Julia Collection Band 62
Fuße.
Catrina strahlte zufrieden.
Sie hatte es geschafft. Pixies Zuhause und die anderen alten viktorianischen Häuser waren gerettet. In siebeneinhalb Wochen, wenn die Sitzung des Stadtrates stattfand, würde der hinterhältige Barry Grindlay keine Chance mehr haben, die arme Pixie aus ihrem Heim zu vertreiben.
Wenn sie jetzt doch nur Jill finden, ihr die guten Neuigkeiten mitteilen und dann von hier verschwinden könnte …
„Freuen Sie sich über irgendetwas, Lady Catrina?“, kam es in tiefer, amüsierter männlicher Stimme vom Tisch.
Cat fiel auf den nächsten Stuhl. Wieder einmal hatte Patrick sie überrascht. Alle anderen tanzten oder begrüßten Freunde, nur er saß hier allein und lächelte sie unergründlich an.
Natürlich hatte sie ihn nicht vergessen. Das wäre mehr als schwierig, selbst wenn der Abend vorbei war. Seine Stimme, sein Lächeln, das Gefühl seiner Arme um sie, wenn sie tanzten, seine Cleverness und der forschende, halb belustigte, halb zynische Blick seiner blauen Augen waren alles Dinge, die sie verfolgen würden. Die ihr den Schlaf rauben würden.
Aber zumindest hatte sie sich für einen Moment davon überzeugt, dass sein Part an diesem Abend beendet war.
Nun wurde mehr als deutlich, dass er das anders sah. Als sie etwas von einer schrecklich anregenden Unterhaltung mit Sir Wainwright während des Tanzes stammelte, lachte er laut auf. Es war ein Klang, der über bloße Amüsiertheit hinausging.
„Während wir hier unter uns sind“, begann er, wobei er sich weiter vorlehnte, „wollen wir doch etwas ehrlicher sein, oder?“
„Was … was meinen Sie?“
„Sie haben genauso viel recht, sich Lady Catrina Willoughby-Brown zu nennen wie ich Prinz Patrick von Kalamazoo! Tut mir leid, Lady, aber ich kenne Ihr Geheimnis. Ich weiß, weshalb Sie wirklich hier sind, und damit werde ich Sie nicht davonkommen lassen …“
3. KAPITEL
„Es sei denn“, fuhr Patrick in weniger drohendem Tonfall fort, „Sie erklären sich einverstanden und verbringen die nächsten Stunden mit mir.“
In dem Augenblick, in dem die Worte heraus waren, bereute er sie auch schon. Er hatte bereits einige ehrgeizige junge Schönheiten abgewehrt, während „Lady Catrina“ mit dem Stadtrat tanzte.
Abgewehrt. Der Ausdruck passte. Sie waren wie Moskitos. Lästig und unangenehm, mit summenden kleinen Stimmchen und blutsaugender Absicht. Den Abend mit einer Frau, die anscheinend nur auf sein Geld aus war, zu verbringen schien keine besonders reizvolle Aussicht.
Die süße Lady für kurze Zeit faszinierend zu finden war daher eine Sache. Sich selbst jedoch als lukrative Beute anzubieten eine ganz andere.
Denn wenn sie als Glücksjägerin auch nur das geringste Talent hatte, würde sie bald dahinterkommen, dass er ein wesentlich lohnenderes Objekt abgab als Wainwright.
„Bitte nicht“, flehte sie als Antwort auf seinen impulsiven Vorschlag. Die echte Verzweiflung in ihrer Stimme schreckte ihn aus seinen selbstzufriedenen Überlegungen auf.
Vor allem, um Himmels willen, was passierte denn mit diesen großen braunen Augen? Waren das tatsächlich Tränen, die in ihnen glitzerten?
„Bitte tun Sie das nicht“, flüsterte sie noch einmal zittrig. „Ich meine, ich nehme an, dass Sie in irgendeiner Verbindung mit dem Stadtrat stehen oder dem Abrisskommando oder wem auch immer, aber … aber … Ach verdammt, warum bettle ich eigentlich?“
Sie ließ den Kopf nach vorne fallen, sodass ihr prächtiges blondes Haar ihr Gesicht bedeckte.
„Als wenn ich mit Betteln irgendetwas erreichen würde! Wenn Sie diesen Handel ernst meinen, dann werde ich natürlich die nächsten zwei Stunden mit Ihnen verbringen. Aber irgendwie glaube ich Ihnen nicht. Was wollen Sie nur damit bezwecken?“
Der falsche Akzent war komplett verschwunden und durch reines Amerikanisch ersetzt worden. Entweder sie bemerkte es nicht oder es kümmerte sie nicht mehr. Es schockierte Patrick, zu sehen, wie aufgeregt sie schien. Himmel, sie zitterte ja!
„Hey!“, redete er eindringlich auf sie ein. „Hey, Lady C!“
„Nennen Sie mich nicht so.“
„Wie sollte ich Sie denn nennen?“
„Nur Cat, okay? Nein …“ Sie schüttelte aufgeregt den Kopf, als sie die Wainwrights mit vollen Tellern zurückkommen sah. „Können Sie bei Lady Catrina bleiben, bitte? So, als wenn Sie mir glauben würden. Bitte! Oder falls Ihnen das irgendetwas bedeutet: Andernfalls werden fünf von uns ihr Zuhause verlieren.“
„Was?“
„Grindlay lässt die
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