Julia Collection Band 63
erfolgreich und mit einem netten kleinen Gewinn abgeschlossen. Das musste gefeiert werden.
„Die mag ich auch am liebsten“, sagte Lisette. Dabei machte ihre Figur den Eindruck, als ob sie selbst nichts von diesen selbst gebackenen Köstlichkeiten anrührte. „Ich nehme auch eins und setze mich zu dir, wenn du nichts dagegen hast.“
„Im Gegenteil. Hast du denn Zeit?“
„Der morgendliche Ansturm ist vorbei.“ Lisette stellte Kaffeetassen und zwei Teller mit Kuchen auf ein Tablett und kam um die Theke herum zu Maggies Tisch. „Außerdem ist meine Aushilfe noch da. Ich kann dir also ruhig ein paar Minuten Gesellschaft leisten.“
„Wie geht es dir denn? Hast du die Hochzeit gut überstanden?“
„Mir ist es noch nie besser gegangen.“ Wenn man das Strahlen in Lisettes Augen sah, zweifelte man keinen Augenblick daran.
„Das freut mich.“ Maggie probierte ein Stück Torte. „Ihr beide seid wirklich zu beneiden.“
„Und wie geht es dir?“
„Es gibt etwas zu feiern“, antwortete Maggie. „Gerade habe ich einen Scheck der Bliss-Schwestern auf mein Konto eingezahlt. Ich hatte für Miss Ella und Miss Louisa den Speicher und einen kleinen Schuppen entrümpelt. Jetzt kann ich ohne Gewissensbisse meine Weihnachtseinkäufe erledigen.“
„An welche Geschenke hast du denn gedacht?“
„Georgie wünscht sich ein paar Bücher und einen Malkasten, und Lanie hat mir eine lange Liste mit Spielsachen diktiert.“
„Fährst du zum Einkaufen nach Bozeman?“
„Nein, ich denke, ich kann alles hier im Ort bekommen. Obwohl ich jetzt ein Auto hätte, um in die Stadt zu fahren.“ Maggie brannte förmlich darauf, ihrer Freundin zu erzählen, was heute Morgen vorgefallen war. „Ich wollte mir doch einen neuen Pick-up kaufen, und stell dir vor, jetzt habe ich sogar zwei Fahrzeuge zur Auswahl.“
Lisette sah sie verständnislos an. „Hat das irgendetwas mit einem Tierarzt zu tun?“
„Nein, warum?“
„Cal meinte, dass die Ehestifterinnen dich mit dem neuen Tierarzt verkuppeln wollten.“
„Ich habe Miss Ella gesagt, dass er zu jung für mich ist.“ Maggie grinste. „Sie war sehr enttäuscht.“
„Das kann ich mir denken. Und woher hast du nun die beiden Autos?“
„Gabe hat mir einen Wagen vorbeigebracht, den er eigentlich verkaufen will. Aber ich möchte nichts geliehen haben.“ Das hatte Gabe immerhin so irritiert, dass er sie geküsst hatte. Und wie er sie geküsst hatte!
„Was ist mit deinem Wagen passiert?“
„Auf dem Heimweg von der Hochzeit habe ich den halben Auspuff verloren. Und meine vorlaute Tochter hatte natürlich nichts Eiligeres zu tun, als Gabe zu erzählen, dass ich mich für seinen Pick-up interessiere.
„Und das zweite Auto?“ Lisette beugte sich vor und zwinkerte ihr verschwörerisch zu. „Du hast doch nicht etwa einen heimlichen Verehrer, von dem ich noch nichts weiß.“
Maggie lachte. „Du wirst es nicht glauben, aber heute Morgen stand in aller Frühe tatsächlich ein sehr gut aussehender Fremder vor meiner Tür und sagte, er hätte mir einen netten kleinen Toyota vorbeigebracht. Ich kann den Wagen ein paar Tage zur Probe fahren.“
„Und ich habe immer gedacht, in Montana würde nie etwas Aufregendes passieren. Wer war denn dieser Fremde?“
„Rob Gladding. Er hat gerade ein neues Autohaus in Bozeman eröffnet.“
„Ich verwette meine Backstube darauf, dass die Bliss-Schwestern da ihre Hände im Spiel haben. Sie suchen doch einen Ehemann für dich, oder nicht?“
„Ja“, seufzte Maggie. „Ich habe versucht, sie abzuwimmeln, aber …“
„Das schaffst du nicht“, sagte Lisette. „Sieh Cal und mich an. Hättest du das je für möglich gehalten?“
„Wenn ich ehrlich bin, nie im Leben“, gab Maggie zu. „Und dabei seid ihr jetzt so glücklich miteinander.“
„Und was ist nun mit diesem Rob Gladding?“
„Er hat mir den Wagen dagelassen und ist wieder in die Stadt gefahren. Gabe hätte ihn am liebsten umgebracht.“
„Du wirst ja rot“, stellte Lisette amüsiert fest. „Ich frage wohl besser nicht, was Gabe um diese Zeit in deinem Haus zu suchen hatte. Wie lange kennt ihr beide euch eigentlich?“
„Seit wir sechs Jahre alt waren. Vielleicht sogar noch länger.“
„Und ihr habt nie …“
„Nein.“ Maggie schüttelte den Kopf. „Er hat mich immer nur als Kumpel betrachtet, als einen von den Jungs.“
Lisette schüttelte den Kopf. „Dabei siehst du bestimmt schon lange nicht mehr so aus.“
„Er hat mich nie als für ihn
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