Julia Collection Band 63
Jacke und verkündete, dass es Zeit wäre, nach Hause zu fahren.
„Aber es ist doch erst halb acht!“, rief Kate enttäuscht.
„Ja, Dad“, fügte Joe hinzu. „Es ist doch noch früh.“
„Und heute Nacht kommt doch der Weihnachtsmann“, sagte Lanie.
„Genau deshalb müssen wir ja gehen“, erklärte Gabe. „Los, Kinder, kommt. Zieht eure Jacken an und bedankt euch bei Mrs Moore für die Pizza. Und wie wäre es mit einer Entschuldigung, Joe?“
„Tut mir leid, dass wir Sie reingelegt haben“, sagte der Junge, und machte keineswegs den Eindruck, als würde er es bereuen. „Aber es hat Spaß gemacht.“
„Ja“, sagte Maggie. Aus der Sicht der Kinder bedeutete Weihnachtsbaumschmücken, Pizza und Cola sicher viel Spaß. Sie sah Gabe an. Sein Gesichtsausdruck war beinahe versteinert.
„Nicht gerade der Abend, den du dir vorgestellt hast, oder?“ Sie versuchte heiter zu klingen und ihm ein Lächeln zu entlocken. „Kein perfekter Weihnachtsbaum, kein schickes Abendessen, keine braven Kinder, die ‚Stille Nacht‘ singen.“
Er sah sie irritiert an. „Was?“
„Keine Strasskette, kein Samt, kein Champagner.“
„Nein, wirklich nicht. Weißt du, eigentlich …“, Gabe zögerte, und seine Stimme wurde sehr leise, „… eigentlich hatte ich gedacht, dass heute Abend meine große Chance wäre. Ich wollte dich fragen, ob du mich heiratest, einen ganz romantischen Antrag machen, na ja, das ganze Programm eben.“
Hatte sie richtig gehört? Maggies Herz schlug schneller, nur um in der nächsten Sekunde beinahe stillzustehen. „Aber du wirst es nicht tun“, stellte sie ernüchtert fest.
„Du liebe Zeit, nein!“, rief er. „Doch nicht jetzt.“
Joe und Georgie, die nur die Hälfte mitbekommen hatten, stimmten wildes Jubelgeschrei an. Lanie fing wieder an zu weinen und jammerte darüber, dass der Weihnachtsmann bestimmt nicht in stinkende Häuser käme. Und schließlich verließ Gabe mit seinen beiden Kindern das Haus.
Maggie stand regungslos da und nahm außer dem totalen Chaos um sie herum nichts mehr wahr. Nun ja, jetzt hatte er einen Einblick in ihr Leben bekommen. Kein Wunder, dass er Reißaus genommen hatte.
Außerdem hätte sie ohnehin nicht Ja gesagt.
12. KAPITEL
„Bitte Ella, setz dich doch. Was in aller Welt ist denn heute Abend mit dir los?“
Ella sah ihre Schwester an und seufzte. „Entschuldige, ich bin wohl etwas nervös.“
„Aber warum denn?“ Louisa goss Cognac in zwei Gläser.
„Ich kann mich eben nur schwer an den Gedanken gewöhnen, dass du bald ausziehen wirst. Du weißt doch, dass ich Veränderungen nicht mag.“ Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass Mac seinen Besuch angekündigt hatte.
Louisa setzte sich in den Ohrensessel und nahm einen Schluck Cognac. „Ich ziehe doch nur nach nebenan. Das ist doch nicht am anderen Ende der Welt.“
„Das weiß ich doch.“ Ella seufzte wieder. Sie warf einen Blick aus dem Fenster. „Mac kann jeden Augenblick hier sein.“
„Ein Verehrer kommt zu Besuch“, bemerkte Louisa nachdenklich. Sie betrachteten beide das Porträts ihres Vaters, das über dem Kamin hing. „Vater mochte es nie, wenn einer unserer Verehrer zu Besuch kam, nicht wahr?“
„Er wollte nicht, dass wir fortgingen und ihn allein ließen“, sagte Ella, und Tränen stiegen ihr in die Augen. „Ich fürchte, jetzt benehme ich mich genauso, weil ich nicht will, dass du mich allein lässt. Das ist nicht gerade nett von mir, oder?“
„Nein, das ist es wirklich nicht.“ Louisa kicherte. „Aber es ist verständlich, wenn man bedenkt, was für eine reizende Gesellschafterin ich bin.“
„Ach, mach dich nur über mich lustig“, sagte Ella. Im selben Moment klingelte es an der Tür.
„Na, wer kann das wohl sein?“ Louisa zwinkerte ihrer Schwester fröhlich zu.
Ella ignorierte ihren Kommentar und öffnete die Tür. Draußen stand jedoch nicht nur Mac Brown. Links und rechts von ihm standen Georgianna Moore und – wenn Ella sich recht erinnerte – der kleine O’Connor-Junge.
„Mac, um Himmels willen, was ist denn jetzt los?“ Noch nie hatte sie Mac so aufgebracht gesehen. Sein Gesicht war feuerrot angelaufen, und er rang nach Luft. „Komm rein und setz dich erst einmal hin.“
Louisa eilte herbei und half den Kindern, ihre Jacken auszuziehen. „Du liebe Zeit, was macht ihr beiden denn am Heiligen Abend um diese Zeit noch draußen? Wolltet ihr den Weihnachtsmann sehen?“
„Nein, Madam“, antwortete Georgie. „Wir wollten mit
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