Julia Collection Band 63
niemand würde es merken.“
„Gar nicht seit ewigen Zeiten“, widersprach Maggie. „Und vielleicht liebe ich noch nicht einmal jetzt.“
„Mir kannst du nichts vormachen.“ Nona half ihr, den Stapel Pakete weiter nach vorn zu schieben, als die Schlange sich bewegte. „Ich hoffe nur, dass du in Zukunft öfter ausgehst, so wie gestern Abend. Agnes und ich haben es so genossen, die Kinder bei uns zu haben. Besonders deine Mutter. Ich glaube, die Mädchen erinnern sie an die Zeit, als du noch klein warst. Wann sollen wir am Montag eigentlich vorbeikommen?“
„Wann ihr wollt.“ Maggie versuchte mit den Gedankensprüngen ihrer Tante mitzuhalten. Das war nicht einfach, da sie nur wenig geschlafen hatte und immer noch sehr müde war. Gabe war gegangen, bevor sie aufgewacht war. Das war kein Problem, hatte Maggie sich selbst versichert. Er hatte sicher viel zu tun. Die Kinder mussten abgeholt werden, und am Tag vor Heiligabend gab es bestimmt noch allerhand vorzubereiten. Was er wohl an Weihnachten vorhatte? Er und die Kinder würden bestimmt mit seiner Mutter auf der Ranch feiern. Oder mit Cal und Lisette.
„Maggie!“, rief Nona. „Vorwärts! Wir sind dran.“
„Entschuldige.“ Maggie hob die Pakete auf den Schalter. Die Postbeamtin seufzte, als sie den Stapel sah. „Das sind die letzten Lieferungen für dieses Jahr. Versprochen, Betty. Ich wünsche dir frohe Weihnachten.“ Maggie wandte sich wieder Nona zu. „Das Geschäft ist diesen Monat gar nicht schlecht gelaufen. Jetzt muss ich heute Abend nur noch die Jahresabschlussrechnung machen.“
„Wie bitte? Keine Verabredung? Keine Party? Kein Abend mit Du-weißt-schon-wem?“
„Das Kleid war ein voller Erfolg, und die Kette …“ Oh, sie erinnerte sich nur zu gut daran, wie sie die Kette getragen hatte, während Gabe und sie sich geliebt hatten. „Die Kette war sehr hübsch, aber …“
„Sag bloß, es gibt ein Aber.“ Nona sah amüsiert drein.
„Aber ich muss heute Abend arbeiten. Außerdem muss ich Geschenke einpacken und Plätzchen backen.“ Nona verdrehte bei dieser Ankündigung die Augen. „Ich habe einfach keine Zeit für Du-weißt-schon-wen.“
Aber eine Verabredung mit Gabe wäre allemal aufregender, als allein vor ihrem Computer zu sitzen, dachte Maggie viele Stunden später, nachdem die Mädchen zu Bett gegangen waren. Die einzige Aufregung des Abends war das Ergebnis ihrer Abrechnung. Sie hatte endlich genug Geld, um eine Anzahlung auf Rob Gladdings Wagen zu leisten.
„Heute Abend gehen wir alle zu Georgie“, verkündete Joe. Gabe sah von seinem Frühstück auf.
„Ach ja?“ Er erinnerte sich nicht daran, dass Maggie sie für Heiligabend eingeladen hatte. Er hätte sie gestern anrufen sollen, aber er wollte … nun ja, er dachte, sie bräuchten beide etwas Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Oder so ähnlich.
Aber es wäre schön, wenn er sie heute sehen könnte. Eigentlich wäre es schön, wenn er sie jeden Tag sehen könnte.
„Ja.“ Sein Sohn grinste. „Cool, ne?“
„Und wie kommst du darauf? Hat Maggie … Mrs Moore etwa angerufen, als ich draußen war?“
Joe zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass wir um fünf Uhr da sein sollen. Sie schmücken dann ihren Baum.“
„Vielleicht brauchen sie dabei Hilfe“, meinte Gabe. Das klang gar nicht schlecht. Er hatte sich ohnehin gefragt, wie er es anstellen sollte, sie zu treffen und sie zu fragen, was sie Weihnachten vorhatte. Eigentlich hatte er gehofft, er würde sie in der Stadt treffen, aber alles, was er von ihr gesehen hatte, war ihr Auto vor dem Haus ihrer Tante. „Um fünf Uhr sagst du?“
Joe nickte. „Ja.“
„Gut. Dann rufe ich sie an und frage, ob wir etwas mitbringen sollen.“
„Sie sind nicht zu Hause“, sagte Joe schnell. „Sie sind heute den ganzen Tag bei ihrer Grandma.“
Gabe überlegte, ob er eine Flasche Wein mitbringen sollte. Ob Maggie wohl ihren blauen Pullover anhaben würde? Ob sie ihn anlächeln würde? Ob sie froh sein würde, ihn zu sehen? Er würde sie im Beisein der Kinder natürlich nicht küssen, aber er würde ihr die Hand auf den Rücken legen, die Wärme ihres Körpers unter seinen Fingern spüren. Das musste reichen, bis sie wieder allein waren.
„Dad?“
„Hm?“
„Georgie hat gesagt, dass Lanie noch an den Weihnachtsmann glaubt. Also pass auf, dass du dich nicht verplapperst.“
„Kein Problem. Ich werde vorsichtig sein.“
„Dad?“
„Ja?“
Joe legte seinem Vater
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