Julia Collection Band 63
wird.“ Er stellte die Schachtel auf den Küchentisch.
„Na ja, ich habe es wenigstens versucht.“ Maggie steckte die Hände in ihre Manteltaschen. „Aber ich komme wohl ungelegen.“
„Es liegt nicht an dir“, sagte er. „Es ist nur … ach, ich weiß nicht. Mir gefällt das alles nicht.“
„Was?“
„Ich traue Gladding einfach nicht über den Weg. Und außerdem gefällt es mir nicht, dass diese alten Schachteln dir immer neue Männer anschleppen.“ So. Jetzt hatte sie etwas, worüber sie nachdenken konnte.
„Ja, davon bin ich auch nicht begeistert. Ich habe schon mit Miss Ella und Miss Louisa geredet. Sie haben versprochen, mich ab jetzt in Ruhe zu lassen.“ Sie lächelte ihn an. „Ich kann selbst auf mich aufpassen, Gabe.“
„Ach wirklich? Heute Morgen hatte ich dich mit dem Rücken zur Wand. Verstehst du das etwa unter aufpassen?“
„Das war keine Wand, sondern ein Kühlschrank.“
„Wie auch immer. Was ich zu sagen versuche, ist …“
„Du versuchst, etwas zu sagen?“ Ihre Augen blitzten belustigt.
„Nun, ja … das heißt, nein … ich meine …“
„Und ich dachte, du fändest mich einfach nur unwiderstehlich.“ Maggie wusste, dass sie ihn schon wieder herausforderte.
„In diesem blauen Morgenmantel solltest du wirklich keine Gäste empfangen.“ Jetzt hatte er sie gewarnt. Als Freund und Beschützer hatte er seine Pflicht getan. Wenn er sich jetzt ein wenig hinunterbeugte und sie küsste, wer könnte ihm deswegen Vorwürfe machen?
Maggie ignorierte seine Bemerkung. „Wo sind die Kinder? Ich wollte Kate fragen, ob sie mir am Freitag nach der Schule noch einmal helfen könnte. Ich möchte die letzten Bestellungen noch vor den Feiertagen rausschicken.“
„Kate ist in der Badewanne. Das dauert immer Stunden. Und Joe ist bei einem Freund, um Mathe zu lernen.“ Das bedeutete, dass sie allein waren. Und er erinnerte sich noch genau daran, wie wundervoll sich ihre Lippen heute Morgen angefühlt hatten. „Trinkst du einen Kaffee mit mir?“
„Ich weiß nicht. Ich …“
„Ich würde sogar meinen Kuchen mit dir teilen.“ Aber erst nach einem Kuss.
Sie lächelte. „Vielen Dank, aber ich hatte schon ein Stück Torte in der Konditorei, bevor ich mit Lisette zum Einkaufen nach Bozeman gefahren bin.“
Hoffentlich hatte sie sich einen Flanellbademantel gekauft, dachte Gabe. Dann war sie anständig gekleidet, wenn in der Frühe jemand an ihre Tür klopfen würde. Und er selbst würde sich nicht wieder zum Narren machen, wenn er sie das nächste Mal sah.
„Und wo sind deine Mädchen?“
„Bei Cosette und Amie. Eigentlich war ich gerade auf dem Weg, sie abzuholen.“ Sie sah auf die Uhr. „Ich fahre jetzt besser. Es ist schon fast sieben, und morgen früh ist Schule. Unser Einkaufsbummel hat viel länger gedauert, als ich geplant hatte. Danach habe ich Lisette an der Konditorei abgesetzt, weil ihr Wagen dort stand. Und dann bin ich noch schnell nach Hause gefahren, um deine Autoschlüssel zu holen, damit du den …“
Maggie redete immer zu viel, wenn sie nervös war. Gabe legte ihr sanft den Zeigefinger auf den Mund.
„Pst“, flüsterte er und zeichnete mit dem Finger die Linie ihrer Lippen nach. Sie stand einfach nur still da und sah ihn mit großen Augen fragend an. „Daran habe ich den ganzen Tag denken müssen.“
Jetzt, nachdem er es angekündigt hatte, konnte er nicht mehr zurück. Jetzt musste er sie küssen. Er hob ihr Kinn an und berührte ganz sacht ihre Lippen. Sie wich nicht zurück. Es schien ihr also nichts auszumachen. Oder war sie vielleicht nur zu überrascht, um ihn zurückzuweisen? Nein, sie ließ ihn nicht nur gewähren, sie erwiderte seinen Kuss.
Gabes Reaktion war alles andere als zurückhaltend. Dieses fast schmerzhafte Verlangen in ihm würde erst gestillt sein, wenn er sie ganz besitzen konnte. Als Maggie die Arme um seinen Hals schlang, schob er die Hände unter ihren offenen Mantel, umfasste ihre Taille und zog sie dicht an sich heran. Allerdings nicht so nah, dass sie seine Erregung hätte spüren können. Immerhin war diese Frau in seinen Armen Maggie. Ein Kuss – so wild und leidenschaftlich er auch sein mochte – war eine Sache. Aber sie wissen zu lassen, dass er mehr wollte als nur Küsse, das war … na ja, peinlich eben.
Als ob er sich nicht unter Kontrolle hätte.
Maggie streichelte zärtlich seinen Nacken. Als er mit der Zunge fordernd über ihre Lippen strich, öffnete sie sie bereitwillig. Sie lehnte sich gegen ihn,
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