Julia Collection Band 55 (German Edition)
würde.
„Von welchen?“
„Zum Beispiel, ob Jennifer sich bereit erklärt, mich erneut zu unterstützen. Ich kann mir nicht vorstellen, es ohne sie zu machen.“ Er bemühte sich, scherzhaft zu klingen.
„Und würden Sie es noch einmal tun?“, fragte der Reporter Jennifer, die immer verdutzter dreinblickte.
„Ich denke, das werde ich im Juni entscheiden.“
„Wirst du nicht“, murmelte Charles.
„Wie bitte?“ Der Reporter hatte ihn gehört.
„Eine schlechte Angewohnheit. Manchmal rede ich mit mir selbst.“
Der Reporter musste lachen. „Ah ja.“ Dann blickte er direkt in die Kamera. „Das waren die neusten Nachrichten aus dem Schaufenster von Derring’s. Keine Sorge, wir werden Sie unterrichten, sobald Jennifer eine Entscheidung getroffen hat.“
Man verabschiedete sich voneinander, und das Fernsehteam verschwand wieder.
Noch außerhalb des Sichtbereiches des Fensters, legte Jennifer die Hand auf Charles’ Arm. „Was sollte das mit der neuen Aktion im Juni? Du weißt doch, dass ich es nicht machen werde. Ich werde dann noch nicht einmal mehr für Derring’s arbeiten.“
„Noch bist du aber hier, und mir bleibt die Hoffnung.“
„Du willst, dass ich bleibe?“
„Aber natürlich!“
„Wieso? Ist es nicht einfacher für uns, wenn ich gehe?“
„Nein, bestimmt nicht.“
Nachdenklich legte sie einen Finger auf ihre Lippen. „Warum hast du ihm erzählt, dass du mit mir gern eine Romanze hättest? Ist das wieder ein Köder für die Presse?“
„Nein, Jenny. Das interessiert mich nicht mehr. Mir geht es nur um dich und mich.“
„Was bedeutet dann die Werbeaktion im Juni, die du nur durchführen willst, wenn ich mitmache? Denkst du, du kannst den Erfolg des Weihnachtsgeschäftes wiederholen? Ich werde jedenfalls nicht dabei sein! Und hör auf, mir Honig um den Bart zu schmieren. Mich kannst du nicht täuschen. Ich bin nicht mehr so naiv wie noch vor einer Woche.“
„Jennifer …“ Er griff nach ihrem Arm, aber sie trat einen Schritt zurück.
„Fass mich nicht an! Ich weiß nicht, was du noch von mir willst.“ Ihre Stimme zitterte. „Ich habe hier mitgemacht, obwohl ich von Anfang an dagegen war. Ich habe mich mit dem Fernsehen arrangiert und es zugelassen, dass alle Welt mutmaßt, wir hätten eine Romanze miteinander. Ich habe sogar mit dir geschlafen! Und jetzt erwartest du ernsthaft von mir, das alles im Juni noch einmal mitzumachen? Was ist mit mir? Ich bin keine Schauspielerin. Ich kann nicht spielen, was ich nicht mehr fühle!“
„Okay!“ Charles’ Stimme klang rau. „Geh, wenn du willst. Geh gleich morgen. Ich stelle dir auch ein gutes Zeugnis aus.“
Sie nickte und zog die Nase hoch. „Danke. Es tut mir leid, dass alles so enden musste.“
Charles schwieg, aber sein Herz schrie: Es ist noch nicht zu Ende, Jenny !
„Kann ich tatsächlich morgen gehen? Oder muss ich die übliche Kündigungsfrist von zwei Wochen einhalten?“
„Ich will dich nicht aufhalten, wenn du es partout hier nicht mehr aushältst.“ Wie gern hätte er sie in seinen Armen gehalten, aber er wusste, dass sie es nicht zulassen würde. Er blickte kurz auf seine Uhr. „Zeit für die Pause. Lass dir dein Make-up auffrischen.“
Sie starrte ihn an, und ihm war, als würde ihr Blick ihn wie ein Schwert durchbohren. „Du bist böse auf mich, nicht wahr?“
„Ja“, gab er zu, obwohl seine wirklichen Gefühle wenig mit Ärger zu tun hatten. Wieso konnte er seinen verdammten Stolz nicht herunterschlucken und sie einfach bitten zu bleiben?
„Ich wollte dich nicht verärgern.“ Sie schaute ihn so offen an, dass ihm ganz anders wurde. Es tat ihm in der Seele weh, sie so leiden zu sehen. „Ich kann mit dieser Situation nicht umgehen. Das ist alles. Ich weiß, dass du möchtest, dass wir Freunde bleiben, aber ich kann nicht. Tut mir leid, wenn ich dich enttäusche.“
So, wie sie ihn ansah, hätte er schwören können, dass sie ihn liebte. Sie legte offensichtlich großen Wert darauf, dass er nicht schlecht von ihr dachte. Er musste einen Weg finden, etwas Zeit zu gewinnen.
„Denk an dein Make-up.“
Niedergeschlagen verließ sie das Schaufenster. Charles folgte ihr, um ihr zu sagen, dass er nicht so grob zu ihr hatte sein wollen, aber dann stieß er mit jemandem zusammen.
„Tag, Dad! Wo warst du nur? Ich habe die ganze Zeit versucht …“
„Ich weiß. Ich habe mich absichtlich nicht gemeldet. Du hast eine ganze Menge Blödsinn gemacht.“
Charles konnte kaum glauben, was er da
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