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Julia Collection Band 55 (German Edition)

Julia Collection Band 55 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 55 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Herter
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so sehr musste sie sich auf ihre Stickerei konzentrieren, als plötzlich die Tür geöffnet wurde. Endlich ein Kunde. Sie drehte sich zur Tür.
    Der Mann stand nur wenige Meter von ihr entfernt und sah sie unsicher an. Der Stickrahmen mit der Nadel fiel ihr aus den Händen.
    „Craig!“ Sie traute ihren Augen nicht.
    „Arbeitest du an einem neuen Bild?“ Er hob den Rahmen auf. „Machst du neuerdings Fehler? Erstaunlich. Du kannst jetzt aufhören, Odysseus ist zurück.“
    „Was, was tust du hier?“ Sie achtete nicht auf seine wirren Worte. Seine Anwesenheit brachte sie völlig aus dem Gleichgewicht. Hatte sie vielleicht schon Halluzinationen? Da bemerkte sie seine Aufmachung, und ihre Verwirrung nahm noch zu. Er trug nicht nur einen Schlips, sondern auch ein maßgeschneidertes graues Jackett. Woher hatte er diese Sachen? Und warum trug er sie überhaupt?
    „Ich bin gestern hergeflogen. Ich musste dich sehen, sehen, wie es dir geht.“ Er wirkte todernst.
    „Ich bin nicht schwanger, wenn es das ist, was dich beschäftigt“, versicherte sie schnell. „Alles ist in Ordnung.“
    Er schaute zu Boden, aber ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Vielleicht haben wir das nächste Mal ja mehr Glück.“
    Das nächste Mal? „Wovon redest du?“
    Er räusperte sich. „Ich kann das nicht besonders gut. Ich bin noch nie in einer solchen Situation gewesen.“
    „Was für eine Situation? Warum bist du hier? Ich habe nicht damit gerechnet, dich je wiederzusehen. Ich wollte dich auch gar nicht mehr sehen.“ Plötzlich kam ihr ein trauriger Gedanke. Er war doch nicht etwa wegen einer Beerdigung in Chicago. „Sind deine Eltern in Ordnung?“
    Die Frage überraschte Craig. „Das denke ich doch“, antwortete er achselzuckend. „Ich war noch nicht bei ihnen. Ich wollte erst zu dir.“
    „Aber wieso?“
    „Ich habe lange nachgedacht, und ich möchte, dass du mich heiratest.“
    Penelope zuckte zusammen. Ihr dröhnte der Kopf. „Himmel, Craig, bist du verrückt geworden?“
    „Nun, irgendwie schon. Verrückt vor Liebe zu dir. Seitdem du mich verlassen hast, ist nichts mehr, wie es einmal war. Ich kann nicht mehr schlafen, ich habe abgenommen, ich arbeite wie ein Wilder, aber es nützt nichts. Das Haus wirkt so leer. Mein ganzes verdammtes Leben ist so leer. Ich brauche dich bei mir, um glücklich zu sein.“
    „Mein Leben ist auch durcheinander“, gab sie verärgert zurück. „Aber zu heiraten wäre eine schlechte Lösung. Die Dinge würden nur noch schlimmer werden.“
    Er runzelte die Stirn und beugte sich über den Ladentresen. „Warum würde es schlimmer werden?“
    „Weil du wie mein Vater bist. Ein Charmeur, der keinen festen Job hat und der keine Versprechen einhält.“
    „Dein Vater?“ Plötzlich erinnerte Craig sich. „Stimmt, du erwähntest die unglückliche Ehe deiner Eltern. Aber das bedeutet doch nicht, dass es bei uns genauso enden wird.“
    „Nein? Deine Vorstellung von Arbeit ist, bei anderen Leuten einzuhüten. Eine tolle Arbeit!“ Sie lachte laut auf. „Was machst du? Staub wischen? Die Lichter ausmachen?“
    Craig rieb seinen Nasenrücken. „Es stimmt schon, dass man immer bei der Wahrheit bleiben sollte. Ich hätte dir nicht vormachen sollen …“ Er blickte ihr in die Augen. „Ich hüte bei niemandem ein, Penelope. Das Haus gehört mir.“
    „Es gehört dir?“, fragte sie zweifelnd.
    „Wenn du willst, kann ich dir den Grundbucheintrag zeigen. Aber es ist doch gar nicht wichtig, was ich besitze oder wie viel Geld ich habe. Es geht doch darum, was ich fühle …“
    „Wie kannst du so etwas sagen? Natürlich ist das wichtig!“
    „Lass das doch mal beiseite und sei ganz ehrlich. Liebst du mich?“
    Sie starrte auf ihre Hände, während ihre Augen sich mit Tränen füllten, und schwieg.
    „Du sagtest einmal, du liebst mich. Ich weiß, dass es in einem ekstatischen Moment geschah, aber ich habe dir geglaubt. Ich denke nicht, dass du mir da etwas vorgemacht hast. Ich denke, dass es aus dem Herzen kam.“
    Die Tränen strömten ihr jetzt die Wangen herunter, und sie wischte sich übers Gesicht. „Ja, ich liebe dich. Aber das ist kein guter Grund, um zu heiraten.“
    „Kein guter Grund? Der beste von allen!“
    „Begreifst du denn nicht, dass es nicht von Dauer wäre?“
    „Nein! Ich liebe dich doch auch. Wieso wäre es da nicht von Dauer?“
    „Erst einmal kennen wir uns kaum. Meine Mutter hat auch überstürzt geheiratet, aus Angst, diesen Mann wieder zu verlieren. Doch

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