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Julia Collection Band 55 (German Edition)

Julia Collection Band 55 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 55 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Herter
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mehr begehrt. Sie wollte, dass er sie in die Geheimnisse der körperlichen Liebe einweihte, und er verweigerte ihr dies. Er klammerte sich an ihr Abkommen, als ob dieses Abkommen etwas an der starken, körperlichen Anziehung, die zwischen ihnen bestand, ändern könnte.
    Zur Hölle mit Jake! Von jetzt an würde sie tun und lassen, was sie wollte. Und das galt auch für ihre Kleidung. Wenn er in ihr tatsächlich Eva mit dem Apfel sah, dann konnte er auch genauso gut den Adam in ihrem kleinen Garten Eden spielen. Dann würden sie ja sehen, ob Jakes Kraft, der Versuchung zu widerstehen, stärker war als der des Urvaters der Menschheit.

6. KAPITEL
    An einem Morgen einige Wochen später kleidete sich Cheri in ihre neuen Sachen, die sie sich per Katalog bestellt hatte. Pulse hatte ihr den Katalog am Tag nach dem verhängnisvollen Kuss gebracht. Der Katalog war noch an Elsie Miller adressiert gewesen, und Cheri hatte sich einige Kleidungsstücke daraus bestellt, bevor sie ihn an Elsie weitergeleitet hatte. Sie waren recht preiswert, wirkten aber jugendlich und farbenfroh und waren ganz eindeutig nicht zu weit geschnitten. Sie wollte sich auf das wärmere Wetter einstellen. Es gab keinen Grund, wieso sie in ihren dicken Klamotten schwitzen sollte.
    Sie wählte ein kurzärmeliges blau-weiß gestreiftes Top aus, dazu einen blauen Overall aus Jeansstoff. Als sie sich im Spiegel betrachtete, überkam sie eine fast kindliche Freude. Es war Jahre her, dass sie sich so peppig gekleidet hatte.
    Sie nahm ihr Haar im Nacken mit einem Band zusammen und machte sich Cornflakes zum Frühstück. Als sie gerade beim Abwaschen war, kam Jake von seinem morgendlichen Jogging zurück. Er murmelte eine Begrüßung, und sie murmelte etwas Entsprechendes zurück. Seit dem Kuss war ihr Umgang miteinander zwar nach wie vor höflich, aber merklich distanzierter.
    Jake bemühte sich, sie nicht anzusehen, aber er blieb in der Küche stehen. „Wie kommt es, dass du heute so früh auf bist?“
    „Tira hat mich aufgeweckt. Sie hat so laut miaut, dass ich befürchtete, etwas sei nicht in Ordnung. Aber da war nichts.“
    „Stimmt, sie hat die ganze Nacht miaut. Ich bin dadurch auch aufgewacht. Dude hat ihr Theater ganz wild gemacht. Er wollte unbedingt aus dem Zimmer und hat an der Tür herumgekratzt.“ Erst jetzt bemerkte Jake ihre neue Kleidung. „Wo hast du denn die Sachen her?“
    „Aus einem Katalog“, antwortete sie unbeschwert. „Gefallen sie dir?“
    „Ich finde sie ein bisschen zu figurbetont.“
    „Ach ja?“
    „Ja.“
    „Und?“
    „Wieso hast du die Sachen angezogen?“, fragte er ungeduldig. „Warum hast du sie überhaupt gekauft? Du trägst sonst lieber weite Klamotten.“
    „Tue ich das?“
    „Ja!“
    „Nein“, widersprach sie. „Gemocht habe ich die weiten, kaschierenden Sachen nie. Ich habe sie nur getragen, um die Männer nicht zu reizen. Diese Kleidung ist völlig normal, Jake. Auf deinem Campus laufen bestimmt Hunderte von Studentinnen so herum.“
    Er betrachtete sie argwöhnisch. „Willst du noch mehr Unheil anrichten?“
    „Unheil? Weil ich mal etwas anderes trage?“
    „Ich denke mir, dass du vielleicht einen bestimmten Plan verfolgst. Du ziehst dich aufreizend an, um mich zu umgarnen.“
    Cheri stemmte ihre Hände in die Hüften. „Erstens ist das keine aufreizende Kleidung. Ich trage weder einen Minirock noch ein großes Dekolleté.“
    „Aber die Sachen betonen deine Figur verdammt gut!“
    „Na und? Die meiste Kleidung für Frauen ist figurbetont, selbst die von Geschäftsfrauen. Ich trage doch nichts Außergewöhnliches. Wenn du das herausfordernd findest, ist das allein dein Problem, Jake. Ich habe mich jahrelang in Sack und Asche gehüllt, um keine falschen Gedanken bei Männern zu erwecken. Aber damit ist es jetzt vorbei. Von heute an trage ich, was mir gefällt.“
    Ihre Antwort schien ihm nicht zu passen, aber er widersprach ihr nicht.
    „Und den Gedanken, dass ich dich verführen will, kannst du auch vergessen. Du bist genau wie alle anderen Kerle, warum sollte ich etwas mit dir anfangen wollen?“ Sie bemühte sich, so ernst wie möglich zu klingen, denn am liebsten hätte sie ihm die Brille abgenommen und ihn geküsst.
    „Das glaube ich dir nicht, Cheri.“
    „Wie meinst du das?“, fragte sie herausfordernd.
    „Ich denke, du möchtest, dass diese Ehe länger als ein Jahr dauert. Darum ziehst du dich auch so sexy an. Du wartest nur darauf, mich ins Bett zu bekommen, denn dann hast du mich in

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