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Julia Collection Band 63

Julia Collection Band 63

Titel: Julia Collection Band 63 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Rolofson
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vorbeizubringen“, erklärte Gabe. Er trug eine Daunenjacke über seinem dunklen Anzug, und seine Schuhe waren vom Schnee schon ganz nass. Kate stand bibbernd neben ihm.
    „Kommt doch rein“, bot Maggie an und versuchte dabei so lässig zu klingen, als würde Gabe häufig bei ihr auftauchen.
    „Wir können nicht bleiben“, antwortete er hastig.
    „Hier draußen könnt ihr aber auch nicht herumstehen.“
    „Na gut, für ein paar Minuten. Joe kommt wahrscheinlich sowieso nicht heraus, wenn ich ihn nicht hole.“ Zögernd folgte er Maggie zur Haustür.
    „Er will doch nur noch ein bisschen vor den Mädchen angeben“, bemerkte Kate grinsend.
    „Keine Sorge, darum kümmere ich mich schon“, sagte Gabe. „Mrs Moore hat schließlich genug zu tun, auch ohne dass Joe das Haus auf den Kopf stellt.“
    Maggie hielt die Tür auf und ließ die beiden eintreten. Sie folgten ihr in die Küche.
    „Wow!“, rief Kate. Gabe war sprachlos.
    „Ihr müsst die Unordnung entschuldigen“, sagte Maggie verlegen. Das Zimmer sah aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen. Überall stapelten sich Kisten mit Zinkeimern, Keramiktöpfen, alten Spiegeln, Bilderrahmen und sonstigem dekorativen Plunder, den Maggie im Versandhandel verkaufte. In der Ecke stand eine mannshohe Rolle Wellpappe. Auf dem Tisch türmten sich Kartons, Holzwolle und Geschenkpapier.
    „Möchtet ihr euch nicht setzen?“
    „Wohin denn?“, fragte Gabe.
    Er hatte recht. Alle Stühle waren mit Dingen belegt, die verpackt und verschickt werden mussten.
    „Wir gehen ins Wohnzimmer“, antwortete Maggie schnell.
    „Ich denke, wir sollten lieber nach Hause fahren. Kate, holst du bitte deinen Bruder?“ Das Mädchen lief aus dem Zimmer und ließ Maggie und Gabe allein zurück. Für ein paar lange Augenblicke standen beide etwas ratlos nebeneinander, bis sie laute Schritte auf der Treppe hörten. Sekunden später streckte Joe seinen Kopf durch die Tür.
    „Da bist du ja“, sagte Gabe fast ein wenig erleichtert. „Es wird höchste Zeit, dass wir nach Hause kommen.“ Er ignorierte Joes Maulen und schob seinen Sohn vor sich her zur Tür. Dann drehte er sich noch einmal zu Maggie um. „Du solltest deinen Wagen in die Werkstatt bringen. Ich glaube, du hast auf dem Weg einen Teil deines Auspuffs verloren.“
    „Das hatte ich auch schon befürchtet“, antwortete sie. „Ich hatte ohnehin vor, mich nächste Woche nach einem neuen Auto umzusehen.“
    „Gute Idee.“
    „Uns gefällt der hellblaue Pick-up, der bei Ihrer Ranch steht, Mr O’Connor!“, rief Georgie vorlaut dazwischen. „Aber wir müssen noch ein bisschen sparen.“ Maggie wäre am liebsten vor Scham im Erdboden versunken.
    „Der ist allerdings schon siebzigtausend Meilen gelaufen“, erklärte Gabe.
    Sein Tonfall war beinahe geschäftlich. War das wirklich derselbe Mann, der sie eben noch zum Tanzen aufgefordert hatte?
    „Du kannst ihn gerne haben“, sagte er. „Und bezahl ihn einfach, wenn du kannst.“
    „Danke, aber das geht nicht.“
    „Warum nicht?“
    „Wenn ich etwas kaufe, dann bezahle ich es auch. Und zwar sofort.“
    Er verzog den Mund zu einem Lächeln. „Du warst immer schon stur, Maggie. Nur damit du es weißt: Über den Preis auf dem Schild im Fenster können wir verhandeln. Ich kann dir da noch etwas entgegenkommen.“
    „Gut, ich werde daran denken, wenn ich mich für einen Wagen entscheide.“
    „Du solltest es schnell tun, Maggie. Deine alte Klapperkiste fällt nämlich bald auseinander.“
    Als ob sie das nicht selbst wüsste!
    „So, jetzt müssen wir aber los“, meinte er und folgte seinen Kindern nach draußen.
    „Kate, wenn du morgen arbeiten willst, kannst du jederzeit herkommen!“, rief Maggie ihnen nach.
    „Okay. Bis morgen dann, Mrs Moore.“
    „Gute Nacht“, sagte Gabe.
    Plötzlich war das Unbehagen zwischen ihnen wieder da. Oder war es die ganze Zeit vorhanden gewesen? Trotzdem, dachte Maggie, während sie die Tür hinter ihnen schloss, war es ein wundervoller Tag.
    Sie hatte zum ersten Mal seit dem Schulabschlussball mit Gabe getanzt. Ob er sich daran überhaupt noch erinnern konnte? Er war damals schon so groß und athletisch gewesen und der allseits angehimmelte Footballstar der Schulmannschaft. Er hatte mit ihr Mathematik und Chemie gebüffelt und sie damit aufgezogen, dass sie sich ein bisschen in den Biologielehrer der siebten Klasse verliebt hatte.
    Maggie hätte nie gedacht, dass sie sich als Erwachsene jemals so fremd sein könnten. Sie fühlten

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