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Julia Collection Band 63

Julia Collection Band 63

Titel: Julia Collection Band 63 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Rolofson
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nehme die blauen“, sagte Gabe der Verkäuferin im Juweliergeschäft. Die würden seiner Mutter sicher gefallen, besonders nachdem sie ihre Lieblingsohrringe während ihrer Karibik-Kreuzfahrt im letzten Winter verloren hatte. Sie reiste gern, seit sie sich nicht mehr um die Ranch zu kümmern brauchte.
    Das wäre jetzt eigentlich seine Aufgabe, dachte Gabe, aber er fühlte sich zu rastlos, um sich auf die Buchhaltung zu konzentrieren, die auf seinem Schreibtisch auf ihn wartete. Stattdessen hatte er beschlossen, in die Stadt zu fahren und seine Weihnachtseinkäufe etwas früher als sonst zu erledigen. Es war erst der neunzehnte Dezember, aber Weihnachten war nächsten Montag. Die Kinder hatten schon am Freitag keine Schule mehr, und am Wochenende würden die Geschäfte geschlossen sein. Irgendwie verging die Zeit dieses Jahr viel zu schnell. Alles schien ein bisschen aus dem Lot.
    Während die Verkäuferin die Ohrringe einpackte, sah Gabe sich ein wenig im Laden um. Er blieb vor einer hell erleuchteten Vitrine mit Verlobungs- und Eheringen stehen. In einem Ort wie Barstow, der als Eheparadies berühmt war, waren das bestimmt die Verkaufsschlager. Diamantringe in allen Größen und Formen funkelten ihm entgegen. Er hatte nie so einen gekauft. Damals, als Carole schwanger gewesen war, hatten sie nur so schnell wie möglich heiraten wollen. Außerdem hatten sie kaum Geld gehabt. Natürlich war Carole enttäuscht gewesen, aber einen Diamantring konnten sie sich damals wirklich nicht leisten.
    Cal hatte recht. Gabe hatte eine Frau geheiratet, die überhaupt nicht zu ihm gepasst hatte. Und das war nur passiert, weil er seine Lust nicht unter Kontrolle gehabt hatte und zu dumm gewesen war, daran zu denken, ein Kondom zu benutzen. Natürlich hatte Carole es auch gewollt. Aber letztlich war es seine Schuld gewesen. Er war so stolz darauf gewesen, das hübscheste Mädchen der Stadt zur Freundin zu haben, dass er seinen Verstand nicht mehr beieinandergehabt hatte.
    Was für ein verantwortungsloser Idiot er gewesen war!
    „Mr O’Connor?“ Die Verkäuferin hielt ihm eine kleine Schachtel hin, die in silbernes Weihnachtspapier gewickelt und mit einer großen roten Schleife verziert war. „Ist es Ihnen so recht?“
    „Ja, vielen Dank. Das sieht sehr hübsch aus.“ Gabe bezahlte, steckte das Päckchen in seine Tasche und verabschiedete sich. Er hatte sich fest vorgenommen, heute alle Besorgungen für Weihnachten zu erledigen und nicht mehr daran zu denken, dass diese Ohrringe die gleiche Farbe hatten wie Maggies blauer Morgenmantel.
    Wie gern hätte er seine Hände von ihren Schultern hinunter zu ihren Brüsten gleiten lassen, die sich unter dem glänzenden Satin so verführerisch abgezeichnet hatten. Wie gern hätte er dann seine Hände in ihren Ausschnitt geschoben und die zarten Knospen liebkost, die er unter dem dünnen Stoff nur hatte erahnen können. Als Maggie ihr Haar zurückgeworfen hatte, hatte er den Träger eines roséfarbenen Nachthemds gesehen. Er fragte sich, wie sie wohl in Seidenwäsche aussehen würde, wenn ihr die goldenen Locken offen über die nackten Schultern fallen würden und …
    „Mr O’Connor!“, rief die Verkäuferin ihm nach. „Sie haben Ihre Quittung vergessen.“
    „Oh, vielen Dank.“ Er nahm den Beleg und steckte ihn in die Tasche. Es gab noch so viel zu tun. Er musste einen Sattel für Kate kaufen und ein Fahrrad für Joe. Außerdem noch ein paar Spielsachen, Pullover und warme Strümpfe. Und natürlich musste er seiner Ex-Schwiegermutter das übliche Blumengesteck schicken lassen. Nach Caroles Tod war sie weggezogen und hatte nicht mehr viel für Weihnachten übrig. Sie war im Grunde immer der Meinung gewesen, ihre Tochter hätte einen besseren Mann verdient. Sie hatte Gabe nie verziehen, dass Carole von ihm schwanger geworden war.
    Dazu gehören immer zwei, hätte sein Vater gesagt. Wie sehr wünschte er sich, der alte Herr würde noch leben. Manchmal hätte er seinen Rat wirklich gut brauchen können.
    Gabe trat nach draußen in die kalte Luft und betrachtete den Himmel. Es wird bald Schnee geben, dachte er. Vielleicht würde das kalte Wetter sein Gemüt etwas abkühlen und diese verrückte Vorstellung aus seinem Kopf vertreiben, wie er morgens neben Maggie aufwachte, die ganz in blauen Satin gehüllt in seinem Bett lag.
    „Ich nehme eins von den kleinen Birnentörtchen.“ Maggie hatte keine Lust, über Kalorien nachzudenken. Sie hatte den Auftrag bei den Bliss-Schwestern

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