unglücklich werden, aber sie liebte ihn. Er hatte ihr sogar gesagt, dass er sie auch liebe, und das hatte er vorher nie getan. Vielleicht gab es doch noch Hoffnung.
„Ich werde dich heiraten“, sagte sie leise.
Er stieß einen Jubelschrei aus und drückte sie so fest an sich, dass ihr die Luft wegblieb.
„Du wirst es nicht bereuen! Ich werde mein Bestes geben, dich glücklich zu machen.“
Einen langen Moment küssten sie sich. Penelope fühlte sich wie in Trance, jetzt, da sie eingewilligt hatte, Craigs Frau zu werden. Gleichzeitig schlug ihr Herz vor Glück wie verrückt, und sie fühlte sich nach den quälenden letzten Wochen der Einsamkeit befreit.
„Wie schnell kannst du den Laden verkaufen?“, fragte Craig, als ob er sich schon alles zurechtgelegt
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