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Julia Collection Band 61 (German Edition)

Julia Collection Band 61 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 61 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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dunkler Stimme.
    Es klang, als fühlte er sich einsam, und Merris Puls beschleunigte sich. „Ja“, antwortete sie. „Ja, du fehlst mir sehr.“ Sie schwieg und suchte krampfhaft nach einem neuen Gesprächsthema. „Übrigens, etwas wollte ich dich noch fragen. Als ich in deinem Büro auf der Ranch war, sah ich einen alten vergoldeten Handspiegel auf deinem Schreibtisch liegen. Irgendwie passte er nicht dahin. Zumindest wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass du Antiquitäten sammelst.“
    „Nein, das tu ich auch nicht.“ Tyson lachte. „Bestimmt nicht. Dieser Spiegel wurde mir von einer seltsamen Roma aufgedrängt, als ich zur Beerdigung meiner Tante Lucille in New Orleans war. Die Alte meinte, es sei ein Zauberspiegel. Das ist natürlich lächerlich und nur ein Trick. Allerdings wollte sie kein Geld dafür.“ Er lachte wieder.
    Zauberspiegel? Merri erinnerte sich jetzt, dass sie ein merkwürdiges Gefühl gehabt hatte, als sie den Spiegel in die Hand genommen hatte. Er hatte sonderbar geglitzert, außerdem hatte sie so etwas wie einen leichten elektrischen Schlag verspürt, als sie ihn umgedreht und genauer betrachtet hatte. Aber Zauberkraft?
    „Ich verstehe das auch nicht“, fuhr Tyson fort. „Es ist noch nicht einmal ein richtiger Spiegel, sondern nur normales Glas.“
    „Doch, es ist schon ein richtiger Spiegel“, sagte Merri. „Mein Spiegelbild war allerdings ein wenig verzerrt, was sicher an dem alten Glas lag. Aber ich konnte mich deutlich darin erkennen.“
    Tyson schwieg so lange, dass Merri sich schon fragte, ob er überhaupt noch am Apparat war. Was ging ihm wohl gerade durch den Kopf? Doch bevor sie fragen konnte, räusperte er sich und sagte: „Jewel hat mir erzählt, dass ein Klempner und ein Elektriker bei dir waren und alles repariert haben. Aber meinst du wirklich, du brauchst keinen Dachdecker? Findest du es gut, wenn es in deine Küche regnet?“
    Sofort hatte Merri wieder diesen schicksalsschweren Abend vor Augen, als sie und Tyson sich zum ersten Mal geküsst hatten. Allein bei der Erinnerung daran wurde ihr schon heiß. Sie riss sich zusammen und bemühte sich um einen normalen Tonfall. „Das Dach hat nichts durchgelassen, seit du die Dachpappe draufgenagelt hast.“
    „Na gut.“ Tyson klang erleichtert und auch ein wenig stolz. „Wenn ich wieder da bin, werde ich das richtig zu Ende bringen.“
    Merri musste sofort daran denken, dass sie es lieber hätte, wenn er vorher eine andere Sache richtig zu Ende brächte. Und die hatte vor allen Dingen mit ihrem und seinem Körper zu tun. Aber sie wollte ihn jetzt nicht darauf ansprechen, wollte ihm nicht zu deutlich zeigen, wie sehr sie sich nach ihm sehnte. Allerdings wollte sie auch nicht, dass er das Gespräch beendete. Also fing sie wieder an: „Apropos Jewel. Neulich hat sie etwas Sonderbares gesagt. Sie glaubt, dass du der Meinung bist, ich sei vollkommen anders als andere Frauen. Was hat sie damit gemeint?“
    „Merri“, flüsterte er, „es ist vielleicht keine gute Idee, uns übers Telefon darüber zu unterhalten, was wir füreinander empfinden. Wir sind schließlich Tausende von Meilen voneinander entfernt.“
    Seine Stimme klang weich und sexy, und ihr Körper reagierte sofort. Sie lehnte sich in ihr Kissen zurück und streckte sich. „Willst du es nicht versuchen?“, fragte sie leise.
    „Also gut“, sagte Tyson schließlich. „Du bist einfach anders als die Frauen, die ich bisher gekannt habe. Und du bist vor allen Dingen absolut nicht mit der Frau zu vergleichen, mit der ich verlobt war und die ich heiraten wollte. Du bist etwas ganz Besonderes, Darling.“
    Es klang deutlich heraus, dass die Vergangenheit ihn immer noch schmerzte. Doch gleichzeitig sehnte er sich nach ihr und brannte vor Verlangen. Merri fühlte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg und ihr Puls sich beschleunigte.
    Tyson begehrte sie.

9. KAPITEL
    „Erzähl mir doch, was das mit der Verlobung auf sich hatte.“ Sie musste endlich wissen, was gewesen war und warum er so stark auf Verstellungen und Lügen reagierte. Es genügte nicht, ihm nur körperlich nahe zu sein. „Ich möchte dich besser verstehen. Wodurch hat sie dich so verletzen können?“
    Tyson hörte, dass auch Merri sich nach ihm sehnte, dass sie mehr von ihm wollte. Er sah sie vor sich, wie sie im Schlafzimmer in ihrem Bett saß, und konnte an nichts anderes als an ihren erregenden Körper denken.
    Er setzte sich auf das Bett in seinem Hotelzimmer, zog die Stiefel aus und dachte

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