Julia Collection Band 61 (German Edition)
schockierenden Worte, die sie atemlos ausgestoßen hatte, wichen plötzlich einem keuchenden Stöhnen, als sie den Gipfel erreichte. Sie hatte sich zu nahe an den Abgrund gewagt, während Chase sich nicht mal gerührt hatte.
Im gleichen Augenblick hörte sie ihn überrascht aufstöhnen.
Dann nahm sie nur noch ihre eigenen schweren Atemzüge wahr, während sie in ungeahnte Höhen katapultiert zu werden schien. Ihre Hand war feucht, ihre Knie zitterten heftig, und es kam ihr vor, als versänke die Welt in einem sinnlichen Nebel.
Völlig benommen sank Kate schließlich auf die Knie und lehnte sich erschöpft gegen den Pfeiler. Sie hatte es verdorben. Sie war zu früh gekommen, und ihre Chance, Chase davon zu überzeugen, mit ihr zu kommen, war vertan.
Im nächsten Moment kniete Chase neben ihr. „Chérie“, raunte er heiser und nahm sie in die Arme. „Ich kann nicht länger so tun, als würde ich dich nicht begehren. Dein Anblick treibt mich in den Wahnsinn. Ich bin von dir besessen. Bin es immer gewesen. Es ist mir egal, ob du der Fluch meiner Vergangenheit bist. Ich muss dich haben.“
Er presste seinen Mund so heftig auf ihren, dass sie leise aufschrie. Doch innerhalb von Sekunden verwandelte sich ihre Überraschung in pure, sinnliche Wonne.
Sie öffnete die Lippen, und ihre Zungen trafen sich zu einem aufreizenden Spiel, das ihr heiße Schauer über den Körper jagte. Sie war sich Chases breiter, kräftiger Brust bewusst, seiner Kraft und seiner Männlichkeit. Und sofort war sie wieder bereit – bereit, sich ihm hinzugeben.
Chase löste nicht einmal seine Lippen von ihren, während er sie auf den Arm hob und mit ihr ins Haus ging. Nur auf dem Weg nach oben unterbrach er den Kuss.
„Erstes Zimmer links, oder?“, keuchte er am Treppenabsatz.
„Was?“, stieß Kate benommen aus.
„Das Schlafzimmer?“
„Oh ja.“ Endlich. „Ja. Beeil dich.“
Passionata Chagari glitt zurück in die Schatten von Blackwater Bayou. „Endlich hast du den ersten Schritt getan, Severin“, murmelte sie ungnädig. „Aber da ist noch immer ein Groll in deinem Herzen. Du strapazierst meine Geduld, Severin. Ich bin zu dir gekommen, obwohl deine Respektlosigkeit und Ungläubigkeit den Zauber herausfordert. Jetzt erzwingst du mein Eingreifen geradezu.“
Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Was konnte sie noch tun, um ihm die Augen zu öffnen? Dieser junge Spieler wies das zurück, was ihm vor die Füße gelegt wurde. Für ihn war alles ein Bluff.
Leichtsinniger junger Mann.
„Aber in mir hast du deine Meisterin gefunden“, schwor sie. „Meine Familie schuldet deiner Familie den Zauber, und du wirst ihn akzeptieren. Du hast keine andere Wahl.“
Während sie die Worte vor sich hin murmelte, erinnerte sie sich an den Ursprung der Schuld gegenüber der Familie Steele. Leben – der ultimative Zauber.
Das ist die Antwort, dachte sie lächelnd und schob eine Hand in ihre Tasche, um ihre Kristallkugel hervorzuholen.
„Du entkommst der Wahrheit nicht mehr, Severin. Du hast dich vor dem Leben versteckt, verschanzt hinter alten, eingebildeten Verletzungen, hast Wunden geleckt, die es nie gab.“
Passionata bewegte ihren Arm in einem weiten Bogen über der Kristallkugel, um den Zauber in Kraft zu setzen. „Diesmal werde ich dir nicht erlauben, dich zu verstecken. Du wirst dem Leben ins Gesicht sehen müssen, damit du lernst, es zu umarmen und dein Schicksal zu akzeptieren.“
Nebel wallte auf, und ein Blitz erhellte den Nachthimmel. „Ich verleihe dir den ultimativen Zauber, du junger Erbe von Lucille Steele. Ich gebe dir eine zweite Chance, deinen Traum wahr zu machen. Diesmal bist du gezwungen, dein Schicksal anzunehmen.“
Ein wahr gewordener Traum, dachte Chase, als er Kate auf das Bett legte und hastig aus seiner Kleidung schlüpfte. Nach all den Jahren hatte er fast vergessen, wie seidig ihre Stimme klang, wie sie ihn damit erregen konnte. Er hatte nicht mehr gewusst, wie schnell sie auf seine Berührungen reagierte … wie schnell ihre Lust entflammte.
Gütiger Himmel. Nie in seinem Leben würde er das je wieder vergessen. Der Anblick der zitternden nackten Kate im Mondlicht auf der Veranda war für immer in sein Gedächtnis eingebrannt.
Er wusste immer noch nicht, wie sie wirklich war – aber im Moment war es ihm egal. Im Augenblick wollte er nur so viele körperliche Freuden wie möglich empfangen – und geben.
Doch er wusste, dass die Hitze und das Verlangen wie ein Traum waren, der nichts mit
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