Julia Collection Band 63
konnten, was alles noch schlimmer machte, denn dadurch merkte sie, wie gut ihre Körper zusammenpassten.
Als der Song aufhörte, ließ Owen sie los, aber die Band spielte sofort noch ein langsames Lied, weshalb Suzanne so natürlich in seine Arme kam, als würde sie das jeden Samstagabend tun.
„Wie gefällt es dir hier bis jetzt?“, fragte er.
„Sehr gut“, brachte sie mühsam hervor. Sie spürte, dass sie mit dem Feuer spielte. Owen Chase mochte ein liebenswerter Onkel und ein guter Freund sein, aber er war vor allem ein Mann. Und wenn sich Suzanne nicht irrte, ein Mann, der sie begehrte.
„Es wird noch voller, wenn der Abend voranschreitet“, meinte Owen. „Wenn du mit jemandem reden willst, wäre das jetzt eine gute Idee, ehe die Leute zu betrunken werden.“
„Gute Idee.“ Mit einem Paar aus Montana zu sprechen wäre ein guter Grund, einen weiteren langsamen Tanz mit Owen zu vermeiden. Es gab eine Menge über sexuelle Anziehung zu sagen, aber Suzanne hatte nicht die Absicht, deshalb mit einem Cowboy im Bett zu landen oder mit irgendeinem anderen Mann. Unverbindlicher Sex war nicht ihr Stil.
Owens Umarmung wurde etwas enger, und Suzanne legte ihren Kopf an seine Schulter. Sie spürte seine Hände in ihrer Taille und seine Finger auf ihren Hüften. Wenn er seine Hände tiefer bewegte, käme sie in ernsthafte Schwierigkeiten.
Der Tanz endete gerade noch rechtzeitig, ehe ihre Knie zu schwach wurden, um sie zu tragen.
„Bist du sicher, dass du nicht heiraten willst?“, fragte Owen, als er sie losließ und zurücktrat.
„Was?“ Sie betete, dass er es nicht ernst meinte und ihr nicht den Abend verderben würde, indem er ihr einen Antrag machte.
„Du erregst viel Aufmerksamkeit“, sagte er, und sie merkte an seinem Augenzwinkern, dass er sie neckte. „Wenn ich dich ein paar Minuten allein lassen würde, würdest du schon eine ganze Menge Junggesellen um dich scharen. Man wird dir bestimmt mehr anbieten als nur ein eigenes Pferd und einen Wagen als Gegenleistung für eine Hochzeit.“
„Ich kann selber auf mich aufpassen“, antwortete sie, behielt aber seine Hand, als sie die Tanzfläche verließen und wieder zur Bar gingen. „Aber was ist mit dir? Willst du dir keine Ehefrau suchen? Ich bin dir doch im Weg.“
„Ich will keine Ehefrau“, entgegnete Owen. Er senkte seinen Kopf, damit sie ihn hören konnte, und seine Lippen streiften ihr Ohr. „Ich will dich.“
„Du kannst doch nicht …“
Die Band spielte plötzlich einen lauten, schnellen Song, was Suzanne davon abhielt, noch mehr zu sagen. Außerdem hätte sie auch gar nicht gewusst, was sie hätte sagen sollen, denn ihr Gehirn streikte.
Owen änderte die Richtung, ging mit ihr an der Bar vorbei und auf die Doppeltüren zu. Sie führten in einen langen Gang, an dem die Toiletten lagen.
„Okay“, begann er und sah sie an. „Jetzt können wir reden. Was kann ich nicht?“
„Mich haben.“
„Warum nicht?“
„Ich kann dich doch auch nicht haben“, war ihre Antwort, und ihr war klar, dass das keineswegs logisch klang. „Die Ehestifterinnen von Bliss sollten wieder in Aktion treten und dir eine andere Frau suchen.“
„Ich habe dich geküsst. Und du hast mich geküsst.“
„Ja. Und das hätte ich nicht tun sollen. Es tut mir wirklich leid.“
Owen schien nicht überzeugt. „Es tut dir also leid“, wiederholte er.
„Ja. Sehr.“ Suzanne lehnte sich gegen die Wand, um zwei Frauen vorbeizulassen, die auf dem Rückweg von der Toilette waren.
Owen stützte seine Hände seitlich von ihrem Kopf auf, und so waren sich ihre Gesichter auf einmal sehr nahe.
„Du bist eine sehr schöne Frau, aber das weißt du ja sicher selber.“
„Danke.“
„Bitte.“ Sein Mund kam näher; seine Lippen streiften ihre Schläfe.
„Vielleicht sollten wir nicht mehr tanzen.“ Suzanne wusste nicht, wohin mit ihren Händen. Ihre Finger in seinen Gürtel zu haken und Owen näher an sich zu ziehen wäre keine gute Idee, also schob sie die Hände in ihre Hosentaschen.
„Das könnte helfen“, stimmte er zu und hauchte zarte Küsse auf ihr Ohr, ihr Kinn, ihren Mund. „Und wir sollten auch von meinem Wagen fernbleiben.“
„Absolut.“ Sie drehte sich so, dass ihr Mund seinen berührte, und einige Sekunden lang vergaß sie alles, was sie einen Moment zuvor gesagt hatte.
Als er seinen Kopf hob, gab Suzanne dem Impuls nicht nach, ihre Arme um ihn zu schlingen und ihn an sich zu ziehen.
„Ich könnte nach Hause gehen“, flüsterte sie
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