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Julia Collection Band 55 (German Edition)

Julia Collection Band 55 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 55 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Herter
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zuzustimmen!“
    „Du würdest jedenfalls die Testamentsklausel erfüllen. Und es wäre ja auch nur für ein Jahr.“
    „Das ist einfach lächerlich.“
    „Es könnte doch während der zwölf Monate stattfinden, die du am Puget Sound verbringst. Zwei Vögelchen auf einem Felsen. Das wäre doch optimale Zeitausnutzung. Dann würdest du deiner wissenschaftlichen Verpflichtung nachkommen, dem Institut zu fünfhunderttausend Dollar verhelfen und gleichzeitig die Testamentsklausel erfüllen. Und wenn du dein Erbe erhältst, kannst du es ohne Umschweife der Wissenschaft schenken. Sieh es doch mal so: Du würdest der Welt einen echten Dienst erweisen.“
    Jake ließ seinen Blick über den schneebedeckten Campus schweifen. Sein Vater wusste schon, wie er ihm die Sache schmackhaft machen konnte. „Das ist Bestechung. Du versuchst nur, mein Leben zu kontrollieren!“
    „Nur für ein Jahr.“
    „Das sind genau 365 Tage zu viel.“
    „Sie ist eine tolle junge Frau, Jake.“
    „Wenn sie so eine tolle Frau ist, wieso will sie dann jemanden heiraten, den sie noch nie gesehen hat?“
    „Sie hat einige Rückschläge erlitten. Außerdem habe ich ihr eine Million Dollar geboten.“
    „Eine Million? Jetzt wird mir alles klar. Für eine Million Dollar würden viele Frauen selbst den größten Trottel heiraten!“
    „Das ist wohl richtig. Aber sie ist etwas Besonderes. Ich denke, du wirst wunderbar mit ihr auskommen.“
    „Das heißt also, dass sie schon zugestimmt hat?“
    „Nein, noch nicht. Ich habe ihr gesagt, sie soll sich mein Angebot in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Und genau das tut sie. Aber ich denke, sie wird sich bald melden.“
    Offenbar hatte sein Vater eine regelrechte Goldgräberin aufgegabelt. Jasper mochte sie ja mögen, aber er, Jake, sah die Sache nüchterner. „Wenn ich diese Frau heiraten soll, dann hätte ich gern vorher ihre Telefonnummer, damit ich selbst mit ihr sprechen kann. Das ist doch nur fair, immerhin soll ich mit ihr zusammenleben.“
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. „Na gut“, stimmte Jasper schließlich zu. „Wahrscheinlich wird sie auch mit dir reden wollen. Hast du einen Stift parat?“
    Jake schrieb sich die Nummer auf. „Danke, Dad. Ich werde sie sofort anrufen.“
    „Nein, sie wird bis abends auf der Arbeit sein. Ich würde sie nach 21 Uhr oder am Montag anrufen, weil das ihr freier Tag ist.“
    Das verwunderte Jake. „Was macht sie denn?“
    „Sie ist Kellnerin.“
    Das überraschte Jake. „Dad, erkläre mir bitte, was eine Kellnerin und ein Meteorologe gemeinsam haben.“
    „Ihr beide könntet gut etwas Sonnenschein in eurem Leben gebrauchen.“
    Jake konnte sich gut vorstellen, was sein Vater darunter verstand. „Und du meinst, mit dieser Kellnerin käme Sonne in mein Leben?“
    „Du kennst sie noch nicht. Manche Männer kriegen einen ganz verträumten Blick, wenn sie ihnen nur ein Glas Wasser serviert.“
    „Wenn sie so wunderbar ist, wieso sollte sie dann einen verstaubten Universitätsprofessor heiraten wollen, eine Million hin oder her? Sie könnte sich doch ohne Weiteres selbst einen Millionär angeln.“
    „Weil sie nicht der Typ für so etwas ist. Sie ist nicht wirklich hinter dem Geld her. Sie hat ein gutes Herz.“
    Jake musste laut loslachen. „Sie will also einen wildfremden Mann aus reiner Freundlichkeit heiraten?“
    „Ruf sie an, und frag sie selbst. Dann kannst du dir ja selbst einen Eindruck verschaffen.“
    „Gut. Das werde ich. Wie heißt sie denn?“
    „Cheri Weatherwax.“
    „Soll das ein Scherz sein?“
    „Nein, so heißt sie wirklich. Darum bin ich auch darauf gekommen, dass sie für dich bestimmt sein könnte.“
    Jake rieb sich das Kinn und legte auf. Er hatte kein Interesse, sich über Bestimmung zu unterhalten. Je älter sein Vater wurde, desto mehr liebte er es, über Dinge wie Schicksal und Bestimmung zu reden. Irgendwann musste er seinen Vater einmal fragen, wieso das Schicksal, wenn es denn existierte, andauernd seine Hilfe benötigte.
    An diesem Abend saß Jake auf seiner Couch und sah fern. Er hatte den Nachrichtenkanal angestellt. Neben ihm schnurrte Dude, sein großer schwarz-weiß getigerter Kater. Aber Jake hatte keine Augen für den Fernseher. Er fragte sich die ganze Zeit, ob er Cheri anrufen sollte.
    Um 21 Uhr 30 rang er sich endlich durch, die Nummer zu wählen, die er von seinem Vater erhalten hatte.
    „Hallo?“ Die weibliche Stimme am anderen Ende der Leitung klang müde.
    „Ist dort Cheri

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