Julia Collection Band 63
jedenfalls nicht länger fahren. Es ist Dezember und die Kiste kann jederzeit liegen bleiben.“
Owen schüttelte den Kopf. „Maggie hat ihren Stolz. Du kannst ihr nicht einfach ein Auto schenken, als ob sie ein Sozialfall wäre.“
„Warum eigentlich nicht?“, brummte Gabe.
„Was ist denn mit dir los, Gabe?“
„Was meinst du?“
„Ihr beide seid euch viele Jahre aus dem Weg gegangen. Anscheinend habe ich gestern etwas Wichtiges verpasst.“ Owen stieß sich vom Zaun ab und wandte sich zum Gehen. „Komm mit ins Haus. Suzanne hat bestimmt Kaffee fertig.“
„Sie ist doch sicher mitten in den Weihnachtsvorbereitungen. Hat sie wirklich nichts dagegen, wenn ich euch einfach so überfalle?“
Sie hatte ganz und gar nichts dagegen. Im Gegenteil. Suzanne brannte förmlich darauf, alles über die Hochzeit zu erfahren. Sie wollte wissen, wer welches Kleid getragen, wer mit wem getanzt hatte und was die Damen vom „Club der Herzen“ über das diesjährige Heiratsfestival gesagt hatten. Daran hatte sie ein besonderes Interesse, schließlich war ihre Ehe mit Owen auch eins der erfolgreichen „Projekte“ der Bliss-Schwestern und ihrer Freundinnen.
„Du musst mir alles erzählen“, forderte sie ungeduldig.
„Die alten Kupplerinnen haben ein neues Opfer im Visier“, sagte Gabe und wünschte im nächsten Moment, er hätte den Mund gehalten.
Suzanne strahlte vor Begeisterung. „Wen?“ Sie schob ihm einen Teller mit Weihnachtsgebäck hin. „Iss so viel du willst, Gabe, aber lass bloß kein einziges Detail aus.“
„Ich hätte dich warnen sollen.“ Owen lachte und nahm sich einen Keks. „Sie ist verrückt nach Hochzeiten.“
„Ach was, ich freue mich nur einfach für Lisette und Cal. Sie sind so ein schönes Paar“, schwärmte Suzanne. „Und jetzt red schon. Wer ist der Nächste?“
„Ihr braucht mich gar nicht so anzusehen!“, rief Gabe entsetzt, als er die amüsierten Gesichter seiner Freunde sah. „Wirklich. Ich meine es ernst.“
„Der ‚Club der Herzen‘ meint es auch ernst“, bemerkte Suzanne glucksend. „Wenn sie hinter dir her sind, dann hast du keine Chance. Mit wem wollen sie dich verkuppeln?“
„Nein, ihr irrt euch. Sie haben es nicht auf mich abgesehen, sondern auf Maggie.“
„Maggie?“, fragte Owen überrascht. „Weiß sie, was die netten alten Tantchen vorhaben?“
„Ich denke schon. Die Damen gehen ja meist nicht sehr subtil vor. Ella hat mir sogar schon erzählt, dass sie Maggie mit dem neuen Tierarzt zusammenbringen möchten. Dieses junge Bürschchen … wie heißt er noch gleich?“
„So jung ist Dr. Hathaway nun auch wieder nicht“, stellte Owen fest.
„Ihr zweiter Kandidat ist Dr. McGregor. Der ist mindestens fünfundvierzig. Viel zu alt für Maggie, findet ihr nicht?“
„Nicht unbedingt“, widersprach Suzanne. „Manche Frauen bevorzugen ältere Männer, besonders wenn sie einen zuverlässigen Vater für ihre Kinder suchen.“
„Er trinkt“, sagte Gabe mürrisch. „Unter anderem.“
Owen nahm sich noch einen Keks. „Hat Maggie Tiere auf ihrer Farm?“
„Ein paar Pferde, glaube ich.“
„Das ist gut. Hathaway behandelt Pferde.“
Gabe wusste nicht, was daran gut sein sollte. „Ella mag eine Menge Einfluss haben, aber sie kann keine Pferde krank machen, nur damit Maggie einen Grund hat, den Tierarzt zu treffen.“
Suzanne lachte. „Da wäre ich nicht so sicher. Wenn Ella Bliss sich etwas in den Kopf gesetzt hat, ist fast alles möglich.“ Sie beugte sich zu Owen hinüber und küsste ihn auf die Wange. „Sieh uns an. Wer hätte je gedacht, dass wir so glücklich miteinander sein würden?“
„Soll Gabe Maggie einen Pick-up schenken?“, fragte ihr Mann unvermittelt. Dabei lächelte er sie an, als ob er sich nichts sehnlicher wünschte, als endlich mit seiner Frau allein zu sein.
Suzanne sah ihn irritiert an. „Hat diese Frage irgendetwas mit unseren romantischen Überlegungen zu tun?“
„Nein“, antwortete Gabe. „Ich will nur einer Freundin einen Gefallen tun.“
„Hat sie dich darum gebeten?“
„Nein, sie spart für ein neues Auto und hat Interesse an dem Wagen, den ich zu verkaufen habe. Also habe ich ihr angeboten, ihn jetzt zu nehmen und später zu bezahlen.“ Gabe fand, dass sein Vorschlag absolut vernünftig klang.
Owen lachte. „Ich wette, sie war stinksauer.“
„Ich finde das sehr süß“, widersprach Suzanne.
„Sie hat schon abgelehnt“, musste Gabe zugeben. „Sie sagt, sie will nichts, was sie nicht
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